Mit Videos: Familie im Kreis Gütersloh gründet ungewöhnliches Start-up

Rheda-Wiedenbrück. Der eine hat sein Fahrrad und die Skier im Keller stehen, der andere womöglich seine Modelleisenbahn. Viele lagern im Keller alles, was aus den Augen und damit aus dem Sinn soll. Ganz anders sieht es bei den Frensemeiers aus. In ihrem Keller in Rheda stehen Drohnen. Sehr viele Drohnen sogar, 105 um genau zu sein. Sie füllen mit der Funktechnik und den 210 Akkus fast einen ganzen Raum. Grund für die außergewöhnliche Sammlung: Juliana und Sebastian Frensemeier haben vor nicht allzu langer Zeit die Firma &bdquo;JS Drone-Power“ gegründet – eine ganz besondere Geschäftsidee inklusive. &bdquo;Wir verbinden mit unserem Start-up Technik und Kunst. Gerade das ist es, was uns so großen Spaß macht“, sagt Sebastian Frensemeier. Er und seine Frau Juliana malen mit ihren Drohnen Figuren, Bilder, Schriftzüge oder Logos in den Himmel – und zwar in Form von dynamischen Lichtshows. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von JS DronePower | Drohnen-Lichtshows (@js_dronepower_drohnenshow) Gründer werden für Firmenevents, Volksfeste und Co. gebucht Dabei fliegen die mit einem Lichtball ausgestatteten Drohnen GPS-gesteuert auf den Millimeter und die Millisekunde genau auf ihre Positionen, um dort mit ihren &bdquo;Kollegen“ ein sich aufbauendes Herz, ein Sektglas mit prickelndem (und damit beweglichem) Inhalt oder Buchstabe für Buchstabe – gerne auch 20 Meter hoch – ein Wort in die Nacht zu schreiben. Der Fantasie ist praktisch keine Grenze gesetzt. Gebucht werden die Shows für Firmenevents, Veranstaltungen von Kommunen, Volksfeste, private Feiern aller Art und mehr. Lesen Sie auch: DIY: Junges Start-up aus dem Kreis Gütersloh stellt einzigartige Geschenke her Die Idee für dieses ungewöhnliche Geschäftsmodell kam den beiden rund um den Jahreswechsel 2021/2022. &bdquo;Wir waren in Thailand im Urlaub und haben gegen Mitternacht mit einer Flasche Wein aufs Wasser geblickt und dabei das unglaublich schöne Feuerwerk bewundert“, erzählt Juliana Frensemeier (37), die ursprünglich aus Ecuador stammt und seit 1998 in Rheda-Wiedenbrück lebt. &bdquo;Das war zu Corona-Zeiten und Feuerwerk war in Deutschland verboten. Wir haben uns gesagt: Das Feuerwerk wird nie wieder so wie früher sein, auch wegen des Themas Nachhaltigkeit und Umweltschutz“, ergänzt Sebastian Frensemeier. Irgendwann seien sie auf Lichtshows mit Drohnen gekommen. &bdquo;Wir haben dort bis fünf Uhr zusammengesessen und noch in der Nacht ein erstes Konzept erstellt“, erinnert sich der 36-Jährige. Paar investiert 250.000 Euro für Drohnen aus den USA Zurück in Deutschland sprach das Paar Geschäftsleute und potenzielle Kunden an. Die Resonanz war positiv bis begeistert und so wagten die beiden sich an die Geschäftsgründung. Das Problem: Die Banken spielten zuerst nicht mit. &bdquo;Die konnten sich trotz eines Businessplans nichts unter Drohnenshows vorstellen. Wir wurden gefragt, ob man die Drohnen nach einer Show weiter nutzen kann“, so Frensemeier. Erst als sich ihr Steuerberater einschaltete und Unterstützung zusagte, kam der Stein ins Rollen. &bdquo;Im September 2024 haben wir dann das Go für die Finanzierung bekommen.“ Und so kauften die Frensemeiers in den USA 105 Drohnen mit Zubehör – für stolze 250.000 Euro. &bdquo;Wir sind davon überzeugt, dass unsere Geschäftsidee ein grandioses Thema ist, das immer mehr Anklang finden wird“, betont Juliana Frensemeier. Die Kunden können entweder sagen, welche Show sie wünschen oder welches Budget ihnen zur Verfügung steht. Mit diesen Angaben erstellt JS Drone-Power ein Angebot. &bdquo;Für eine Show setzen wir mindestens 35 Drohnen ein, weil wir wollen, dass etwas Gutes dabei herauskommt. Nach oben gibt es praktisch kein Limit“, so Frensemeier. Man habe Kontakte, um die Drohnenzahl auf bis zu 500 Stück aufzustocken. &bdquo;Das gibt es in Deutschland noch nicht“ Vorab bekommt der Kunde eine computergenerierte 3D-Show am Bildschirm gezeigt, so dass er 1:1 sieht, was geplant ist. Als Faustregel gilt: Pro Drohne muss der Kunde 150 Euro investieren. Darin enthalten sind alle Genehmigungen inklusive Sicherheitskonzept. Und: die Musik. Die können die Zuseher per App über ihr Smartphone abspielen, so dass der Hörgenuss auf jeden Fall gewährleistet ist. &bdquo;Vor allem die Individualität ist uns wichtig – eben ganz nach Kundenwunsch.“ Noch ist Sebastian Frensemeier hauptberuflich als SAP-Berater tätig, während sich seine Frau neben ihrer Mutterrolle – Tochter Amira ist 16 Monate alt – um alles Administrative bei &bdquo;JS Drone-Power“ kümmert. Doch das soll sich irgendwann ändern. Die Vision der beiden: Drohnen-Lichtshows auch indoor anzubieten. &bdquo;Das gibt es in Deutschland noch nicht.“

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