Herford

Worauf es bei einer Bewerbung ankommt

Was Personalfachmann Maik Wörmann (Brax) Ausbildungsplatz-Bewerbern rät

In den Arbeitsagenturen hängen aktuelle Ausbidlungsangebote aus. | © picture alliance

Thomas Hagen
20.07.2015 | 20.07.2015, 16:46
Gibt Ratschläge: Maik Wörmann aus der Personalverwaltung des Modeunternehmens Brax. - © Brax
Gibt Ratschläge: Maik Wörmann aus der Personalverwaltung des Modeunternehmens Brax. | © Brax

Kreis Herford. Noch liegt der Ausbildungsbeginn im kommenden Jahr in weiter Ferne, doch die Bewerbungen gehen bereits bei den Personalabteilungen der Firmen ein. Die NW-Lokalredaktion nahm das zum Anlass, um mit Fachleuten über das Thema zu sprechen. Mit 50 Azubis ist das Modeunternehmen Brax-Leineweber einer der größten Ausbildungsbetriebe. Für die Auswahl der potenziellen Kandidaten - und bereits ausgebildeter Bewerber - ist Maik Wörmann mitverantwortlich.

Fast 5.000 Bewerbungen jährlich wandern über die Schreibtische der Brax-Personalabteilung. Mehr als zehn sind es jeden Tag. Die meisten gelangen auf elektronischem Weg in die Zentrale an der Wittekindstraße. Das ist auch gewünscht. "Viele Mappen ähneln sich stark. Das liegt daran, dass viele Bewerber auf vorformulierte Dateien verlassen", sagt Wörmann. "Individualität ist zu empfehlen." So sollte ein Bewerber oder eine Bewerberin im Vorfeld genau wissen, auf welchen Ausbildungsberuf sie sich festlegen.

Parallelbewerbungen im gleichen Betrieb sind tabu

"Tunlichst vermeiden sollte man, sich auf mehrere Ausbildungsstellen im gleichen Betrieb zu bewerben. Das suggeriert, dass es dem Bewerber egal ist, was er werden möchte. Und Standardtexte bringen einen nicht weiter", sagt Wörmann aus Erfahrung. Stattdessen sei es wichtig, dass der Adressat schnell erkennt, dass sich der Bewerber oder die Bewerberin mit dem potenziellen Ausbildungsbetrieb beschäftigt und bei Bewerbung auch Mühe gegeben hat.

Im Schreiben sollte auch enthalten sein, ob man bereits über Erfahrungen aus Praktika verfügt und welches Ziel man verfolgt. Hierbei seien die Eltern eine wichtige Schnittstelle.

Ein Ersatz für fehlende elterliche Unterstützung ist die Agentur für Arbeit mit ihrem Bewerbungstraining. "Hier haben wir als Unternehmen wirklich gute Erfahrungen gemacht", sagt auch Brax-Mitarbeiterin Kristina Kehela, die zuständig für Public Relations ist. So komme die Agentur auf die Personalleitung zu, sei sehr serviceorientiert.

Pappmappe spielt untergeordnete Rolle

Mit einem Onlineportal hat sich das Modeunternehmen auf die neue Zeit eingestellt. Dort sind alle offenen Stellen zu finden, alle Anforderungen enthalten. Mit wenigen Klicks kann man sich die Dokumente herunterladen. "Die schöne Pappmappe mit Verzierungen spielt eine untergeordnete Rolle. Auf jeden Fall aber muss die Rechtschreibung stimmen", sagt Kristina Kehela.

"Die Bildungswelt hat sich geändert, die Abiturienten sind auf dem Vormarsch", sagt Maik Wörmann. So sei die Fachhochschulreife im kaufmännischen Bereich heutzutage obligatorisch, um einen der Ausbildungsplätze zu erhalten. Das gilt nicht für Stellen als Näherin oder Modeschneiderin, Lagerlogistiker und Mediengestalter. Auch ein duales Studium in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule des Mittelstandes oder privaten Fachschulen ist im Angebot.

Noch einen wichtigen Tipp hat Wörmann für Ausbildungsstarter: Um zum Start der Bewerbungsverfahren gut gerüstet zu sein, können die Bewerbungen schon frühzeitig vorbereitet werden. Also ohne Zeitdruck die Bewerbung als Datei anlegen, fertigstellen - damit am Ende nur noch das aktuelle Zeugnis fehlt.