Mitglieder des Angelvereins besorgt: Verler See soll durch Gutachter untersucht werden

Im kommenden Jahr steht ein großes Jubiläum an, und kurz zuvor wurde noch der Vereinsname geändert: Der Sportfischerverein Verl-Sürenheide, gegründet am 16. Juli 1969, heißt nun Angelverein Verl-Sürenheide. Dafür war auf der Jahreshauptversammlung eine Satzungsänderung vonnöten. &bdquo;Der Name Sportfischerverein ist nicht mehr zeitgemäß. Er führt immer wieder zu Verwirrungen", begründete der Vereinsvorsitzende Karl Berg die Entscheidung. Angeln, wie es im Verein betrieben werde, habe nichts mit Sport im eigentlichen Sinne zu tun. &bdquo;Für uns spielt der Aufenthalt in der Natur eine entscheidende Rolle", so Berg weiter. &bdquo;Und wir möchten mit etwas Glück einen Fisch fangen, der aus sauberen, unbelasteten Gewässern kommt", betonte Berg, dass die Mitglieder in unzähligen Arbeitsstunden sehr viel für die Instandsetzung und Pflege der Gewässer und damit für den Naturschutz tun. So auch am Verler See, für den die Stadtverwaltung unter Federführung von Bürgermeister Michael Esken kürzlich das Büro &bdquo;Ökoplan" aus Essen beauftragt hat, den See zu untersuchen. &bdquo;Ein Jahr lang soll diese Begutachtung dauern", erklärte Esken auf nw.de-Anfrage. Das Vorhaben wird im Angelverein skeptisch betrachtet &bdquo;Die renommierten Experten werden sich den See, die Flora und Fauna und das gesamte Umfeld zu verschiedenen Zeitpunkten anschauen, um am Ende eine Bewertung zum Zustand des Gewässers abzugeben." Und dieses Vorhaben wird im Angelverein mit einiger Skepsis betrachtet. Gar nicht wegen der Begutachtung an sich, wie Karl Berg ebenfalls auf NW-Anfrage, erklärt: &bdquo;Die Frage ist, welche Schlüsse und eventuell auch Maßnahmen auf der Grundlage der Beurteilung folgen." Der Verler See, der zu Beginn der 1980er Jahre durch Sandabbau südöstlich des Ortsteils Sürenheide entstand, sei in den vergangenen Jahrzehnten &bdquo;in einer sehr guten Zusammenarbeit mit der Stadt" gehegt und gepflegt worden, so Berg. &bdquo;Es handelt sich hier heute um ein sehr empfindliches Biotop." "Vor 30 Jahren gab es am Verler See kaum Bewuchs" Das sei nicht immer so gewesen. &bdquo;Vor rund 30 Jahren gab es am Verler See kaum Bewuchs. Und Menschen gingen dort baden – zum Teil waren dort mehr Schwimmer als im Freibad", erinnert sich Berg und weiß, dass das dem See nicht gut getan hat. &bdquo;Wir haben damals zusammen mit der Stadt und Umweltverbänden einige Maßnahmen zum Schutz des Sees beschlossen. Wir haben Anpflanzungen vorgenommen, die in den ersten Jahren sogar mit Stacheldraht geschützt wurden, um gut anwachsen zu können." Heute sei der Verler See ein attraktives Naherholungsgebiet und Angelrevier. Auch durch verschiedene weitere Maßnahmen wie dem Einbringen von Totholz ins Gewässer, an dem sich das wertvolle Makrozooplankton ansiedeln kann, und durch das regelmäßige Freischneiden der Uferbereiche, das durch Wind Wellenbewegungen auf der Wasseroberfläche möglich mache, sei der Sauerstoffgehalt im See gestiegen. &bdquo;Das ist gut für Flora und Fauna. Wir haben aus einer Badewanne, einem reinen Regen- und Grundwassersee, über die Jahre dieses sensible Biotop geschaffen. Das Optimum ist aus unserer Sicht erreicht", sagt Berg, dass er von möglichen weiteren Eingriffen, die den See noch attraktiver machen sollen, nicht viel hält. Jeder Eingriff, jedes Teil, das mit dem Wasser in Berührung komme – vielleicht gar ein mit Sonnencreme eingeschmierter Badegast – sei schädlich und könne dem mit Mühe und Herzblut hergestellten Biotop nur schaden. Der Verler See ist ein "Kleinod für die Stadt" Darin, dass der Verler See in seiner heutigen Erscheinungsform ein &bdquo;Kleinod für die Stadt" darstellt, sind sich Bürgermeister Michael Esken und die Angelfreunde durchaus einig. &bdquo;Es hat, seit es den Verler See gibt, noch nie eine professionelle Bewertung des Areals stattgefunden. Das wollen wir mit der Begutachtung durch das Büro Ökoplan jetzt nachholen", sagt der Bürgermeister, der außerdem betont, dass es um mehr als eine Beurteilung zunächst gar nicht gehe. &bdquo;Wir wollen erstmal nur wissen, wie der Zustand ist, womit wir es hier zu tun haben." Wenn es dann – voraussichtlich im Jahr 2019, wenn die Ein-Jahres-Studie abgeschlossen ist – darum gehe zu entscheiden, was am Verler See geht und was nicht, sei aber ein Ziel ganz klar definiert: &bdquo;Der Verler See soll für alle Verler so attraktiv wie möglich sein." Und um dafür die Rahmenbedingungen, die die Natur vorgebe, einhalten zu können, sei die Begutachtung in Auftrag gegeben worden.

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