Verl. Geht der 2. Brudermeister der Gildeschützen, Michael Hauphoff, als Baumeister in die lange Geschichte der Bruderschaft ein? Aus der geplanten Renovierung der Schützenhalle wird wohl eher ein Neubau. Das wurde am Sonntagvormittag bei der Generalversammlung der Bruderschaft im Pfarrheim deutlich. Hauphoff sagte schmunzelnd: "Ob es ein Umbau oder Neubau wird, darüber kann man streiten. Mit ein bisschen gutem Willen wird etwas stehen bleiben."
Näheres wollen die Verantwortlichen in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung in sechs bis acht Wochen vorstellen. Bis zu diesem Zeitpunkt soll mit Politik und Verwaltung der Umfang der Arbeiten und die Kostenaufteilung im Detail geklärt werden. Nach einem ersten Entwurf, Korrekturen und neuen Wünschen liegt nun ein 2. Entwurf vor, der momentan kalkuliert wird. "Auch brandschutztechnisch und statisch sind wir da auf einem aktuellen Stand", berichtete der hauptberufliche Bauunternehmer der Versammlung.
Überlegungen, die altehrwürdige Halle umfassend zu renovieren, gibt es schon länger. Im Juli vergangenen Jahres beantrage die CDU-Mehrheitsfraktion im Stadtrat, "mögliche Alternativen zur geplanten Renovierung der Verler Schützenhalle mit ersten Kostenplanungen bis Ende September den politischen Gremien vorzulegen".
Nach diesem Antrag hatte sich die Vereinsspitze zusammen mit dem Bürgermeister das Schützen- und Bürgerhaus in Hövelhof angesehen. "Das ist natürlich ein riesiges Schmuckstück", schwärmte der 2. Brudermeister und ergänzte: "Vielleicht wird unsere nicht ganz so groß. Aber mindestens ebenso hübsch."
In den nächsten Wochen sollen nun weitere Gespräche mit der Stadt folgen, die bereits 600.000 Euro für das Vorhaben in den aktuellen Haushalt eingestellt hat. Seitens der Vereinsspitze habe man sich bewusst mit Informationen zurückgehalten, um nicht zum Spielball der Politik zu werden, erläuterte Hauphoff abschließend unter großem Beifall seiner Schützenbrüder und -schwestern.
Viel Beifall erhielten auch zahlreiche Schützenbrüder und -schwestern, die geehrt wurden. Nachdem man sich morgens um 8 Uhr zunächst zur Messe und anschließend zum Frühstück getroffen hatte, begrüßte 2. Brudermeister Michael Hauphoff die Mitglieder zur Generalversammlung. Ehrenkassierer Alfons Siggemann wurde ein Jahr nach seiner Ernennung zum Ehrenkassierer zum Schützenbruder des Jahres ernannt. Als er bei der Versammlung vergangenes Jahr seinen Rücktritt erklärte, lobte Ehrenbrudermeister Hans Heitjohann: "Er hatte während seiner Amtszeit auch schwierige Phasen. Dass er darüber nicht gesprochen hat, zeigt seine Größe."
Den Gilde-Verdienstorden erhielten in diesem Jahr Frank Düttmann, Bernhard Frickenstein, Karola Hericks, Andreas Hoffmann, Andre Kettelhoit und Ulrich Wax. Mit dem Silbernen Verdienstkreuz des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaft wurden Stefan Frickenstein, Ralf Landwehrjohann, Christian Mutz, Maik Siedenhans und Getrud Steppeler geehrt.