Wirtschaft

Herforder Bitcoin-Gruppe plant Zukäufe

Oliver Flaskämper will seine Anteile an dem Herforder Börsenunternehmenmittelfristig auf 80 Prozent senken

Andrea Frühauf
21.01.2016 | 21.01.2016, 11:00
Internet-Währung: Oliver Flaskämper holte den Sitz der börsennotierten Bitcoin Group nach Herford. - © Friderieke Schulz
Internet-Währung: Oliver Flaskämper holte den Sitz der börsennotierten Bitcoin Group nach Herford. | © Friderieke Schulz

Herford. Der Herforder Internetunternehmer Oliver Flaskämper plant weitere Übernahmen von Onlineunternehmen, die mit dem digitalen Zahlungsmittel Bitcoin und der damit verbundenen Technologie Blockchain zu tun haben. „Wir sind bereits in Gesprächen", sagte er gegenüber nw.de. Flaskämpers Internetseite „bitcoin.de" ist einer der wichtigsten virtuellen Handelsplätze für die virtuelle, vieldiskutierte Geldeinheit.

Bereits vor zwei Jahren hatte der 43-jährige Unternehmer über seine eigene Vermögensholding Priority AG die Mehrheit der im Primärmarkt der Düsseldorfer Börse gelisteten damaligen AE Innovative Capital SE übernommen. Im Wege einer Sachkapitalerhöhung übernahm daraufhin das in Bitcoin Group SE umbenannte Unternehmen am 30. September 2015 Flaskämpers Bitcoin Deutschland AG (Herford) als 100-prozentige Tochter. Zugleich verlegte der Unternehmer den Sitz der Bitcoin Group von Berlin nach Herford. Die Grundkapitalerhöhung auf 5 Millionen Euro und die Umfirmierung waren mit der Handelsregistereintragung am 28. September wirksam geworden.

Die Bitcoin Group SE ist eine Unternehmensbeteiligungsgesellschaft, die ihren Schwerpunkt auf innovative Business-Konzepte und Technologien legt. Die Gesellschaft fokussiert sich auf den Erwerb, den Verkauf und die Verwaltung von Beteiligungen an Unternehmen, sowie die Übernahme der strategischen Führung, Steuerung und Koordinierung dieser Unternehmen.

Anteil soll auf 80 Prozent sinken

„Dass die Bitcoin Group an der Börse gelistet ist, haben unsere Kunden bisher noch nicht mitbekommen", sagt Flaskämper. Noch nicht. Denn er will seinen Anteil an dem Unternehmen von 96,1 Prozent mittelfristig („in den nächsten Monaten") auf 80 Prozent senken – und langfristig tendenziell weiter abbauen. „Die Mehrheit werde ich aber behalten." Für den geplanten Aktienverkauf darf er allerdings ohne einen von der Aufsichtsbehörde Bafin genehmigten Börsenprospekt keine werben.. „Und die Genehmigung kostet 40.000 bis 50.000 Euro."

Flaskämper, der offiziell geschäftsführender Direktor der Bitcoin Group ist, beschäftigt in seinen bislang sechs Internetunternehmen insgesamt 65 Mitarbeiter. Zu den Internetunternehmen gehören auch das 1998 gegründete Preisvergleichsportal „Geizkragen.de", – es wurde 2001 zur beliebtesten Webseite Deutschlands gewählt, muss sich aber inzwischen im Wettbewerb gegen die Internetriesen Amazon und Google behaupten – sowie die Werbeagentur „Coupling-Media.de", der Gehaltsrechner „Nettolohn.de" und „Content.de" (Texter schreiben im Auftrag Produktbedienungen). Den Gesamtumsatz beziffert Flaskämper mit 7 Millionen Euro.

Im Verwaltungsrat der Bitcoin Group sitzen unter anderen der Synaxon-Vorstandschef Frank Robers sowie der frühere FDP-Bundestagsabgeordnete und „Euro-Rebell" Frank Schäffler.