Qualifikation

Eiskunstlauf-Fiasko für Olympia droht: 17-Jähriger stürzt

Die Olympischen Spiele in Italien könnten ohne einen deutschen Einzelstarter im Eiskunstlauf stattfinden. | © Peter Kneffel/dpa

20.09.2025 | 20.09.2025, 08:12

Dem deutschen Eiskunstlauf-Team drohen im kommenden Jahr Olympische Winterspiele ohne Startplatz in den Einzelkonkurrenzen. Bei der Olympia-Qualifikation in Peking kam der erst 17-jährige Genrikh Gartung im Kurzprogramm bei einer Pirouette zu Fall.

Vor der Kür am Sonntag (7.45 Uhr) belegt Gartung mit 69,51 Punkten den neunten Rang. In der chinesischen Millionenmetropole werden bei den Männern die letzten fünf Quotenplätze für die Winterspiele in Mailand und Cortina d'Ampezzo vergeben. Rang fünf ist mit 4,05 Punkten Rückstand noch in Reichweite für Gartung.

Bei der Olympia-Quali sind unter Auflagen auch Sportlerinnen und Sportler aus Russland startberechtigt. Der Eislauf-Weltverband Isu kommt damit der Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nach, russische und belarussische Sportlerinnen und Sportler unter neutraler Flagge starten zu lassen. Es ist für sie die einzige Chance, sich für die Spiele zu qualifizieren.

Gartung hat noch keine deutsche Staatsbürgerschaft

Der in Russland geborene Gartung gilt als große deutsche Nachwuchshoffnung. Für Olympia wäre der Vierfachspringer derzeit aber nicht startberechtigt, da er noch keine deutsche Staatsbürgerschaft besitzt.

In Peking werden auch in den anderen Disziplinen Olympia-Tickets vergeben. Während die Deutsche Eislauf-Union im Paarlauf zwei und im Eistanz einen Startplatz für die Spiele in Italien sicher hat, wird definitiv keine Frau im Einzelwettbewerb vertreten sein. Die Deutsche Eislauf-Union verzichtete darauf, eine deutsche Läuferin für die Qualifikation zu melden.

Es droht eine Wiederholung von 2002

Die letzten Winterspiele ohne deutsche Teilnehmer in den Einzelkonkurrenzen fanden 2002 in Salt Lake City statt.