Oerlinghausen

Schüler produzieren Unikate

Heinz-Sielmann-Schule: Im Technikraum wird Dekoratives und Praktisches aus Beton hergestellt. Marmeladen, Pflanzen und Betonobjekte gibt's bald auch auf Bestellung

Unikate: Eren, Abdul, Leon, Noah und Pädagoge Heinz Bröcker (v. l.) präsentieren einige der Betonarbeiten, die im Technikraum entstanden sind. Demnächst sollen Betongartenbänke, Tische und Lampen sowie Weinkühler hinzukommen. | © Karin Prignitz

Karin Prignitz
06.11.2015 | 06.11.2015, 13:33

Oerlinghausen. Beton ist nicht gleich Beton. Wie das schwere Material in großflächigen Bahnen wirkt, zeigt sich derzeit am Parkdeck vor dem Ravensberger Haus. Wesentlich filigraner und dekorativer sind die Produkte, die Teilnehmer der Schülerkooperative "Beton:Gold" der Heinz-Sielmann-Schule fertigen. Selbst Buddhas und Engel haben hier ihren Platz.

Im Keller des benachbarten Niklas-Luhmann-Gymnasiums befindet sich der Technikraum der Sekundarschule, in dem die Produktion der nützlichen und dekorativen Gegenstände vorangeht. Pädagoge Heinz Bröcker schart die Jugendlichen der sogenannten BuS-Klasse (Beruf und Schule) um sich, verteilt die Aufgaben, gibt Anstöße, motiviert und spornt an. Immer wieder einmal muss er die Stimme erheben. Etwa dann, wenn Leon den riesigen Rührstab in Gang setzt, um den Beton zu mischen, oder der eine oder andere sich zwischendurch ablenken lässt.

Noah erklärt, was vor der Verarbeitung wichtig ist. Schalen oder Schüsseln, die die spätere Form geben sollen, "müssen vorher eingefettet werden". Damit sie sich nach dem Trocknen besser lösen. Nach etwa zwei Tagen ist der Beton hart. Die Schülerkooperative trifft sich zweimal wöchentlich, "so, wie es der Unterricht erlaubt", erläutert Heinz Bröcker. Seinen Schülern erklärt er nebenbei, was sie später im Beruf erwarten, welche Dinge auf sie zukommen könnten.

Im kommenden Jahr soll es an der Heinz-Sielmann-Schule eine neue Schülerkooperative für Schüler der Sekundarschule ab Klasse 9 geben, unter deren Dach sich dann die bereits seit langem erfolgreiche Marmeladen-Produktion sowie das Ziehen von Pflanzen und eben Beton-Gold als weiteres Betriebsfeld wiederfinden sollen. "Das ist das Ziel", sagt Heinz Bröcker.

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Bald auch auf Bestellung

Einige der Dekorationsartikel sind in der Ausstellungsvitrine im Hauptgebäude der Heinz-Sielmann-Schule zu sehen. Alle Artikel sind auf Wunsch auch auf Bestellung in den Ausführungen „Natur“, „Goldrand“, „Goldboden“ oder „Silberrand“ und „Silberboden“ erhältlich. Eckige Schalen gibt es darüber hinaus als Luxusmodell mit grünem Marmor aus Uruguay. Auf dem Oerlinghauser Weihnachtsmarkt am 5. und 6. Dezember werden die Unikate vor dem Haus an der Hauptstraße 5 angeboten. Sobald die Homepage der Schule aktualisiert  ist, sollen die Artikel (auch Marmelade und Pflanzen) auf diesem Wege auch bestellt werden können.

Noah berichtet unterdessen von seiner Idee, aus Beton Halter für Kerzen und Teelichter zu fertigen. Abdul drückt eine kleine Schale auf ein Betonfeld, das später zur Vogeltränke werden soll und platziert eine Baumwurzel als Dekoration. Andere Tränken ziert ein Vogel.

Vasen gehören zum Sortiment, Schalen in unterschiedlichen Größen, Tabletts, Herzen, Häuschen oder Umtöpfe. "Noch sind wir in der Testphase", sagt Bröcker. Kleine Buddhas oder Engel werden golden angemalt und als zierende Elemente genutzt. Dass das Weihnachtsfest schon bald vor der Tür steht, wird dabei nicht außer acht gelassen. 

Demnächst aber sollen außerdem kleine Möbelstücke, wie Bänke oder Tische für den Garten, aber auch Lampen und Weinkühler entworfen werden. Auch hier wird jedes fertige Teil ein Unikat sein, denn alle sind unverwechselbar. Das, was die Schülerkooperative  fertigt, zeichnet sich außerdem durch seine hohe Stabilität aus.