Paderborn

Die Wildcard ist eine Option

BASKETBALL: Zweitligist Paderborn will unbedingt die Klasse erhalten

Da ist guter Rat teuer: Am Abend des 13. März wird am Anschreibetisch im Sportzentrum Maspernplatz über die defekte Anzeigetafel beraten. Selbst der DJ hat seinen Kopfhörer ein Stück weit weggeschoben und ist ganz Ohr. | © FOTO: MARC KÖPPELMANN

27.03.2015 | 27.03.2015, 07:23

Paderborn. Die Finke Baskets werden mit allen Mitteln um ein Startrecht in der 2. Basketball-Bundesliga kämpfen. Am Tag nach dem Punktabzug, der die Paderborner zum Abstieg verurteilte, zeigte Klub-Präsident Christoph Schlösser verschiedene Möglichkeiten auf.

Fast alle Gedankenspiele erfordern aber einen Baskets-Klassenerhalt nach der ursprünglichen Punkteverteilung. So müsste entweder das Team von Uli Naechster am Samstag (19.30 Uhr, Sportzentrum) gewinnen oder der BV Chemnitz zeitgleich sein Heimspiel gegen die Hamburg Towers verlieren. Dann würden sich für eine juristische Aufarbeitung des Falles neue Möglichkeiten ergeben. Dafür habe er, so Schlösser, erste Signale erhalten.

Die Verantwortung für den Ausfall der Anzeigetafel im Sportzentrum vor dem Chemnitz-Spiel habe nicht der Verein zu tragen, bemerkte der Klubchef. „Uns hat das Pech erwischt. Ich kann niemanden verantwortlich machen“, sagte Schlösser und wies daraufhin, dass am Abend des 13. März eine Ersatz-Spieluhr, eine Ersatz-Anzeigetafel und eine Ersatz-24-Sekunden-Anlage rechtzeitig zur Verfügung gestanden hätten. Die Schiedsrichter aber, so Baskets-Geschäftsführer Patrick Seidel, hätten auf eine Austragung mit der „großen“ Anzeigetafel gedrängt. So sei es zu einer Verzögerung des Spielbeginns um mehr als 15 Minuten gekommen. Warum die Unparteiischen in ihren Stellungnahmen an die Spielleitung nun eine andere Version der Ereignisse lieferten und so wohl ganz erheblich zur Entscheidung gegen die Baskets beitrugen, können sich die Paderborner Verantwortlichen nicht erklären.

Zunächst jedoch wird Seidel am Montag der kommenden Woche die Lizenzanträge für die 2. Liga (ProA) und die 3. Liga (ProB) in Hagen abgeben. Die Unterlagen waren bereits vor der Entscheidung der Ligaführung fertiggestellt worden. Die Paderborner würden sich wohl auch an einem möglichen Wildcard-Verfahren für die 2. Liga beteiligen. Wenn nicht genügend Aufsteiger aus der ProB gefunden werden, wird die ProA aufgefüllt. „Wir holen entsprechende Informationen ein“, sagte Seidel. Die Wildcard würde 25.000 Euro kosten.

Ein Teil der Summe könnte schon am Samstag gegen Cuxhaven eingespielt werden. Besondere Aktionen zur Steigerung der Zuschauerresonanz hatte der Klub am Donnerstag allerdings noch nicht geplant.