Gerry Weber Open

Federer: "Früher war ich ein Flegel"

Tennis-Superstar über die Gerry Weber Open und intime Olympia-Momente

17.02.2013 | 17.02.2013, 15:00
Der junge Roger Federer hat sich nach Niederlagen auch schon mal daneben benommen. Heute gilt er als wahrer Gentleman auf der Tour. - © FOTO: PATRICK MENZEL
Der junge Roger Federer hat sich nach Niederlagen auch schon mal daneben benommen. Heute gilt er als wahrer Gentleman auf der Tour. | © FOTO: PATRICK MENZEL
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war ich ein Flegel" - © Sport
Federer: "Früher
war ich ein Flegel" | © Sport

Rotterdam. Raum 1212, 12. Stockwerk. Bel Etage im Hotel Manhattan in Rotterdam. Konferenzraum. Zwei massive Sessel vor den Panoramafenstern, röchelnde Espressomaschine. Roger Federer, der vielleicht beste Tennisspieler aller Zeiten, hat am Rande des ATP-Turniers in der niederländischen Hafenstadt zum Kaffeeklatsch geladen. Speed-Dating mit einem 17-fachen Grand-Slam-Rekordsieger. 55 Minuten Fragezeit. Gegenüber Patrick Menzel äußerte sich der 31-Jährige zu einigen Stichworten. Federer, der auch bei den Gerry Weber Open 2013 in Halle (8. bis 16. Juni) aufschlägt, über. . .

. . . seinen ersten Sieg bei den Gerry-Weber-Open vor zehn Jahren: "Jetzt fängt es an, dass ich zehn Jahre zurückblicken kann. Die Siege in Halle und wenige Tage später in Wimbledon waren sehr emotional und wichtig – ein Wegweiser für alles, was danach gekommen ist."

. . . sein Schicksalsjahr 2003: "Durch die Gerry-Weber-Open 2003 bin ich perfekt vorbereitet nach Wimbledon gekommen. Naja, perfekt ist etwas anderes. Nachdem ich zuvor in Paris bereits in der ersten Runde verloren habe, war der Druck extrem hoch. Ich musste in Wimbledon mindestens die Viertelfinals erreichen, um die Niederlage vergessen zu machen. Das hat geklappt. Danach kam diese unglaubliche Konstanz. Nach dem Doppelsieg von Halle und Wimbledon wusste ich, dass ich einen Monat lang auf höchstem Niveau spielen, aber auch Reaktion auf Niederlagen zeigen konnte."

. . . den Druck zu Beginn seiner Karriere: "Man wusste, dass ich Talent besitze. Man war aber auch ein bisschen verwöhnt von Martina Hingis, Lleyton Hewitt, Marat Safin, Tommy Haas und Nicolas Kiefer, die alle in jungen Jahren schon unglaublich viel erreicht hatten. Ich spielte noch bei den Junioren, als Hewitt 1998 bereits das ATP-Turnier in Adelaide gewonnen hat, obwohl wir gleichalt sind. Hewitt war mental so stark, Safin körperlich. Ich hatte in beiden Punkten noch so meine Probleme und war eher der Spieler, der Zeit brauchte, der reifen und lernen musste."

. . . seinen Vorteil als Spätzünder: "Ich bin froh, dass ich zum Anfang meiner Karriere durch Hochs und Tiefs gegangen bin. Dadurch habe ich Turniersiege schätzen gelernt – und gelernt, dass es eben nicht normal ist, immer konstant zu spielen."