Individuelle Geschenkideen aus dem 3D-Drucker: Hiddenhauser Unternehmen zieht um

Hiddenhausen. Ein Buch war vor rund sechs Jahren der Ausgangspunkt für Alexander Tsypilev, sich näher mit dem Thema 3D-Druck zu beschäftigen. &bdquo;Ich habe eine Umschulung zum Industriemechaniker gemacht und in der Zeit ein Buch über 3D-Druck gelesen“, erzählt der Hiddenhauser. Dort sei sehr genau beschrieben worden, wie dieses noch relativ junge Verfahren funktioniert. &bdquo;Ich habe mir dann einen günstigen Drucker für 200 Euro gekauft und ihn zusammengebaut. Das hat jedoch nicht so wirklich funktioniert“, erinnert er sich. Tsypilev bestellte einen neuen Bausatz. &bdquo;Das war aber ein Modell, das man hätte upgraden müssen.“ So habe der Drucker für die Erstellung einer rund zehn Zentimeter großen Figur zwölf Stunden gebraucht. &bdquo;Das war schon sehr langsam“, erinnert sich Tsypilev an die mühsamen Anfänge im Keller seines Hauses in Sundern. Später stieß Tsypilev auf einen Resindrucker, dessen Qualitätsdrucke ihn nachhaltig beeindruckten. &bdquo;Die Qualität war unglaublich, ich habe mich quasi sofort verliebt“, erinnert er sich. Tsypilev bot 3D-Drucke auf der Internet-Plattform Ebay-Kleinanzeigen als Dienstleistung an. Die ersten größeren Aufträge erhielt der Hiddenhauser während der Corona-Pandemie. Firma erst vor knapp zwei Jahren gegründet &bdquo;Ein Kunde wollte Adapter für Masken in guter Qualität haben. Davon habe ich einige gedruckt, die waren zwar schön, aber letztlich zu teuer, beziehungsweise unwirtschaftlich“, so der 36-Jährige. Ähnlich sei es mit Adaptern für eine Reinigungsstation gewesen, auch hier sei der Druck ebenfalls zu kostspielig gewesen. Später erhielt er jedoch einen Riesenauftrag, als er für einen Kunden kleine Figuren als Nachbildungen produzieren sollte. Tsypilev machte sich ans Werk, meldete ein Gewerbe an und gründete so vor knapp zwei Jahren seine Firma &bdquo;ePrinta“. Nach und nach legte er sich weitere Drucker zu, um die Kundenwünsche zu bearbeiten. Da der Keller irgendwann für die Drucker zu klein wurde, suchte Tsypilev nach einem neuen Standort und wurde am Bünder Fußweg fündig. Vor einigen Wochen zog er in die neuen Räumlichkeiten und verfügt dort inzwischen über acht Drucker. Auch Vereine und die Bundeswehr gehören zu den Kunden Mittlerweile verzeichnet die kleine Firma monatliche Umsätze im vierstelligen Bereich und hat sich eine Stammkundschaft aufgebaut. Dabei treffen einige Kundenwünsche sprichwörtlich auf den letzten Drücker ein. &bdquo;Einige Leute haben auch schon mal zwei Tage vor Ostern Eier als Geschenk bestellt. Da habe ich dann praktisch Tag und Nacht gearbeitet“, erinnert sich Tsypilev mit einem Lächeln. Neben Privatleuten zählen auch Vereine zu den Kunden der jungen Firma. &bdquo;Ich habe zum Beispiel Trophäen für Kampfsportvereine gedruckt“, sagt Tsypilev. Auch die Bundeswehr habe schon einmal etwas bei ihm bestellt, &bdquo;aber natürlich keine Waffen“, betont der 36-jährige Vater von zwei Kindern, der in seinem kleinen Unternehmen von seiner Frau unterstützt wird. Personalisierte Geschenkideen, individuelle Figuren für Brettspiele oder Charaktere aus Filmen, Becherhalter und vieles mehr – die Palette an Möglichkeiten ist schier unendlich. &bdquo;Eigentlich lässt sich alles drucken“, sagt Tsypilev. Maximal 430 Millimeter (43 Zentimeter) dürfen die Figuren hoch sein. Das verwendete Material ist ein Kunststoff, der zu 99 Prozent aus Maisstärke besteht. Abfall gebe es kaum. &bdquo;Fehldrucke bringe ich zur Recycling-Fabrik, dort wird alles geschreddert“, erklärt der Hiddenhauser. Hauptberuflich in anderer Branche tätig Im Vergleich zum Spritzguss biete der 3D-Druck den Vorteil, dass man sofort auf Anfragen reagieren könne. &bdquo;Die Kunden geben die Maße an, dann schaue ich, ob eine Vorlage da ist“, erklärt Tsypilev. &bdquo;Manche Dinge designen wir auch selber. So haben wir für einen E-Bike-Hersteller eine Auflagefläche mit entworfen und einen Prototypen erstellt.“ Ein weiterer Vorteil gegenüber dem Spritzguss-Verfahren: &bdquo;Beim Spritzguss muss ich viele Teile abnehmen, sonst lohnt es sich nicht. Das ist beim 3D-Druck anders.“ Hauptberuflich ist Alexander Tsypilev in Vollzeit als Ausbilder beim Berufsbildungswerk Bethel tätig, um sein Unternehmen kümmert er sich nach der Arbeit. &bdquo;Ich kann alles über das Netzwerk fernsteuern, muss also nicht immer daneben stehen“, sagt er. Die Drucker verfügten über eine KI-Funktion, die für die Fehlermeldung zuständig ist. &bdquo;Das ist wie ein Baby für mich“ Vor seiner Umschulung zum Industriemechaniker war der gebürtige Herforder übrigens in einem ganz anderen Bereich tätig: &bdquo;Ich war Schauspieler und habe bei einigen Independent-Projekten mitgewirkt, darunter war auch ein Kinofilm“, erzählt Tsypilev. Die Beschäftigung mit dem 3D-Druck hat es ihm jedoch besonders angetan. &bdquo;Das ist wie ein Baby für mich“, sagt Tsypilev. Wer ihn darüber sprechen hört, glaubt ihm das sofort. Wer mehr wissen will, findet weitere Infos unter www.eprinta.de.

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