Glück, Geschick und Geschlossenheit: Darum thront der SC Paderborn an der Spitze

Paderborn. Der SC Paderborn hatte aus den ersten vier Zweitliga-Saisonspielen überschaubare fünf Punkte geholt. Es folgte die erste Länderspielpause, ehe das Team von Trainer Ralf Kettemann aus den nächsten vier Zweitligapartien die Maximalausbeute von zwölf Zählern einheimste. Exakt dieses Kunststück konnte der SCP nun vor der finalen Länderspielperiode der Hinrunde wiederholen. &bdquo;Acht Siege am Stück sind crazy“, urteilt Offensivakteur Sebastian Klaas, der am Sonntag zum 1:0-Erfolg in Magdeburg traf. &bdquo;Die Ausbeute ist der Wahnsinn. Da kann man vor den Spielern nur den Hut ziehen“, sagt Sport-Geschäftsführer Sebastian Lange. Mit den 29 Punkten hat Paderborn nach nur zwölf Spielen bereits die Halbserien-Bestmarke der vierjährigen Trainer-Amtszeit von Lukas Kwasniok eingestellt. Bei den einzigen beiden Pflichtspiel-Niederlagen der Saison (1:2 gegen Düsseldorf und 2:4 nach Verlängerung im DFB-Pokal gegen Leverkusen) musste der SCP satte 78 beziehungsweise 61 Minuten in Unterzahl agieren. Im Elf gegen Elf sind die Paderborner dagegen noch ungeschlagen. Und der SCP gewinnt nun auch Spiele, in denen wahrlich nicht alles rund läuft. Das Defensiv-Verhalten als wichtiger Erfolgsfaktor Die jüngsten Auswärtssiege in Dresden (2:1) und Magdeburg (1:0) lassen grüßen. Auch die vergangenen beiden Heimspiele gegen Bielefeld (4:3) und Fürth (2:1) gewann der SCP mit nur einem Tor Unterschied. &bdquo;Im Vergleich zur vergangenen Saison spielen wir nun ergebnisorientierter. Das gelingt, weil wir defensiv stabiler sind“, erklärt Sebastian Klaas. Lesen Sie auch: Sebastian Klaas lässt den SC Paderborn jubeln, ein Teamkollege dankt dem VAR Mit Dennis Seimen hat Paderborn zudem nun (endlich) einen Torwart, der Punkte festhält. Mit der Leihgabe vom VfB Stuttgart hätte der SCP vermutlich schon in der Hinrunde der vergangenen Spielzeit 30 Zähler plus x geholt. Teamgeist und Widerstandsfähigkeit waren auch unter Kwasniok vorbildlich. Doch auch in diesen Bereichen hat die blutjunge Mannschaft offensichtlich noch einmal eine Schippe draufgelegt. &bdquo;Jeder ist bereit, den einen Schritt mehr zu machen. Die Geschlossenheit ist extrem groß. Die Jungs merken, dass sie einiges erreichen können, wenn sie füreinander da sind. Sie arbeiten bis zum Ende und investieren sehr viel. Auch wenn das nicht immer schön aussieht. Das Ergebnis dieser Stärken sieht man derzeit in der Tabelle“, konstatiert Sportchef Lange. Der Hinrunden-Endspurt wird zur Reifeprüfung Zugegeben, der SCP hatte zuletzt auch das nötige Matchglück. Aber Platz eins ist kein Zufall. Das zeigt beispielsweise die Tatsache, dass Paderborn mit einem xGoals-Wert von 2,27 pro Spiel aktuell die Nummer eins der Liga ist. Die bisherigen SCP-Gegner kamen bis dato lediglich auf einen xGoals-Durchschnittswert von 1,17. Damit sind die Paderborner in dieser Statistik das zweitbeste Team der Liga. Lesen Sie auch: Santiago Castaneda vom SC Paderborn träumt von der WM und hofft auf Olympia Doch auch diese Werte sind das Ergebnis harter Arbeit. Dem SCP fällt nichts in den Schoß. &bdquo;Alle Spiele sind brutal eng. Wir müssen unfassbar viel investieren, um erfolgreich zu sein“, betont Lange. In der Tat: Die 2:0-Erfolge gegen Hertha und Kaiserslautern sind die bislang höchsten Paderborner Saisonsiege. Nur gegen Arminia gelangen dem SCP mehr als zwei Tore. Auch deshalb sind die Paderborner kein &bdquo;normaler“ Spitzenreiter. Und wie stark das Kettemann-Team wirklich ist, wird sich wohl erst jetzt im Hinrunden-Endspurt zeigen. Nach der Länderspielpause warten mit Hannover, Schalke, Elversberg, Karlsruhe und Darmstadt die Mannschaften, die derzeit in der Tabelle die Plätze zwei bis sechs belegen. Der Halbserien-Punkterekord ist noch ein ganzes Stück entfernt &bdquo;Der letzte Block hat es in sich. Aber Mannschaften von oben liegen uns mehr. Und wir sind ja jetzt eine Mannschaft von ganz oben“, sagt ein schmunzelnder Sebastian Klaas. &bdquo;Diesen Moment dürfen wir jetzt auch mal genießen. Aber erfolgreich zu werden, ist das eine, erfolgreich zu bleiben, das andere. Wir müssen jetzt noch mehr investieren. Denn es bleibt eine brutale Liga“, sagt Paderborns Sportchef und blickt schon einmal auf das nun folgende Duell gegen Hannover 96 (Samstag, 22. November, 13 Uhr, Home-Deluxe-Arena): &bdquo;Das wird ein richtig schönes Spiel gegen eine sehr starke Mannschaft, die tollen Fußball spielt.“ Um einen neuen Zweitliga-Hinrundenrekord aufzustellen, benötigt der SCP übrigens &bdquo;nur“ noch fünf Punkte. Die Bestmarke datiert aus der Roger-Schmidt-Saison 2011/12 und liegt bei 33 Zählern. Um den Halbserien-Rekord zu knacken, sind dagegen noch satte elf Punkte vonnöten. In der Aufstiegssaison 2013/14 ergatterte Paderborn nämlich unter Trainer André Breitenreiter sagenhafte 39 Rückrunden-Zähler. Bei der Qualität der nun folgenden Gegner erscheint dieses Unterfangen recht unrealistisch zu sein. Doch der SC Paderborn hat ja in dieser Saison schon für diverse Überraschungen gesorgt. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn

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