15 Meter in die Tiefe gestürzt

Bad Oeynhausen/San Francisco. Bei einem Autounfall in der Nähe des Yosemite-Nationalparks im amerikanischen Kalifornien sind zwei Bad Oeynhausenerinnen schwer verletzt worden. Eine weitere Begleiterin aus Bersenbrück erlag im Krankenhaus ihren Verletzungen. Die drei Frauen waren mit ihrem Leihwagen auf einer Bergstraße verunglückt und 15 Meter tief eine Böschung hinunter gestürzt. Erst einen Tag später wurde das völlig demolierte Auto von den örtlichen Hilfskräften geortet. Die Rettung in dem unwegsamen Gelände zog sich über Stunden hin. Die Unfallursache ist offenbar unklar. Laut der dortigen Autobahnpolizei, der California Highway Patrol, gibt es keine Bremsspuren. Monika S. (63) aus Bad Oeynhausen, die gebürtige Bad Oeynhausenerin Rieke R. (16) – die mittlerweile in Marburg lebt – und die Bersenbrückerin Maria F. (57) gehörten zu einer zehnköpfigen Reisegruppe, die in Kalifornien unterwegs war. Am Montag machten sie sich von San Francisco aus auf den Weg in den rund 300 Kilometer (vier Autostunden) entfernten Yosemite Nationalpark. Während sieben Mitreisende – darunter der Ehemann von F. und die Mutter von R. – Motorräder wählten, mieteten sich die drei Frauen einen geländegängigen GMC Yukon. Nach der Tour durch den malerischen Yosemite wurden sie beim Verlassen des Parks am Montag gegen 16.30 Uhr (Ortszeit) an einer Tankstelle zuletzt gesehen. Dort verabredeten sie, sich mit den Motorradfahrern abends in Groveland zu treffen. Wo sie aber mit ihrem SUV nie ankamen. Gegen 21.30 Uhr wurde der Sheriff von Tuolumne County alarmiert. Hilfskräfte suchten die Nacht durch entlang des Highways 120 – auch aus der Luft. Auf Facebook wurde von Seiten des Sheriffs öffentlich nach den drei Frauen gefahndet. Die Handyortung schlug fehl. Das Notruf- und Ortungssystem am Yukon funktionierte ebenfalls nicht. Die Überprüfung der Kreditkarten ergab keine Auffälligkeiten. Erst am Dienstagmittag fand die California Highway Patrol gegen 14 Uhr den völlig zerstörten Geländewagen, der eine Böschung hinab in ein Waldgebiet gestürzt war – nur wenige Kilometer nach Verlassen des Nationalparks. Yosemite lockt jährlich mehr als drei Millionen Touristen aus aller Welt an und ist vor allem für seine tosenden Wasserfälle und die steilen Granitwände bekannt. Während die Bad Oeynhausenerin Monika S. den Wagen fuhr und sich nach dem Absturz mittels einer Nagelschere aus dem Gurt schneiden konnte, war ihre Beifahrerin Maria F. offenbar rund 24 Stunden in dem Wrack eingeklemmt. Rieke R. – so meldet es ein amerikanischer TV-Sender – konnte sich nach dem Unfall selbst aus dem Auto befreien. Laut des amerikanischen Fernsehens rätselt die Polizei, warum die beiden Bad Oeynhausenerinnen nicht versuchten, sich zur Straße zu schleppen, um Hilfe zu rufen. Hubschrauber brachten Rieke R. und Monika S. ins Krankenhaus von Modesto sowie Maria F. ins Sonora Regional Medical Center. Sie verstarb in der Nacht zu Mittwoch an ihren schweren Verletzungen. Laut des Sheriffs von Tuolumne County sollen die Bad Oeynhausenerinnen in stabiler Verfassung sein. Noch rätselt die kalifornische Autobahnpolizei, wie es zu dem Unfall kam. Auf der Fahrbahn wurden keine Bremsspuren gefunden und auch Hinweise, dass der Geländewagen ins Schleudern geraten ist, gebe es nicht. Es wirke eher so, als sei der Wagen in einer Linkskurve geradeaus die Böschung hinuntergefahren. Laut der Behörden sind weder Alkohol noch Drogen im Spiel gewesen. Auch waren alle drei Frauen angegurtet. Aufgrund der Sprachbarrieren konnten die Polizisten vor Ort von den beiden Bad Oeynhausenerinnen keine weiteren Informationen über den Unfall bekommen. In Kalifornien kümmern sich nun Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes um die beiden Überlebenden.

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