Olympia-Bewerbung

Van Almsick fordert mehr Mut: «Wir sind nicht doof»

Franziska van Almsick sieht Olympische Spiele in Deutschland als Chance für die Gesellschaft. | © Henning Kaiser/dpa

14.10.2025 | 14.10.2025, 14:31

Mit Blick auf eine Olympia-Bewerbung hat die frühere Schwimm-Weltmeisterin Franziska van Almsick an die Deutschen appelliert, sich wieder mehr zuzutrauen. «Ich vermisse unsere Leistungsbereitschaft. Ich vermisse, dass wir wieder Lust haben, vorne mitzumischen. Wir haben uns in der Vergangenheit zu oft untergeordnet», sagte die 47-Jährige am Rande eines Termins der Stiftung Deutsche Sporthilfe.

Die Berlinerin sieht mögliche Olympische Spiele in Deutschland als Chance. «Wir haben die Welt zu Gast. Alle haben etwas davon. Eine Schwimmhalle für Olympia kann eine Musikhalle oder ein Theater für die Zukunft sein. Wir sind nicht doof. Wir Deutschen können einiges und müssen uns nicht verstecken», befand van Almsick weiter.

Bürgerentscheid in München am 26. Oktober

Christiane Schenderlein wünscht sich Olympische Spiele in Deutschland. (Archivbild) - © Michael Kappeler/dpa
Christiane Schenderlein wünscht sich Olympische Spiele in Deutschland. (Archivbild) | © Michael Kappeler/dpa

Berlin, Hamburg, München und die Region Rhein-Ruhr wollen Olympia ausrichten. Alle vier haben die erste Stufe des nationalen Bewerbungsverfahrens erfolgreich gemeistert. Für wann sich Deutschland international bewerben wird, ist noch nicht entschieden. Im Raum stehen die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036, 2040 oder 2044.

Bürgerentscheid Ende Oktober: Bewirbt sich München für die Olympischen Spiele? - © Sven Hoppe/dpa
Bürgerentscheid Ende Oktober: Bewirbt sich München für die Olympischen Spiele? | © Sven Hoppe/dpa

Bis Juni 2026 können die Städte durch ein Referendum ein Meinungsbild der Bevölkerung einholen, ehe im Herbst die Entscheidung über einen deutschen Bewerber fallen soll. In München ist der Bürgerentscheid etwa für den 26. Oktober vorgesehen.

«Ohne die Menschen in unserem Land wird das nicht funktionieren. Wir brauchen die Menschen hinter uns, die erkennen, dass es etwas Bleibendes sein kann. Dass es nicht nur um den Moment geht», sagte van Almsick, die in ihrer Karriere insgesamt zehn Medaillen bei Olympia gewann.

Staatsministerin: Olympia als «größtes sportpolitische Ziel»

Christiane Schenderlein, Staatsministerin für Sport und Ehrenamt, nannte die Spiele das «größtes sportpolitische Ziel». Dabei gehe es nicht um ein paar Wochen Sportparty. «Es ist eine nationale Zukunftsaufgabe. Eine Chance für das ganze Land. Wir wollen unseren Athleten und Athletinnen ihr Heimspiel ermöglichen», sagte die CDU-Politikerin.