Espelkamp

Erster Trailer zum Espelkamper Kinofilmprojekt "Phantomschmerz" ist da

"Camcore"-Team dreht im Frühjahr 2017 90 Minuten langen Spielfilm. Schauspieler Sven Martinek besetzt eine der Hauptrollen, die Umsetzung des Projektes kann per Crowdfunding unterstützt werden

Kinofilmprojekt "Phantomschmerz" aus Espelkamp: Sven Martinek als "Ben" (l.) und Daniel Littau als "Finn". | © Camcore

Julia Fahl
19.12.2016 | 19.12.2016, 18:35

Espelkamp. Es ist ein aktuelles und rege diskutiertes Thema, dem sich die drei Espelkamper Andreas Olenberg, Daniel Littau und Sebastian Sellner annehmen wollen: Organspenden. Und es ist das Thema ihres ersten Kinofilms, der komplett in Espelkamp und Bielefeld gedreht wird - und für dessen Umsetzung sie noch auf finanzielle Unterstützung per Crowdfunding setzen.

Die Geschichte: Zwei Jahre nach dem tödlichen Autounfall seines Bruders begegnet Finn (Daniel Littau) in seinem Taxi dem Chefarzt Ben Eisenberg (Sven Martinek) wieder. Ben war der zuständige Arzt, der Finn und seinen Eltern die Todesnachricht überbracht hat. Während der Fahrt mit dem betrunkenen Chirurgen entsteht bei dem 26 Jahre alten Taxifahrer der Verdacht, dass sich hinter dem Unglück mehr verbergen könnte.

Er fragt nach - und erfährt in der Klinik, dass keine Unterlagen über seinen Bruder existieren. Finn wird misstrauisch. Er bricht in das Haus des Arztes ein und findet heraus, dass sein Bruder weder an Herzversagen, noch an einer anderen natürlichen Todesursache gestorben ist. Tatsächlich war er noch am Leben, während er zur Organspende freigegeben wurde.

Ab Februar wird alles nochmal ordentlich gedreht

Daniel Littau, Andreas Olenberg und Sebastian Sellner (v. l.) von „Camcore" in ihrer Heimatstadt Espelkamp. - © Björn Leisten
Daniel Littau, Andreas Olenberg und Sebastian Sellner (v. l.) von „Camcore" in ihrer Heimatstadt Espelkamp. | © Björn Leisten

Ein erstes sichtbares Ergebnis gibt es nun schon: Der Teaser zu dem Thriller/Drama ist fertig. Er wurde zur Finanzierung des Films gedreht. "Er zeigt noch keine Bilder aus dem fertigen Film", sagt Andreas Olenberg. "Ab Februar 2017 wird alles nochmal ordentlich neu gedreht."

Video auf YouTube

"Die Idee zum Film kam uns, als wir uns die Frage stellten, ob wir selbst dazu bereit wären, einen Organspendeausweis zu unterschreiben", schreiben die Filmemacher auf ihrer Internetseite. "Nach all den Medienberichten über Fälle, in denen Ärzte Wartelisten für Nieren, Herzen und Organe manipuliert haben sollen, entstanden große Zweifel."

Es gehe ihnen in dem Film nicht darum, Partei für oder gegen Organspenden zu ergreifen. "Vielmehr möchten wir dem Zuschauer das Thema näher bringen und eine kritische Sichtweise aufzeigen, die unserer Meinung nach bisher zu selten beleuchtet wurde."

Dreharbeiten werden gut zwei Monate andauern

Nach mehr als 70 Kurzfilmen, von denen viele Erfolge bei zahlreichen nationalen und internationalen Festivals und Wettbewerben gefeiert haben, möchten die drei Espelkamper mit "Phantomschmerz" den nächsten großen Schritt wagen - und nun ihren ersten Kinofilm produzieren. 90 Minuten lang soll das Thriller/Drama werden. Die Dreharbeiten sollen im Februar 2017 starten und gut zwei Monate andauern.

Information
  • Regie: Andreas Olenberg
  • Drehbuch: Daniel Littau, Andreas Olenberg, Sebastian Sellner
  • Kamera: Sebastian Sellner
  • Ton: Tolga Yilmaz, Jannik Flieger
  • Regieassistenz: Björn Leisten
  • Setdressing: Linda Schultz
  • Maske: Lilli Olenberg
  • Cast: Sven Martinek, Daniel Littau, Christine Kroop, Jessica Boehrs

Das komplette Drehbuch


Die Projektmappe

Die Crowdfunding-Kampagne

Für die Rolle des Ben Eisenberg haben sie bereits einen durchaus bekannten Schauspieler gewinnen können: Sven Martinek, bekannt aus den Serien "Der Clown", "Tierärztin Dr. Mertens" und "Heiter bis tödlich: Morden im Norden". Daniel Littau selbst wird als Finn vor der Kamera zu sehen sein.

"Wir haben uns dafür entschieden, den Film zu 99 bis 100 Prozent in Espelkamp und Bielefeld zu drehen", so Andreas Olenberg. "Wir möchten, dass die Filmlandschaft in unserer Region vorangetrieben und gefördert wird."

Filmprojekt kann finanziell unterstützt werden

Weiterhin sind die Filmemacher auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Dank Rückstellung und Eigenleistung können sie 84,1 Prozent der Finanzierung ihres Projektes übernehmen, 3,6 Prozent sollen durch Crowdfunding (10.000 Euro), 10,41 Prozent durch Sponsoring abgedeckt werden. Wer das Filmprojekt unterstützen möchte, findet auf der Crowdfunding-Plattform Startnext die Kampagne zu "Phantomschmerz".

"Eine schöne Neuigkeit ist, dass ARRI uns bei unserem Projekt mit Ausrüstung unterstützen wird", so Olenberg. Zudem habe ARRI, einer der weltweit größten Kamera- und Lichthersteller, dessen Equipment auch in Hollywood eingesetzt wird, auch schon Interesse gezeigt, den Film anschließend weltweit in die Kinos zu bringen.

Alle aktuellen Fotos, Videos und Informationen gibt es auf www.camcore.de oder bei Facebook.