Paderborn

In Paderborn entsteht neuer Wohnraum für Studenten

Am Südring startet die nächste Bauphase für 231 preisgünstige Apartments.

Hier entstehen die 231 Studentenapartments. | © Wegener Massivhaus GmbH

15.04.2020 | 15.04.2020, 07:00

Paderborn. Im Technologiepark am Paderborner Südring ist der Bau von 231 neuen Studentenapartments gestartet. Die vier versetzt angeordneten, überwiegend fünfstöckigen Gebäudeteile sind ein Gemeinschaftsprojekt der Moses Mendelssohn Stiftung, des Immobilienentwicklers Nord Project und der Wegener Massivhaus GmbH aus Paderborn als zuständigem Generalunternehmer.

Bis zum Wintersemester 2021 werde das geförderte Bauvorhaben Smartments Student fertiggestellt und sich die Wohnsituation der Studierenden in Paderborn entspannen, erklärt Gerrit M. Ernst, Geschäftsführer des Hamburger Immobilienunternehmens Nord Project GBI, das zusammen mit der ebenfalls zur Moses Mendelssohn Stiftung gehörenden GBI Unternehmensgruppe die Immobilie konzipiert hat, in einer Presseinformation. Die Corona-Krise führte zwar zur Absage der im März geplanten Grundsteinlegung, der Baufortschritt sei jedoch im Zeitplan.

Viele Uni-Einrichtungen in der Nähe

Durch den Standort am Südring befinden sich viele Universitätseinrichtungen in unmittelbarer. Rund 360 Euro inklusive aller Nebenkosten beträgt die Miete für ein Apartment. Diese sind etwa 20 Quadratmeter groß, voll möbliert und mit Internetanschluss versehen. „Stets inklusive Bad und Kochzeile und mit hochwertiger Ausstattung", sagt Lea Oberbremer, Projektleiterin bei Nord Project.

In zwölf Einheiten nutzen jeweils zwei junge Leute eine Küche gemeinsam, haben aber dennoch ein abschließbares Apartment. Zur besonderen Konzeption gehörten eine großzügige Terrasse im Erdgeschoss sowie eine Dachterrasse mit Blick auf den Campus. Um für die Studierenden eine gute Lernatmosphäre zu schaffen, gebe es zudem einen großen Gemeinschaftsraum sowie Lernräume in den Obergeschossen.

"Der Wohnungsmarkt wird entlastet"

„Rechnerisch steht nur für jeden zwölften Studierenden eine geförderte Wohnung zur Verfügung", erläutert Projektentwickler Ernst: „Deshalb ist diese Verbesserung des Angebots dringend notwendig." Der Hochschulstandort Paderborn werde so noch attraktiver und auch der sonstige Wohnungsmarkt der Stadt entlastet, erklärt Bürgermeister Michael Dreier: „So verhindern wir übermäßige Konkurrenz im Bereich günstiger Kleinwohnungen zwischen Studenten und anderen Gruppen, die es schwer auf dem Wohnungsmarkt haben."

Das Förderdarlehen des Landes NRW, das über den kompletten Zeitraum die günstigen Mieten garantiere, läuft laut Presseinformation über 20 Jahre. Der gemeinnützige Betreiber FDS, der wie Nord Project zum Verbund der Moses Mendelssohn Stiftung gehöre, habe mehr als 40 Jahre Erfahrung. Bisher umfasst die Smartments-Student-Reihe von GBI und Nord Project 17 sowohl frei finanzierte als auch staatlich geförderte Wohnheime.

Das ist der Namensgeber

Wie immer bei der Moses Mendelssohn Stiftung trage jedes Apartmenthaus für Studierende und Auszubildende der Smartments-Reihe den Namen einer jüdischen Persönlichkeit, die aufgrund ihrer Biografie mit der Region verbunden war. Die Immobilie in Paderborn erhält den Namen „Alexander Haindorf Haus". Der 1784 im westfälischen Finnentrop geborene und 1862 in Hamm gestorbene Mediziner, Reformer und Psychologe hatte viele Bezugspunkte zu Westfalen. Beispielsweise war er Professor in Münster und Mitgründer des Westfälischen Kunstvereins.

„Alexander Haindorf hatte auch immer ein besonderes Verhältnis zu seinen Studenten und sich für die damalige Zeit sehr um deren Wohlbefinden gekümmert", erläutert Julius H. Schoeps, Vorstand der Moses Mendelssohn Stiftung: „Deshalb passt sein Name ideal zu einem hier dringend benötigten Studenten-Wohnheim."