Himmighausen. Am Donnerstag wurde verkündet, wer das Rennen beim Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" gemacht hat. Nominiert waren insgesamt 30 Landessieger aus 13 Bundesländern, darunter auch Himmighausen (Stadt Nieheim im Kreis Höxter). Die Dorfgemeinschaft hatte sich im Landeswettbewerb durchgesetzt und dort die Goldmedaille gewonnen. Bei einem dreistündigen Rundgang im Juni hatte sich die Kommission selbst ein Bild von der Ortschaft gemacht.
Am frühen Nachmittag dann die Entscheidung: Acht Golddörfer konnten mit herausragendem bürgerschaftlichen Engagement, beispielhaften Ideen und zukunftsweisenden Konzepten überzeugen. Darüber hinaus wurden 15 Dörfer mit Silber, darunter auch Himmighausen, und sieben Orte mit Bronze geehrt. Dass es nicht Gold geworden ist, stört Bürgermeister Rainer Vidal Garcia nicht: „Ich freue mich riesig, weil ich weiß, wie viel Arbeit sich die Dorfgemeinschaft gemacht hat." Für die „herausragende Leistung" sei Silber der verdiente Lohn. „Das ist auf jeden Fall eine Auszeichnung."
10.000 Euro Preisgeld
Von den Teilnehmern aus Nordrhein-Westfalen holten Lückert (Rhein-Sieg-Kreis) und Schaephuysen (Kreis Kleve) die Goldmedaille, Sögtrop aus dem Hochsauerlandkreis erreichte wie Himmighausen Silber. Bronze ging an Louisendorf (Kreis Kleve). Die Golddörfer erhalten ein Preisgeld von jeweils 15.000 Euro. Darüber hinaus werden die Silberdörfer mit 10.000 Euro Preisgeld und Orte mit Bronze mit 5.000 Euro Preisgeld geehrt.
Julia Klöckner, Bundesministerin für die ländlichen Räume, sagte: „Den 30 Bundessiegern unseres Wettbewerbs gratuliere ich sehr herzlich. Es ist beeindruckend, was die ausgezeichneten Dorfgemeinschaften ehrenamtlich auf die Beine gestellt haben. Sie haben eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was bürgerschaftliches Engagement leisten kann. Es ist der Kitt unseres gesellschaftlichen Zusammenhalts und gerade auf dem Land ein wesentlicher Standort- und Bleibefaktor. Die Dörfer haben erfolgreich ihre Vorstellung eines attraktiven Dorflebens verwirklicht."
Kreative Ideen
So wurde etwa eine ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle zum generationenübergreifenden Wohnen nutzbar gemacht, die Wasserversorgung in Bürgerhand überführt, ein kostenloses W-LAN-Netz eingerichtet oder mit einem elektrischen Dorfgemeinschaftsfahrzeug die Mobilität aller gesichert. Mit diversen Anlagen zur Gewinnung regenerativer Energie hat es ein Dorf geschafft, energieautark zu werden, anderswo wurde eine alte Gärtnerei in eine Bogenschießhalle umgebaut und damit eine weitere Freizeitmöglichkeit geschaffen.
Klöckner: „Die vielen guten und kreativen Ideen zeigen: Die Bürgerinnen und Bürger fühlen sich ihrer Heimat verbunden, wollen sie besser machen. Und sie gehen Herausforderungen an, etwa wenn es um die Sicherung der Nahversorgung oder den Erhalt von Mobilität geht. Mit unserem Dorfwettbewerb und dem Preisgeld würdigen wir dieses Engagement. Wir machen aufmerksam auf die gefundenen Lösungen, die zugleich Motivation und Vorbild für andere Dorfgemeinschaften sind."
Mit dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" ehrt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft alle drei Jahre bürgerschaftliches Engagement und macht die positiven Entwicklungen in ländlichen Regionen sichtbar. Im Mittelpunkt der Ausschreibung steht die Dorfgemeinschaft, die die Entwicklung des Ortes voranbringt. Die dazugehörigen Konzepte und wirtschaftliche Initiativen sowie das soziale Engagement und kulturelle Aktivitäten werden anschließend bewertet. Auch Baugestaltung und Siedlungsentwicklung gehören zu der Beurteilung. Ebenso die Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft.