
Von
Dietmar Gröbing
30.09.2016 | 30.09.2016, 11:19
Paderborn
Der "Klang der Religionen" wirbt für ein friedliches Miteinander
Paderborn. Die Begegnung mit Menschen anderer Glaubens- und Kulturrichtungen ist nach wie vor das beste Mittel gegen Unverständnis und Intoleranz. Daher hat es sich die aktuell stattfindende "Interkulturelle Woche" zur Aufgabe gemacht, Menschen unterschiedlicher Herkunftsgebiete miteinander in Kontakt zu bringen. Das Plädoyer für Vielfalt dauert an bis zum kommenden Montag, 3. Oktober.
Insgesamt acht Veranstaltungen laden zur Teilnahme, wobei alle Termine ohne Anmeldung besucht werden können. Die zudem kostenfreien Events ermöglichen ein niederschwelliges Angebot, das jedwede Zielgruppe einschließt. Was auch für den Mittwochabend galt, als der "Klang der Religionen" auf der Agenda stand.
Unter dem Credo "Vielfalt - Das Beste gegen Einfalt" kamen Menschen verschiedener Religionsgemeinschaften in der Bartholomäuskapelle zusammen. In der mit einer besonderen (Nachhall-)Akustik versehenen Kapelle fanden in der Folge Instrumentalmusik und gesungene Einlässe zueinander und verschafften Einblick in die liturgische Tradition der repräsentierten Religionen.
"Einen Höhepunkt innerhalb der interkulturellen Woche", machte Rainer Fromme vom Forum der Religionen in der Veranstaltung aus. Die ereignete sich zudem an einem "spannenden Ort", der dazu einlädt, "sich Wahrzunehmen und Wertzuschätzen". Auf Zwischenapplaus wurde daher verzichtet, so dass nur zu Beginn und am Schluss des Meetings Beifall aufbrandete.
Zwischendrin setzte das zum mittlerweile dritten Mal in Paderborn abgehaltene Event auf Stille und Andacht, denn "die Beiträge stehen für sich", wie Rainer Fromme bemerkte. Der sprach sich weiterhin für "ein Erleben, weniger für ein Verstehen" aus, geht es den Verantwortlichen doch in erster Linie "um Emotionen". Die waren reichlich vorhanden, als sieben Religionen ihre Repräsentation durch einen oder mehrere Vertreter erfuhren. Beiträge entfielen auf die Neuapostolische Kirche, die Serbisch-orthodoxe Kirche, die Evangelische Kirche, die Katholische Kirche, die Schura, die Aleviten und die Bahai.
In ihrer Gesamtheit unterstrichen die Darlegungen den pazifistischen Grundgedanken des Beisammenseins, den Antje Lütkemeier final hervorhob. "Die Lieder verdeutlichen, wie verzichtbar alle Bomben dieser Welt sind", meinte die Vertreterin der evangelischen Kirche und war sicher, dass die Menschen "in der Lage sind, in all ihrer Unterschiedlichkeit friedlich miteinander zu leben".
Die "interkulturelle Woche" wird am heutigen Freitag, 30. September, fortgesetzt. Ab 14 Uhr ereignet sich ein "Talk an der Säule". Auf dem Marienplatz berichten Menschen mit Migrationshintergrund aus ihrem Leben. Die Veranstaltung steht unter dem Motto "Paderborn - meine Stadt. Viele Kulturen, viele Menschen, ein Zuhause!"
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