Mit leidenschaftlichen Plädoyers haben sich die Berliner Olympiaplaner gegen Kritik an einer Bewerbung gewehrt und erneut für die deutsche Hauptstadt geworben. «Um die Spiele nach Deutschland zu holen, wird man an Berlin nicht vorbeikommen. Das wird ein wahrlicher Investitionsbooster in unsere Stadt. Das wird ein Investitionsbooster für Ostdeutschland. In die Infrastruktur, in den öffentlichen Nahverkehr, Investitionen in den Wohnungsbau», sagte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU).
Bürgerentscheide in Hamburg und NRW geplant
Berlin möchte sich um die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele für 2036, 2040 oder 2044 bewerben und konkurriert mit München, Hamburg und der Region Rhein-Ruhr. Zuletzt hatte eine repräsentative Civey-Umfrage für Aufsehen gesorgt. Demnach sind 67 Prozent der Berliner gegen eine Olympia-Bewerbung.
München hat sich bereits Ende Oktober in einem Bürgervotum mit einer klaren Mehrheit von 66,4 Prozent für die Spiele ausgesprochen. In Hamburg ist der Bürgerentscheid im Mai geplant, in NRW im April. In Berlin soll es kein Referendum geben. Der Senat verweist darauf, dass er von sich aus keinen Volksentscheid initiieren kann. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) wird im Herbst den deutschen Bewerber auswählen.
Auf welche Beteiligungsformate setzt Berlin?
Berlin wolle alternative Beteiligungsformate anbieten, sagte der Olympia-Beauftragte Kaweh Niroomand. Der 72-Jährige nannte ein Kuratorium, das nahezu die gesamte Stadtgesellschaft abbilde, sowie ein ausgiebiges Beteiligungsverfahren von Fachleuten, das extern begleitet werden und stellvertretend sein soll.
Außerdem gebe es eine vom Landessportbund Berlin initiierte Volksinitiative, um die Bewerbung zu unterstützen. Der LSB sammelt seit dem Sommer Unterschriften, angestrebt werden 20.000.