SC Paderborn glaubt weiter an Aufstieg: „Für den Verein, die Stadt und sich selbst“

Braunschweig/Paderborn. Normalerweise finden die Mediengespräche mit den Profis des SC Paderborn rund zehn Minuten nach Schlusspfiff statt. Auf dem Weg in die Kabine passieren die Spieler die sogenannte Mixed-Zone – den Bereich, in dem Sportler und Journalisten aufeinandertreffen. Nach der bitteren 2:3-Niederlage bei Eintracht Braunschweig, durch die die Ostwestfalen wichtige Punkte im Aufstiegsrennen liegen ließen, blieb jedoch zunächst keiner der Paderborner Akteure stehen. Der einhellige Tenor: &bdquo;Wir müssen erst einmal geschlossen in die Kabine.“ Wer nun eine lautstarke Standpauke von Trainer Lukas Kwasniok erwartete, lag falsch. Gerade weil der SCP das Spiel dominiert hatte und die Niederlage vermeidbar war, wählte Kwasniok mildere Töne. Paderborns Trainer setzt auf Vertrauen statt auf Standpauke Kapitän Raphael Obermair, der sich nach dem Kabinengespräch doch noch den Reportern stellte, verriet: &bdquo;Wir mussten uns nichts anhören. Ganz im Gegenteil. Es gab aufbauende Worte.“ Lukas Kwasniok ging im Gespräch mit Bezahlsender &bdquo;Sky“ ins Detail. Er erklärte: &bdquo;Ich habe gerade zur Mannschaft gesprochen. Das tue ich selten nach einem Spiel – ganz in Ruhe. Die Jungs sind jetzt auch nicht happy. Sie haben alles gegeben, sind 126 Kilometer gelaufen, haben 62 Sprints absolviert.“ Und weiter: &bdquo;Sie haben das Spiel klar dominiert und trotzdem verloren. Das geht auch ihnen nahe. Da gilt es als Trainer, gegen den Strom zu arbeiten – nicht niederzumachen, sondern Vertrauen zu geben.“ Lesen Sie auch: Ist Aaron Zehnter vom SC Paderborn schon reif für die 1. Bundesliga? SC Paderborn hakt den Aufstieg noch nicht ab Auf die unbequeme Nachfrage, ob man den Aufstieg bei zwei verlorenen Partien in Folge nun abhaken müsse, reagierten sowohl Obermair als auch seine Teamkollegen, die sich ebenfalls noch im Mediengespräch stellten, trotzig. Die allgemein herrschende Meinung: Die Flinte wird noch lange nicht ins Korn geworfen. Zwar sei der Aufstieg kein Muss, doch jeder im Team wolle dieses Ziel unbedingt erreichen. Vielleicht liege dem SCP die Rolle des Jägers sogar besser als die des Gejagten. Kwasniok, bei der Pressekonferenz ebenfalls auf die Aufstiegsthematik angesprochen, reagierte mit viel Pathos. &bdquo;Es ist eine sehr niederschmetternde Niederlage“, begann er seine Ausführungen. Trainer Lukas Kwasniok: SC Paderborn wird alles für Aufstieg tun &bdquo;Aber glauben Sie mir eins: Wir haben noch sechs Spiele. Und der Fokus liegt jetzt voll auf Düsseldorf. Und so lange ich Trainer einer Mannschaft bin, wird sich meine Mannschaft den Arsch aufreißen - bis zur allerletzten Minute im Wildpark in Karlsruhe (Anm. d. Red.: letztes Saisonspiel). Was am Ende dabei herumkommt? Ich kann es Ihnen nicht versprechen, ich kann es nicht sagen. Aber diese Mannschaft, das hat man heute gesehen, wird marschieren, sie wird alles machen. Für den Verein, für die Stadt, für sich selbst.“ Seine Aufgabe dabei? Das Team mental aufbauen. &bdquo;Es sind 18 Punkte zu vergeben und am heutigen Tag fällt es mir schwer, die Euphorie sofort wieder überschwappen zu lassen. Aber wenn Sie am Dienstag bei uns in der Kabine sitzen sollten - vielleicht lade ich Sie ein - dann werden auch Sie rausgehen und glauben, dass wir tatsächlich das Spiel gegen Düsseldorf und die darauffolgenden fünf Partien gewinnen können.“ Zum Abschluss sagte Kwasniok: &bdquo;Das ist mein Auftrag, dafür werde ich bezahlt. Und das werden wir hinbekommen – weil ich ein tolles Trainerteam habe, in einem tollen Verein arbeite und eine fantastische Mannschaft trainiere.“

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