
Paderborn/ Gelsenkirchen. Dieser Tag auf Schalke fühlte sich schon ein bisschen nach Bundesliga an. Ein souveräner 2:0-Sieg in einem der stimmungsvollsten Stadien des Landes, gefeiert von mitgereisten SCP-Fans, getragen von einer Mannschaft, die gerade jetzt zur Höchstform aufläuft. Und doch war in den Gesichtern der Spieler weniger Jubel als Entschlossenheit zu sehen. Denn allen war klar: Das war nur der Auftakt. Die entscheidenden Spiele kommen erst noch.
Schon kommende Woche, wenn der SC Paderborn am Samstag, 10. Mai, den 1. FC Magdeburg empfängt, geht es um alles – um die Bundesliga, um den Relegationsrang, um die vielleicht größte Chance dieser Saison. Es ist ein direktes Duell zweier Teams, die sich lange auf Augenhöhe begegnet sind. Das Hinspiel endete 1:1, vier der letzten fünf Partien gegeneinander gingen unentschieden aus. Doch diesmal wird ein Remis womöglich nicht reichen.
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Tabelle in der 2. Bundesliga ist für den SC Paderborn vorerst unwichtig
„Nächste Woche geht’s wieder bei null los“, sagt Trainer Lukas Kwasniok und blickt dabei bewusst nicht auf das Parallelspiel vom Freitag zurück, in dem Magdeburg mit 0:5 bei Preußen Münster unterging. „Sie haben verloren und wir haben gewonnen. Das Ergebnis ist sonderbar. 0:5 verlierst du sicherlich nicht jedes Wochenende. Aber direkt bedeutet das erst einmal nichts.“ Stattdessen warnt der Coach vor einem „heiklen Spiel“, das in vielerlei Hinsicht auf Messers Schneide stehen könnte.
Kapitän Raphael Obermair sieht das ähnlich. Zwar genießt er den Moment und „natürlich gibt das Selbstvertrauen. Hier auf Schalke zu gewinnen, ist schon eine ganz besondere Sache.“ Doch der Blick der Paderborner Mannschaft richtet sich längst nach vorn. Dass der SCP derzeit vor den Magdeburgern in der Tabelle steht, sei irrelevant. „Das bedeutet nur, dass der aktuelle Stand so ist. Nächste Woche kann es schon wieder anders aussehen, wenn wir unser Spiel verlieren – oder gewinnen. Von daher heißt es jetzt: Weiter arbeiten und versuchen, die nächsten beiden Spiele zu gewinnen.“
Denn klar ist: Wenn der SCP ein echtes Endspiel am letzten Spieltag in Karlsruhe haben will, braucht es vorher den Sieg gegen Magdeburg. Andernfalls müsste man aller Voraussicht nach auf Patzer der Konkurrenz hoffen.
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SC Paderborns Marvin Mehlem: „Unter Druck entstehen Diamanten“
Mittelfeldmann Marvin Mehlem bringt das Gefühl dieser verrückten Zweitligasaison auf den Punkt: „In der Verfolgerrolle ist hier niemand. Nicht einmal Köln und Hamburg sind richtig sicher. Die Liga ist einfach verrückt und sie wird von Jahr zu Jahr verrückter. Vergangene Woche gewinnt keiner von oben, außer Lautern, die dann plötzlich wieder dran sind.“

Foto: Teresa Kroeger | © Teresa Kroeger
Dass diese Spannung auch eine besondere Energie freisetzen kann, ist für Mehlem ein Vorteil: „Ich sag immer: Unter Druck entstehen Diamanten. Und ich hoffe, wir sind am Ende der Saison die Diamanten.“
Ob diese Hoffnung Wirklichkeit wird, entscheidet sich vielleicht schon am Samstag. In einem Spiel, das für Paderborn mehr ist als nur ein weiterer Spieltag. Es ist die große Chance, einen weiteren wichtigen Schritt zu gehen, um am Ende Geschichte zu schreiben.
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