
Paderborn. Die Fans des SC Paderborn mussten sich in den vergangenen Jahren daran gewöhnen, dass Testspiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Ausnahmen waren Partien in den Trainingslagern in Österreich und Spanien sowie zwei Testkicks im niederländischen Oldenzaal. In Paderborn mussten Zuschauer dagegen draußen bleiben. Die Ausgaben für den organisatorischen Aufwand und die Erfüllung von behördlichen Auflagen wären halt zumeist deutlich höher als mögliche Einnahmen.
Beim nicht-öffentlichen Testspiel gegen Leeds United, das der SCP am Samstag in der heimischen Home-Deluxe-Arena nach einer durchaus ansehnlichen Vorstellung mit 2:3 (0:1) verlor, war aber nicht nur die Kostenfrage dafür verantwortlich, dass diese Partie unter besonders strenger Geheimhaltung über die Bühne ging. In erster Linie lag es an Auflagen von Polizei und örtlichen Behörden.
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Ankündigungen der Partie waren tabu, wenngleich sich in den Weiten des Internets dann doch der ein oder andere dezente Hinweis auf das Spiel finden ließ. Ansonsten hätte sogar kurzfristig eine Absage des Tests gedroht. Während des Spiels waren Live-Streams, Ticker oder die Veröffentlichung von Zwischenständen verboten. Beide Klubs und die wenigen Medienvertreter, die am Samstag Einlass ins Paderborner Stadion erhielten, mussten sich penibel daran halten.
Leeds-Fans müssen auch diesmal auf der Insel bleiben
Schon beim Testspiel zwischen Leeds und dem SC Verl (4:1 nach 120 Minuten) galt am vergangenen Dienstag in der Verler Sportclub-Arena die Devise „Top Secret“. Die deutschen Behörden hatten dem englischen Premier-League-Aufsteiger zudem erklärt, dass keine Fans mit ins Trainingslager fahren dürfen. Eben jenes Trainingslager absolvierte Leeds United in dieser Woche wie schon im Sommer 2024 im Hotel Klosterpforte in Marienfeld.

Vor einem Jahr wurde die enorme Ressourcenbelastung durch die Fußball-Europameisterschaft als Begründung angeführt. Diesmal war Leeds United eigentlich davon ausgegangen, dass Fans erlaubt sind und öffentliche Testspiele vor Ort stattfinden dürfen. Doch die deutschen Behörden schoben diesen Plänen relativ kurzfristig einen Riegel vor.
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„Das ist zutiefst frustrierend“, erklärte Leeds United auf der vereinseigenen Homepage. Der Klub habe zwischenzeitlich sogar über eine Verlegung des Trainingslagers nachgedacht. Doch alle Bemühungen blieben erfolglos. Ob das Team um den aus Büren-Steinhausen stammenden Trainer Daniel Farke unter diesen Umständen auch im Sommer 2026 in Ostwestfalen Station machen wird, erscheint daher recht unwahrscheinlich.
Die Fans des SC Paderborn werden unterdessen hoffen, dass es dann vielleicht doch zumindest ein öffentliches Testspiel geben wird, für das sie nicht gleich ins Ausland fahren müssen. Die Hoffnung stirbt zuletzt.