Wechsel vom SC Paderborn 07 zum 1. FC Köln gescheitert: Jetzt spricht Raphael Obermair

Berlin. Wochenlang stand Raphael Obermair im Zentrum der Aufmerksamkeit. Auslöser war Lukas Kwasniok: Der frühere SCP-Trainer und heutige Coach des 1. FC Köln hatte vor rund einem Monat öffentlich bestätigt, dass der Effzeh großes Interesse an einer Verpflichtung des 29-jährigen Defensivspielers habe. Wenige Tage später legte er nach und stellte die Glaubwürdigkeit seines Ex-Vereins infrage, indem er andeutete, dass nicht alle Beteiligten im Transferpoker die Wahrheit sagen würden. Sein Anlass? Die Ostwestfalen bestritten, überhaupt in Kontakt mit dem Bundesligisten zu stehen. Beim SC Paderborn stieß dieses Vorgehen auf wenig Verständnis. Sportchef Sebastian Lange und Trainer Ralf Kettemann betonten mehrfach, Obermair nicht abgeben zu wollen – auch weil die sportliche Notwendigkeit eines Verbleibs klar sei. In der Zwischenzeit hat sich der Wechsel zerschlagen. Einen Tag vor Transferschluss drang die Nachricht an die Öffentlichkeit, diese Zeitung berichtete exklusiv. Und Obermair selbst? Der hatte sich bislang nicht zu den Diskussionen geäußert. Verlosung: SC Paderborn gegen den 1. FC Kaiserslautern - gewinnen Sie hier VIP-Tickets SC Paderborn: Raphael Obermair spricht offen darüber, enttäuscht zu sein Doch das änderte sich nun: Am Samstag sprach der SCP-Profi nach dem 2:0-Auswärtssieg bei Hertha BSC erstmals öffentlich über den geplatzten Wechsel und die lange anhaltenden Diskussionen um seine Person. Dabei machte er keinen Hehl aus seiner Gefühlslage. &bdquo;Dass ich enttäuscht bin, kann glaube ich jeder nachvollziehen. Aber irgendwann muss man das ablegen und versuchen weiterzumachen“, sagte Obermair. &bdquo;Das ist mir währenddessen auch immer ganz gut gelungen. Und das klappt auch jetzt ganz gut, finde ich.“ Der 29-Jährige schilderte zudem, wie belastend die Ungewissheit im Hintergrund für ihn gewesen sei. &bdquo;Ich hab irgendwie darauf gewartet, dass es medial losgeht. Das kam dann nämlich doch alles erst etwas verzögert raus, ich war nämlich schon ein paar Wochen lang im Gespräch mit Köln“, erklärte er. Nach Informationen dieser Zeitung bestand der Kontakt bereits seit Ende des Paderborner Trainingslagers im österreichischen Walchsee. Zwar habe ihn die Situation umgetrieben, doch auf dem Platz sei davon nichts zu spüren gewesen: &bdquo;Am Ende hat es mich auf jeden Fall beschäftigt. Aber nicht so viel, dass man es auf dem Platz gemerkt hätte und es mich behindert hätte. Nicht einmal unbedingt die mediale Geschichte, sondern vielmehr das ganze Drumherum.“ Erst FC Barcelona, dann Hertha BSC: Trainer vom SC Paderborn 07 erlebt intensive Woche So reagiert Paderborns Sportchef Sebastian Lange Gleichzeitig machte Obermair deutlich, dass er die verpasste Möglichkeit auf die Bundesliga noch nicht vollständig abgehakt hat. &bdquo;Die Enttäuschung ist ganz klar da. Vielleicht bin ich auch in einer gewissen Weise sauer. Aber es hilft nichts. Ich mache weiter, um vielleicht noch einmal die Chance zu bekommen.“ In seinem Alter könne man schließlich nicht damit rechnen, dass noch viele Angebote von Erstligisten kämen. &bdquo;Genau das ist es. Aber ich muss weitermachen, um noch einmal so eine Gelegenheit zu erhalten.“ Mit diesen Aussagen konfrontiert, reagierte Paderborns Sportchef Sebastian Lange verständnisvoll. &bdquo;Dazu habe ich mich ja schon einmal geäußert. Klar kann ich verstehen, dass er enttäuscht ist, weil er diesen Wunsch uns gegenüber ja auch offen kommuniziert hat. Das ist auch ein Wunsch, der vollkommen legitim ist – dass man sportlich weiterkommen möchte. Trotz alledem hat er sich in den vergangenen Wochen und Tagen toll präsentiert. Heute, vergangene Woche gegen Bochum. Aber nicht nur in den Spielen, sondern auch im Drumherum. Er schiebt weiter mit an, das tut seiner Leistung keinen Abbruch.“ Ob der SC Paderborn jetzt anstrebt, den Vertrag mit Vizekapitän Obermair zu verlängern, ließ Lange offen. &bdquo;Das wird man sehen. Jetzt soll er erstmal gute Leistungen bringen, dann gucken wir mal“, ließ sich der Sportchef alle Optionen offen. Aktuell dränge die Zeit aber auch nicht. Obermair sei in sich ruhend, gehe souverän mit der Situation um. &bdquo;Es geht weiter. Er ist da einfach Profi“, so Lange. Kommentar: Raphael Obermair bleibt beim SC Paderborn: Sportlich richtig, menschlich bitter Obermair-Wechsel zum 1. FC Köln gescheitert: &bdquo;Der Verein steht über allem“ Zu den geplatzten Verhandlungen mit dem 1. FC Köln fügte der Geschäftsführer Sport abschließend hinzu: &bdquo;Für uns war insgesamt einfach wichtig: Der Verein steht über allem.“ Sportlich ist Obermair für den SCP schlichtweg unverzichtbar. &bdquo;Da musste ich einfach entscheiden. Da war ich in dem Moment nicht der Feel-Good-Manager.“ Der 1. FC Köln verpflichtete nach dem geplatzten Transfer von Obermair kurz vor Ende der Wechselperiode den Belgier Alessio Castro-Montes als Ersatz. Der 28-Jährige kam vom Erstligisten Union Saint-Gilloise und ist vorrangig auf der rechten Außenbahn zuhause, hat aber auch Erfahrung auf der linken Seite.

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