Bielefeld

Crowdfunding: Zwei Bielefelder wollen ersten plastikfreien Bioladen eröffnen

Unterstützer gesucht: Damit die Umsetzung klappt, müssen 35.000 Euro zusammenkommen. Auch Eigenkapital steckt in dem Projekt.

Losgelöst: Kathrin Kappelmann und Christian Focke wollen den ersten unverpackt-Bioladen in Bielefeld eröffnen. | © Jessica Matyschok

07.05.2018 | 07.05.2018, 18:13

Bielefeld. Wer kennt das nicht - nach dem Einkauf muss der ganze Haufen Verpackungsmüll erst einmal zur Mülltonne gebracht werden. Dafür haben zwei Bielefelder ein Lösungsvorschlag: Der erste unverpackt-Bioladen in Bielefeld soll kommen. Kathrin Kappelmann und Christian Focke haben dafür ein Crowdfunding gestartet, um mit Hilfe von Unterstützern ihren Traum realisieren zu können.

"Für mich ist ein Laden, wo man seine Produkte ohne Plastikverpackung kaufen kann, ein Bio-Laden 2.0", sagt Kathrin Kappelmann. In ihrem "Losgelöst - der Unverpackt-Bioladen" soll es keinen Plastikmüll mehr geben. "Wir verkaufen die Artikel in beliebiger Menge und in hoher Bioqualität", sagt ihr Partner Christian Focke.

Hülsenfrüchte, Getreide, Süßigkeiten und Gewürze werden dann unter anderem in Gefäße abgefüllt und verkauft. "Auch Haushaltshelfer, Seifen, Shampoo oder Öle sollen Teil des Sortiments werden", sagt der 32-Jährige. Dabei sollen die Produkte sogar günstiger als im Bio-Laden sein, so die Gründer. Denn es werde an der Verpackung gespart und die Artikel werden in großer Menge bestellt.

Bis zum 5. Juni müssen 35.000 Euro zusammenkommen

"Die erste Bestellung steht auch schon, wir müssen sie nur noch abschicken", sagt Focke. Doch dafür brauchen sie die Unterstützung der Crowd (engl. für Menschenmenge). "Das Crowdfunding nutzen wir, um die Idee gemeinsam mit anderen realisieren zu können", sagt Kappelmann.

Das Prinzip ist einfach: die Crowd unterstützt die Finanzierung und erhält im Gegenzug ein Produkt oder einen Gutschein. "Bis zum 5. Juni müssen 35.000 Euro zusammen gekommen sein, ansonsten scheitert das Projekt und jeder Cent geht an die Crowd zurück", sagt Focke.

Ein Businessplan lag der IHK und Banken vor

Dabei sind die 35.000 Euro nur erste Ziel. Mit diesem Geld sollen Spendersysteme, Regale, Kassensysteme, eine Theke, eine Nussmaschine und eine Getreidemühle gekauft werden. Weitere 20.000 Euro brauchen die Gründer, um die Erstbestellung abschicken so können. "Auch eine fünfstellige Summe an Eigenkapital ist für die Ladenmiete und Renovierungsarbeiten vorhanden", sagt Focke.

Die beiden Bielefelder sind keine Neulinge in der Branche.  Kappelmann arbeitet in Teilzeit bei dem Biohof Meyer zu Theenhausen in Werther, von wo sie auch Artikel für den "unverpackt-Laden" beziehen wollen. Ihr Partner hat ebenfalls Erfahrungen im Handel -  deswegen ist auch ihm der Umgang mit Lebensmitteln nicht fremd.

Zudem lag ein Businessplan für den Laden der IHK und Banken vor. Um die Artikel unverpackt verkaufen zu können, müssen die Produkte luftdicht in Metalltonnen gelagert werden. Auch die Spender müssen so konzipiert sein, dass der Kunde nicht rein fassen kann, erklärt Kappelmann.

5.110 Euro sind in drei Tagen zusammengekommen

"Wir wissen, dass wir mit unserem Laden keine Millionäre werden, aber mit unserem Laden wollen wir Gutes für die Nachwelt tun", sagt Kappelmann. Mit der Unterstützung der Crowd wissen sie jetzt schon, dass es viele Interessenten gibt. "Jeder Unterstützer wird ein Teil des Ladens - bei uns soll man bei Freunden einkaufen können", sagt Focke. Und dazu ist der erste Schritt ist bereits getan: 5.110 Euro sind bislang innerhalb der ersten drei Tage zusammengekommen.

In Paderborn gibt es übrigens bereits seit 2016 einen Unverpackt-Laden.