Aaron Zehnter jetzt beim VfL Wolfsburg: So könnte ihn der SC Paderborn 07 ersetzen

Paderborn. Der SC Paderborn ist ohne zwei prominente Namen in die Vorbereitung auf die neue Zweitliga-Saison gestartet. Linksverteidiger Aaron Zehnter und Torhüter Manuel Riemann fehlten beim Trainingsauftakt am Sonntag. Beide aus gutem Grund: Während Riemann nach Vereinsangaben freigestellt wurde, um Gespräche mit interessierten Klubs zu führen, stand Zehnter zum Medizincheck bei seinem potenziellen neuen Arbeitgeber bereit. Über dessen Name herrscht seit Montagabend dann auch Klarheit: Zehnter wechselt zum VfL Wolfsburg. Rund fünf Millionen Euro Ablöse fließen dem Vernehmen nach in die Kasse des SCP – ein neuer Rekord in der Vereinsgeschichte. Mit vielen Fotos: Mehr als 2.000 Besucher bei Saisonstart des SC Paderborn 07 Große Frage: Wird das Geld überhaupt reinvestiert? Doch trotz des Geldsegens ist unklar, ob der SC Paderborn auf dem Transfermarkt nachlegt. Präsident Thomas Sagel erklärte bereits zum Trainingsauftakt, dass der Verein grundsätzlich bereit sei, mit dem aktuellen Kader in die Saison zu gehen. Gleichzeitig betonte er jedoch auch: &bdquo;Der Fußball ist schnelllebig.“ Eine Hintertür für mögliche Verstärkungen bleibt also offen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von VfL Wolfsburg (@vfl.wolfsburg) Während die Hierarchie im Tor nach dem Abschied von Manuel Riemann mit Neuzugang Dennis Seimen als Nummer eins, Markus Schubert als Herausforderer und Florian Pruhs dahinter klar geregelt ist, bleibt die Linksverteidiger-Position eine offene Baustelle. Der Abgang von Aaron Zehnter wiegt schließlich sportlich schwer. Der junge Außenverteidiger hatte sich in der vergangenen Saison in die Stammelf gespielt, überzeugte mit seiner Dynamik, starkem Offensivdrang und bemerkenswerten Scorer-Werten. Drei Tore und zwölf Vorlagen in der Zweitliga-Saison sind für einen Verteidiger herausragend. Lesen Sie auch: Bröndby IF buhlt um Calvin Brackelmann – Verhandlungen laufen offenbar Nachfolge von Aaron Zehnter: Diese vier Szenarien sind für den SCP denkbar Die Frage, die nun im Raum steht: Sucht der SCP extern nach einem Ersatz oder vertraut er auf interne Lösungen? Vier Szenarien sind derzeit denkbar. 1. Szenario: David Igboanugo - das Talent aus Bremen Der 20-jährige David Igboanugo von Werder Bremen II steht nach übereinstimmenden Medienberichten auf der Liste der Paderborner. Er ist ein Allrounder für die linke Seite, kann aber auch als Innenverteidiger agieren. In der Regionalliga Nord kam er in der vergangenen Saison auf 28 Einsätze, erzielte ein Tor und lieferte drei Vorlagen. Zwar ist er offensiv nicht so durchschlagskräftig wie Zehnter, passt aber als entwicklungsfähiges Talent ins Profil des SCP. Dazu wäre er finanziell vermutlich eine vergleichsweise günstige Lösung. 2. Szenario: Anton Bäuerle - die Lösung aus der U21 Bäuerle hat sich über die U21 des SCP an den Profikader herangearbeitet. In der Regionalliga West zeigte der 20-Jährige starke Leistungen: Zwei Tore und acht Vorlagen in 28 Spielen sind beachtlich für einen Außenverteidiger. Auch wenn er in der vergangenen Zweitligasaison nur sporadisch zum Einsatz kam, kennt er das System, das Umfeld und die Anforderungen genau. Fraglich ist, ob er sofort dauerhaft das Niveau für die Startelf mitbringt. Oder ob ihm noch ein Entwicklungsschritt fehlt. 3. Szenario: Ruben Müller – der Neuzugang Ruben Müller ist erst kürzlich vom SC Freiburg II gekommen und galt eigentlich als Verstärkung für die rechte Abwehrseite. Der 19-Jährige ist dort flexibel einsetzbar, sowohl als klassischer Rechtsverteidiger als auch im rechten Mittelfeld. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von SC Paderborn 07 (@scp07_official) Ein Wechsel auf die linke Seite wäre theoretisch möglich, bedeutet für ihn aber sicher eine Umstellung. Vor allem in Bezug auf das Stellungsspiel. Ob Trainer Ralf Kettemann diesen Schritt gehen möchte, ist noch offen. 4. Raphael Obermair – der Kapitän Raphael Obermair ist eigentlich gesetzt – auf der rechten Seite. Aber der Routinier hat unter Ex-Trainer Lukas Kwasniok bereits mehrfach als Linksverteidiger oder linker Schienenspieler ausgeholfen. Sollte sich Kettemann entscheiden, Obermair erneut umzustellen, könnte Müller die rechte Außenbahn übernehmen. Allerdings würde der SCP mit dieser Lösung auf der rechten Seite an Erfahrung verlieren. Beide gehen: SC Paderborn ohne Aaron Zehnter und Manuel Riemann beim Trainingsauftakt Paderborns Ersatz für Aaron Zehnter: Systemfrage entscheidet mit Ein Schlüssel für die Entscheidung dürfte das Spielsystem sein. Bleibt der SCP wie unter Kwasniok bei der Dreierkette mit offensiven Schienenspielern, ist die Position auf der linken Bahn eine der wichtigsten im System – sowohl defensiv als auch für das Offensivspiel. Sollte der neue Coach Ralf Kettemann hingegen auf eine Viererkette umstellen, wären die Anforderungen andere: Defensiv stabiler, offensiv etwas zurückhaltender. Der SC Paderborn hat viele Optionen: Aber reicht das? Klar ist: Der SCP steht sportlich nicht unter akutem Zugzwang. Das Transferplus gibt dem Verein Handlungsspielraum, aber keine Verpflichtung zum Handeln. Dennoch bleibt die Linksverteidiger-Position eine Baustelle, die genau beobachtet wird. Ob eine interne Lösung reicht oder ob doch noch ein externer Neuzugang kommt, hängt nicht zuletzt von der Einschätzung des Trainerteams und der Entwicklung in der Vorbereitung ab.

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