Für Paderborns Mann mit den langen Gräten geht es wieder aufwärts

Paderborn. Santiago Castaneda kam in dieser Saison in allen 22 Pflichtspielen des SC Paderborn zum Einsatz. &bdquo;Das ist mehr als ich erwartet hatte“, bilanziert der 20-jährige US-Amerikaner, der am 19. Spieltag allerdings eine unliebsame Erfahrung machen musste. Da nämlich stand &bdquo;Santi“ beim 1:0-Sieg in Darmstadt erstmals nicht in der Startelf. Auch anschließend blieb ihm gegen Fürth (1:2) und Ulm (2:0) nur die Jokerrolle, ehe er beim 2:0-Sieg gegen Preußen Münster unlängst ein sehenswertes Startelf-Comeback feierte. Und wenn der SCP an diesem Samstag, 22. Februar, um 20.30 Uhr im Zweitliga-Topspiel bei Hannover 96 gastiert, darf Castaneda wohl erneut von Beginn an ran. &bdquo;Santi ist mit seinen langen Gräten gegen Hannover Gold wert“, sagt jedenfalls Chefcoach Lukas Kwasniok mit Blick auf seinen talentierten Sechser. Dieser gewann gegen Münster 19 von 20 Zweikämpfen und bewies, dass er auf einem guten Weg zu alter Stärke ist. Im Hinrunden-Endspurt und über den Jahreswechsel hatte Castaneda dagegen geschwächelt. &bdquo;Santi war in einem Loch. Das Verhältnis zwischen Ballgewinnen und Ballverlusten war nicht mehr so gut“, urteilt Kwasniok. Die langen Beine als Trumpf &bdquo;Es gibt halt immer Höhen und Tiefen. Und ich war vier, fünf Wochen lang nicht in meiner besten Verfassung. Aber Stück für Stück komme ich jetzt wieder besser in Tritt“, sagt Santiago Castaneda. Der Sommerneuzugang aus Duisburg gehörte zwar auch beim Rückrundenstart gegen Hertha (1:2) zur Anfangsformation, wurde aber zur Pause ausgewechselt und fungierte in den folgenden drei Partien nur noch als Einwechselspieler. Dies lag zum einen an der Formschwäche des US-Kolumbianers. Zum anderen überzeugte Innenverteidiger Tjark Scheller auf der Sechserposition. Auch künftig könnte Castaneda hin und wieder auf der Ersatzbank landen, falls Schellers Qualitäten eher im defensiven Mittelfeld gefragt sind. &bdquo;Auch auf dieser Position ist halt nichts in Stein gemeißelt. Aber wenn wir im Zentrum lange Beine brauchen, ist Santi immer eine wichtige Option“, erklärt Paderborns Trainer. Castaneda muss und kann damit leben. &bdquo;Es gibt keinen Grund, traurig oder enttäuscht zu sein. Ich kann vielmehr dankbar und glücklich sein“, sagt der 1,91-Meter-Mann. Schließlich gehört er beim SCP weiterhin zu den Gewinnern der Saison. Doch Castaneda muss mit seinen 20 Jahren halt noch einiges lernen. Im Spiel nach vorne gibt’s noch Luft nach oben &bdquo;Ich muss beispielsweise in Eins-gegen-Eins-Duellen besser werden. Und ich muss mit Ball bessere Lösungen finden. Ich spiele zu wenig Pässe nach vorne“, sagt der aus Florida stammende Mittelfeldakteur, der im Vorwärtsgang oftmals noch das Risiko scheut. Seine Rolle als Abräumer erfüllt Castaneda aber zumeist mit Bravour. Somit trägt der US-Boy maßgeblich dazu bei, dass Paderborn derzeit die zweitbeste Defensive der Liga stellt. Und dies sei nun einmal die Grundlage für nachhaltigen Erfolg. Denn auch Castaneda hält es mit der Devise &bdquo;Offense wins games, defense wins championships“, die einst ein weiser American-Football-Coach zum Besten gab. &bdquo;Ich stimme dem zu. Und wir haben eine starke Defensive“, betont der 20-Jährige. Dessen Team bekommt es nun allerdings mit der besten Abwehr der 2. Bundesliga zu tun. So kassierte Hannovers Defensive um Zieler, Halstenberg und Co. erst 22 Gegentreffer. &bdquo;Es wird am Samstag ein harter Kampf. Womöglich fallen nicht allzu viele Tore“, prognostiziert Castaneda. Die Gerüchteküche brodelt bereits Sollte der SCP am Ende den dritten Sieg in Folge feiern, wäre dies ein wichtiger Schritt, um weiter im Aufstiegsrennen mitmischen zu können. &bdquo;Es wäre großartig, in der Bundesliga spielen zu können. Das ist mein großes Ziel. Und wenn es mit Paderborn klappt, wäre es umso besser“, sagt Castaneda. Sollte es mit dem SCP nicht hinhauen, stellt sich für ihn womöglich die Frage, ob er schon im kommenden Sommer zu einem Erstligisten wechselt. In der Gerüchteküche wurde er bereits mit Mönchengladbach, Bremen, Heidenheim, Union Berlin und Freiburg in Verbindung gebracht. &bdquo;Ich mache mir derzeit aber nicht viele Gedanken, was in der nächsten Saison sein könnte“, betont Castaneda. Für ihn geht es erst einmal darum, möglichst viele Fortschritte zu machen. Dies gilt auch für das Erlernen der deutschen Sprache. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn &bdquo;Das ist schon ziemlich schwierig, aber inzwischen verstehe ich einiges. Und ich spreche schon ein paar Wörter“, berichtet der 20-Jährige. Vor allem die Kommandos auf dem Platz gehen ihm schon leicht über die Lippen. Und was ist sein Lieblingswort? &bdquo;Genau“, antwortet Castaneda mit einem breiten Grinsen. Doch auch die Begriffe &bdquo;Aufstieg“ oder &bdquo;Startelf“ dürften in seiner Rangliste einen der vorderen Plätze belegen.

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