Von
Andrea Frühauf
30.09.2016 | 28.11.2016, 11:57
Wirtschaft
Spekulationen über mögliche Zerschlagung der Oetker-Gruppe zurückgewiesen
Bielefeld. Die Oetker-Gruppe wird ihre Sparten behalten und sich damit auch nicht von ihrer Reederei trennen. „Ja, wir behalten alle unsere Sparten", sagte August Oetker, Beiratsvorsitzender der Dr. August Oetker KG, gegenüber nw.de. Damit wies er Spekulationen über eine mögliche Zerschlagung der Oetker-Gruppe zurück.
Der Familienzwist über die Nachfolge von Konzernchef Richard Oetker ist noch immer ungelöst. Den Termin der nächsten Beiratssitzung, bei der es wahrscheinlich um die neue Führungsstruktur geht, nannte August Oetker nicht. „Ich kenne ihn aber." Oetker habe gelegentlich zu viele verschiedene Produkte verkauft und sich verzettelt, räumte der 72-jährige bei einer Talkrunde beim IHK-Außenwirtschaftstag NRW in Bielefeld ein.
Dabei meinte er etwa den Verkauf von Mänteln, wie er der Neuen Westfälischen sagte. Sein Vater Rudolf August Oetker hatte 1970 das Windsor Kleiderwerk G. Klasing (Herrenanzüge, Mäntel) gekauft. Das Engagement wurde aber 1983 wieder beendet.
Den Eintritt in Auslandsmärkte sah August Oetker in seiner Zeit als Konzernlenker als „Notwendigkeit" an, wie er sagte. „Die deutsche Bevölkerung schrumpfte. Die Rahmendaten wurden für uns zu eng." In vielen Ländern sei die Marke Oetker nicht bekannt. „Wir versuchen dort den Marktführer zu erwerben", erläuterte er die Oetker-Strategie. Bei Backpulver und Puddingpulver handle es sich um Minimärkte. In dieser Branche sei ein Unternehmenskauf leichter zu stemmen als etwa die Übernahme des Riesen Procter & Gamble.
Für Erstaunen sorgte Oetker, als er angesichts schrumpfender Ressourcen warnte: „Wir müssen uns fragen, ob es Alternativen zum Wachstum gibt." Es gebe auch Länder, „wo das Glück der Menschen nicht vom Wachstum abhängt". Er forderte mehr Nachhaltigkeit und neue Lösungen.
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