Garten & Natur

So helfen Sie Wildtieren im Winter

Was macht der Fuchs im Winter? Er hält keinen Winterschlaf, sondern geht auf Mäusejagd. | © Lino Mirgeler/dpa/dpa-tmn

11.11.2025 | 11.11.2025, 00:07

Während wir uns im Winter in unsere warme Wohnung zurückziehen, Tee trinken und uns in Decken kuscheln, müssen die Wildtiere draußen bleiben – bei Kälte, Schnee und Frost.

Manche von ihnen schlafen den Winter über, andere bleiben aktiv. Jenifer Calvi von der Deutschen Wildtierstiftung erklärt, welche Tiere jetzt wach sind und welche schlafen - und wie man sie im Winter am besten schützt.

Frage: Welche Wildtiere sind in Winter überhaupt wach?

Jenifer Calvi: Wildkatzen, Füchse, Wildschweine, Wölfe, Rehe und Rothirsche sind auch im Winter aktiv. Sie haben sich im Winter ein dickeres Fell zugelegt und passen ihre Aktivität den jeweiligen Witterungsverhältnissen an. Rothirsche etwa verkleinern Magen und Organe, um mit weniger Nahrung auszukommen.

An sonnigen Tagen sind Eichhörnchen auch im Winter unterwegs und freuen sich über Nüsse und Samen. - © Ulrich Perrey/dpa/dpa-tmn
An sonnigen Tagen sind Eichhörnchen auch im Winter unterwegs und freuen sich über Nüsse und Samen. | © Ulrich Perrey/dpa/dpa-tmn

Während Huftiere jede Form von Anstrengung vermeiden, gehen Füchse, Wildkatzen und Wölfe im Winter sogar auf die Jagd. Wildschweine haben eine dichte Unterwolle, die Nässe und Kälte von der Haut abhält. Wird es sehr eisig, kuschelt sich die Rotte im Unterholz aneinander und wärmt sich gegenseitig.

Gartenvögel wie Amseln, Meisen oder Rotkehlchen bleiben ebenfalls im Winter wach und gehen auf Nahrungssuche. Schutz suchen sie in dichten Hecken und Büschen.

Vögel wie das Rotkehlchen plustern ihr Gefieder auf, um sich vor Kälte zu schützen. - © Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn
Vögel wie das Rotkehlchen plustern ihr Gefieder auf, um sich vor Kälte zu schützen. | © Julian Stratenschulte/dpa/dpa-tmn

Wen man im Winter auch sieht: Eichhörnchen. Sie halten keinen Winterschlaf, sondern Winterruhe. An kalten, grauen Tagen ruhen sie sich tagsüber aus, an sonnigen Tagen springen sie umher und plündern ihre gesammelten Vorräte an Nüssen und Samen.

Winterschlaf halten Garten- und Siebenschläfer, Haselmaus, Alpenmurmeltier, Feldhamster und Igel. Während der kalten und nahrungsarmen Monate fahren sie ihren Stoffwechsel drastisch herunter. In dieser Zeit dürfen sie nicht gestört werden, da Aufwachen viel Energie kostet.

Jenifer Calvi ist Pressereferentin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. - © Karin Costanzo/Deutsche Wildtier Stiftung/dpa-tmn
Jenifer Calvi ist Pressereferentin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. | © Karin Costanzo/Deutsche Wildtier Stiftung/dpa-tmn

Frösche, Schlangen und Eidechsen fallen hingegen in eine Winterstarre. Ihre Körperfunktionen sind dann stark eingeschränkt.

Frage: Wie kann man Wildtiere im Winter unterstützen?

Calvi: Wildtiere im Winter bitte nicht stören. Heißt: Nicht dort spazieren gehen oder aufräumen, wo sie schlafen oder ruhen. Wer im Wald spazieren geht, sollte auf den Wegen bleiben.

Im Garten lässt man Laub- und Reisighaufen sowie Totholz liegen. Darin können Igel und andere Kleintiere bis hin zu kleinsten Bodenlebewesen überwintern. Die Hecke sollte man - wenn überhaupt - nur abschnittsweise schneiden, damit immer ein Teil als Versteckmöglichkeit für Gartenvögel bleibt.

Wer im Winter mit seinem Hund durch den Park oder Wald spaziert, sollte ihn anleinen. Hunde auch bitte nicht auf Feldern spielen lassen, denn dort hat der Feldhase in einer flachen Mulde im Boden ein Versteck.

Frage: Was ist bei der Wildtierfütterung zu beachten?

Calvi: Für alle Wildtiere, die sich im Winter in Wald und Flur zurückgezogen haben, gilt: Füttern verboten! Reh, Fuchs, Wildschwein und Hirsch sind es gewohnt, ohne den Menschen zurechtzukommen. Förster und Jäger dürfen aber zufüttern in sogenannten Notzeiten, die von der Behörde angeordnet werden - etwa bei Überschwemmungen.

Auch für Wasservögel gilt: Bitte nicht füttern! Erst recht zur Zeit der Vogelgrippe sollte man kein Futter auslegen. An Futterstellen kommen viele Vögel zusammen - die Gefahr steigt, dass sich das Virus verbreitet. Auch die Natur leidet: Brotreste sinken auf den Grund des Teiches und verfaulen. Dem Wasser wird dadurch Sauerstoff entzogen, den nicht nur Fische zum Überleben brauchen.

Gartenvögeln kann man eine Futtersäule im Garten oder auf dem Balkon spendieren. Eichhörnchen und Vögel brauchen bei Frost Trinkwasser. Am besten stellt man ihnen regelmäßig frisches Wasser hin. Trink- und Futtergefäße bitte regelmäßig reinigen.

Und es gilt: Nie zu viel füttern, damit nichts verdirbt oder auf dem Boden landet, denn das kann etwa Ratten anlocken.