. . . seinen 7. Wimbledon-Sieg mit Ansage: "Nachdem ich das ganze Jahr über konstant gespielt habe, wusste ich, dass ich eine Chance hatte. Deshalb kam der Sieg nicht überraschend. Aber wenn ich irgendwann zurückschaue, war das vielleicht einer der besten und emotionalsten Siege. In dem Alter noch einmal zur Nummer eins zu finden, den Rekord von Sampras zu brechen und meine Familie zu sehen, das war märchenhaft."
. . . fünf bittersüße Olympia-Minuten: "Nach meiner Niederlage im Olympiafinale von London war ich unglaublich enttäuscht. In Wimbledon Olympia zu spielen, wird es für mich niemals mehr geben. Als ich nach dem Spiel gegen Murray auf die Siegerehrung gewartet habe, kam da jemand in den Raum und wollte mir die Zeremonie erklären. Ich habe ihn um fünf Minuten Ruhe gebeten. In diesen fünf Minuten habe ich mich gefragt, ob ich nun wirklich enttäuscht oder stolz über die Medaille sein sollte. Klar war ich bedrückt, musste das aber nicht mit der ganzen Welt teilen. So bin ich da raus und habe mich wie ein Kind über Silber für die Schweiz gefreut."
. . . seine charmante Art zu verlieren: "Früher war ich ein Flegel. Zwar habe ich nach Niederlagen nie meine Schläger kaputtgemacht – allein schon aus Respekt vor der Firma Wilson und meinen Eltern nicht. Aber ich konnte schlecht verlieren, musste nach Niederlagen weinen. Irgendwann habe ich mir gesagt: Gewinnen kann man nicht alles, aber man kann alles versuchen. Solange ich alles versuche, mache ich mir nach Niederlagen keine Vorwürfe."
. . . das von der Spielerinnen-Gewerkschaft WTA geforderte Stöhn-Verbot: "Es ist gut, wenn da mal jemand einen Riegel vorschiebt. Ich habe meine ganze Karriere gespielt, ohne jemals gestöhnt zu haben – und so ganz locker spiele ich den Ball ja auch nicht rein. Es geht also auch ohne."
. . . Lance Armstrongs Doping-Beichte und Schmutziges im weißen Sport: "Grausig, wie viel Schlechtes ein Einzelner so vielen Menschen angetan hat. Wir müssen Doping rigoros und aggressiv bekämpfen. Dazu müssen mehr Tests durchgeführt werden – auf und abseits der Plätze. Wichtig sind Konsequenzen. Preisgelder müssen zurückgefordert und Turniersiege gestrichen werden."
. . . über Zukunftspläne: "Dieses Jahr habe ich den Daviscup ausgelassen und werde auch in Miami nicht spielen. Das gibt gleich vier bis acht Wochen mehr Zeit zum Trainieren und für meine Familie. Seit die Kleinen (Federers Zwillingstöchter Myla Rose und Charlene Riva, Anm.) auf die Welt gekommen sind, hatte ich kaum Zeit zu trainieren. Dieses Jahr muss ich Training nachholen, aufholen und vorarbeiten, damit ich nächstes Jahr wieder mehr spielen kann."
. . . ein vergoldetes Karriereende: "Mit einem Olympiagold und Silber bin ich eigentlich mit mir im Reinen. Aber es gibt noch ein großes Ziel: Olympiagold im Einzel. 2016 ist nicht mehr so weit weg. Das Jahr 2016 habe ich häufig genannt, als ich gefragt wurde, wann ich aufhöre – teils aus Schutz, teils aber auch aus realistischer Erwägung."