
Kreis Paderborn. Nach dem siebten Gewinn einer Westdeutschen Meisterschaft hat der Volleyball-Regionalkader (VoR) Paderborn mit seiner ersten Medaille bei Deutschen Titelkämpfen einen weiteren Traum wahr gemacht. Im bayrischen Straubing feierten die U14-Mädchen Bronze. Die gleichaltrigen VoR-Jungen schrammten denkbar knapp an den Treppchenplätzen vorbei.
Erst im Halbfinale gegen den späteren Deutschen Meister SV Mauerstetten aus Bayern riss bei den VoR-Volleyballerinnen mit einem 0:2 (19:25, 16:25) die Siegesserie von 22 Spielen ohne Niederlage. "Natürlich war so kurz vor dem Finale die Enttäuschung zunächst groß", bilanzierte Trainer Holger Fretzer: "Aber wir können mit großem Stolz auf diese Deutsche Meisterschaft zurückblicken."
Satz eins des hochklassigen Halbfinales in der sehr lauten Bundesliga-Halle in Straubing blieb lange Zeit ausgeglichen. Den Paderbornerinnen gelang es, zwei überragende Spielerinnen von Mauerstetten mit gutem Block- und Abwehrspiel weitgehend im Griff zu behalten. Letztlich führten zu viele Eigenfehler zum Satzverlust (25:19). Der zweite Durchgang entwickelte sich mit 25:16 allerdings zu einer klaren Angelegenheit für den späteren Meister - und der Traum vom Finale war für das VoR-Team damit ausgeträumt.
Am Tag zuvor war der Regionalkader ohne große Probleme durch die Vorrunde marschiert. TuS Heiligenstein (25:12, 25:16), ein starker VfB Suhl (25:19, 25:15) und Nordmeister SC Neubrandenburg (25:11, 25:21) wurden jeweils 2:0 besiegt - und alle Spielerinnen kamen dabei zum Einsatz. Mit dem Gruppensieg qualifizierte sich Paderborn direkt für das Viertelfinale. In diesem gelang es am Sonntagmorgen, mit einer Gala-Vorstellung den starken Titelverteidiger VC Bitterfeld-Wolfen mit seinem ebenso lautstarken Anhang am Ende deutlich mit 25:17 und nach einer schnellen 11:1-Führung mit 25:9 auszuschalten. "Mit dieser Leistung konnten wir im zweiten Satz sogar die Trommeln des beeindruckten Gegners zum Verstummen bringen", so Trainer Fretzer.
Hatten schon im Vorjahr mit der U16 erstmals VoR-Mädchen an einer Deutschen Meisterschaft teilgenommen, erlebte bei den Jungen die U14 in Konstanz ihre Vereinspremiere bei deutschen Titelkämpfen. Und wie die Mädchen marschierte das VoR-Team um das Trainerduo Juri Kudrizki/Vitalij Gesler am ersten Tag fast ohne Probleme durch die Gruppenspiele. Vellmar aus Hessen (25:14, 25:10), Dresden (25:23, 25:16) und Schwerin (25:18, 25:17) wurden jeweils in zwei Sätzen besiegt. Im Viertelfinale am Sonntagmorgen gegen den Gastgeber Konstanz präsentierten sich die Jungs allerdings nicht so wach wie gewohnt. Der erste Satz ging mit 25:16 an den Gegner, im Gegenzug glich VoR mit 25:19 zum 1:1 aus. Im Tiebreak wurden die Konstanzer von ihren Freunden aus Rottenburg lautstark mit Pauken unterstützt. Ein paar unglückliche Bälle trugen weiter dazu bei, dass der Entscheidungssatz mit 9:15 und das Viertelfinale 1:2 verloren ging.
In den Platzierungsspielen um die Ränge fünf bis acht schüttelten die Paderborner ihre Enttäuschung aber schnell ab. Gegen Rottenburg gelang auch stimmungsmäßig die Revanche (27:25, 25:16). Zum Abschluss gegen Oldenburg holten Spieler und Trainer noch einmal alles aus sich heraus, errangen einen 2:1-Erfolg (25:12, 24:26, 15:12) und als verdienten Lohn Platz fünf unter Deutschlands besten Volleyballern der Jahrgänge 2002 und jünger.