Düsseldorf/Kalkar

Mindener Thomas Röckemann wird Teil der AfD-Landesspitze in NRW

Bereits im ersten Wahlgang bekam er die erforderlichen Stimmen

Delegierte der NRW AfD stimmen über die Tagesordnung beim Landesparteitag ab. | © picture alliance / Roland Weihrauch/dpa

Lothar Schmalen
09.12.2017 | 10.12.2017, 16:06

Kalkar. Der Mindener Rechtsanwalt Thomas Röckemann und der frühere Schulleiter Helmut Seifen sind die neuen Landessprecher der AfD in NRW. Röckemann, der eher vom rechten Parteiflügel unterstützt wurde, und Seifen, der bislang eher als gemäßigt galt, setzten sich jeweils im ersten Wahlgang durch.

Dabei provozierte Seifen mit einer Äußerung zur Europapolitik von SPD-Parteichef Martin Schulz, für den ihn große Teile der Delegierten allerdings mit stehenden Ovationen feierten und die ihm möglicherweise auch am Ende die nötigen Stimmen aus dem rechten Lager brachten. „Was zwei Weltkriege nicht geschafft haben, schafft SPD-Chef Schulz mit seiner Forderung nach den vereinigten Staaten von Europa, nämlich unser Deutschland zu zerstören."

Zweiter Ostwestale in AfD-Führungsposition

Röckemann, der schon in der Zeit des früheren und inzwischen aus der Partei ausgetretenen Landeschefs Marcus Pretzell gegen diesen opponiert hatte, setzte sich überraschend klar gegen den Gelsenkirchener Bundestagskandidaten Jörg Schneider vom eher gemäßigten Flügel durch. Er erhielt auf Anhieb 52,6 Prozent der Delegiertenstimmen, Schneider 39,1 Prozent.

Zwei weitere Kandidaten spielten keine größere Rolle. Neben dem Oeynhausener Markus Wagner, der an der Spitze der AfD-Landtagsfraktion steht, ist Röckemann nun der zweite Ostwestfale in einer führenden Position des AfD-Landesverbands NRW, der mit 4.300 Mitgliedern zu den größten gehört.

Der Gronauer Helmut Seifen, der auch Vize-Chef der AfD-Landtagsfraktion ist, setzte sich bei der Wahl des zweiten (gleichberechtigten) Landessprechers mit 57,3 Prozent gegen zwei weitere Kandidaten durch. Der bisherige Landessprecher Martin Renner, ebenfalls dem rechten Flügel zugerechnet, war überraschend nicht mehr zur Wahl angetreten.