Arminia Bielefeld

Gegen Aue wäre mehr als ein 1:1 möglich gewesen

Der DSC leidet an mangelnder Konstanz. Gegen Nürnberg soll es endlich mit dem ersten Saisonsieg klappen

Trainer Rüdiger Rehm spricht mit Andreas Voglsammer, Christoph Hemlein und Tom Schütz. | © Christian Weische

Peter Burkamp
23.09.2016 | 23.09.2016, 06:30

Bielefeld. Mit sehr gemischten Gefühlen machten sich Arminias Profis nach dem 1:1 in Aue auf die mehrstündige Heimreise. Da war zum einen gewachsenes Selbstvertrauen zu spüren, nachdem die Gäste eine Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit hingelegt hatten. Das frühe Tor von Malcolm Cacutalua war in der 49. Spielminute dabei so etwas wie ein Vorschuss. Den Punkt verdiente sich der DSC erst im weiteren Verlauf.

Es war allerdings auch eine gewisse Unzufriedenheit auszumachen. "Das Ergebnis ärgert uns brutal. Da war mehr drin", meinte Rüdiger Rehm und gab dabei auch die Meinung von großen Teilen der Mannschaft wieder. Aue erkämpfte sich den Punkt respektive die Halbzeitführung. Der Aufsteiger glänzte nicht durch spielerische Klasse und "höchst gefährlich", befand Rehm, seien die "Veilchen" auch eher selten vor dem Tor der Bielefelder aufgetaucht. Sie nahmen vielmehr die Einladung der Arminen an. "Wir haben sie spielen lassen", ergänzte der Coach.

Nach der Pause wurde das Spiel der Bielefelder besser. In einigen Momenten blitzte das Potenzial der Mannschaft auf. All zu oft fand jedoch der letzte Pass nicht seinen Adressat oder ein Spieler blieb im Angriffsdribbling hängen. "Es war eine Steigerung, aber längst nicht alles perfekt. Wir haben zu wenig in die Tiefe gespielt, und es fehlte die Handlungsschnelligkeit", sagte Rüdiger Rehm. Ein bisschen Pech bei Schiedsrichterentscheidungen in einer sehr hektischen Partie tat ein Übriges.

"Es hat nicht alles geklappt, besonders die Konter haben wir nicht gut ausgespielt", meinte Malcolm Cacutalua. "Das war offensiv deutlich zu wenig", ergänzte Fabian Klos in Bezug auf die erste Halbzeit selbstkritisch. Christoph Hemlein mahnte jedoch, "jetzt nicht alles schwarz zu sehen. Wir sind zurückgekommen und haben einen Punkt mitgenommen", erinnerte der Außenangreifer, der glaubt: "Wir sind auf einem guten Weg."

Das dürfen die Arminen zumindest bei der Verteidigung von Standardsituationen - zuletzt ein Schwachpunkt - für sich in Anspruch nehmen. Insgesamt 14 Ecken und etliche Freistöße überstanden sie unbeschadet. Defensiv war die Leistung in Aue in Ordnung. Woran es aktuell hapert, formulierte Malcolm Cacutalua: "Wir müssen mehr Konstanz auf den Platz bringen."

Nach einem etwa 60-minütigen, starken Auftritt gegen Hannover, erlaubten sich die Arminen aus unerfindlichen Gründen eine erschreckend schwache erste Halbzeit in Aue. Auch in den vorherigen Spielen leistete sich die Mannschaft zu viele Auszeiten. Unter anderem deshalb wartet sie noch auf den ersten Saisonerfolg. Der soll nun gegen den ebenfalls noch sieglosen 1. FC Nürnberg gelingen. Für Fabian Klos war der Punktgewinn in Aue "ein Charaktertest. Jetzt müssen wir unbedingt gegen Nürnberg nachlegen."

Kämpferisch bis optimistisch geht auch Rüdiger Rehm das Heimspiel am Sonntag in der Schüco-Arena, 13.30 Uhr (Liveticker auf nw.de), an. "Für mich ist die Entwicklung positiv", sagte der DSC-Trainer. Auch der Punktgewinn in Aue sei ein Schritt nach vorn gewesen. "Jetzt müssen wir zu Hause den Club niederringen", forderte Rehm.

Information

Männel wird erneut operiert

Die Genesungswünsche der Arminen richtete DSC-Trainer Rehm direkt nach dem Spiel aus. Und Christoph Hemlein, der mit Aues Torwart Martin Männel zusammengerasselt war, tat es „unheimlich leid. Es war definitiv keine Absicht. Ich werde mich noch persönlich entschuldigen", kündigte Hemlein an. Männel hatte sich das Ellenbogengelenk ausgerenkt. Er wurde, während das Spiel noch lief, operiert, am Dienstag ein weiteres Mal. Männel fällt wohl einige Monate aus.