Zwei SCP-Stars überragen: Das Hinrunden-Zeugnis für die Abwehrspieler des SC Paderborn

Paderborn. Die Defensive des SC Paderborn hat sich in der Spielzeit 2024/25 als solide und zuverlässig erwiesen – ein echter Wandel im Vergleich zur Vorsaison, in der die Mannschaft vor allem durch ihre Offensive glänzte, hinten jedoch oft anfällig war. In der Hinrunde entwickelte sich die SCP-Abwehr sogar zum Prunkstück: Gleich viermal blieben die Paderborner ohne Gegentreffer, was die starke Arbeit der Hintermannschaft abermals unterstreicht. Hier sind die Einzelnoten der Torhüter und Abwehrspieler: Markus Schubert - Paderborns Nummer eins in der Kritik Neun Spieltage hat es gedauert, bis Markus Schubert seine Chance bekam. Seit dem 2:1-Sieg in Köln ist der 26-Jährige Paderborns neue Nummer eins im Tor. Zeigte er zunächst solide Leistungen, leistete er sich zuletzt gegen Schalke zunächst einige Unsicherheiten, um im letzten Hinrundenspiel gegen den Karlsruher SC sogar einen spielentscheidenden Fehler zu machen. Im Vergleich zu Pelle Boevink ist er spielerisch limitierter, dafür jedoch auf der Linie zuverlässiger. Trainer Lukas Kwasniok forderte zuletzt öffentlich einen zuverlässigeren Schlussmann im Paderborner Tor. Unwahrscheinlich, dass Schubert auch in der Rückrunde im Kasten steht. Note: 4 Pelle Boevink - Risiko kostet ihn den Stammplatz Als Stammkeeper in die Saison gestartet, verlor Pelle Boevink seinen Platz nach mehreren Patzern an Schubert. Sein riskantes Spiel mit dem Ball am Fuß brachte dem SC Paderborn sowohl spektakuläre Momente als auch ärgerliche Punktverluste. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Es ist stark davon auszugehen, dass Boevink in der Rückrunde - wenn überhaupt - auf der Bank sitzt, um dann im Sommer den Verein zu verlassen. Note: 4- Florian Pruhs - blutjung und voller Potenzial Der junge Keeper war bis zu seiner Verletzung im September Stammtorhüter der Reserve. In sechs Partien kassierte der 18-Jährige 13 Gegentore und spielt aktuell bei den Profis keine Rolle. Seine Entwicklung bleibt abzuwarten. Ohne Bewertung Arne Schulz - ein Torwart mit auslaufendem Vertrag Nach einer Oberschenkelverletzung verpasste der 21-Jährige den Saisonstart und kehrte erst am zwölften Spieltag in die Regionalliga-Mannschaft zurück. Dort stand er in sieben Spielen im Tor und musste nur siebenmal hinter sich greifen. Auch wenn er bislang noch nicht im Profikader auftauchte, könnte ihm die Zukunft gehören - vorausgesetzt er verlängert seinen auslaufenden Vertrag. Ohne Bewertung Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog Felix Götze - der Abwehrboss des SC Paderborn Der Bruder von Weltmeister Mario Götze ist die neue Säule in der Paderborner Abwehr und kann wohl schon jetzt als Neuzugang der Saison betitelt werden. In 16 der 17 Hinrundenpartien stand Abwehrchef Götze über 90 Minuten auf dem Platz. Lediglich das Finale der Hinrunde gegen den Karlsruher SC verpasste er verletzungsbedingt. Der Blondschopf zeichnet sich durch seine robuste Zweikampfführung, sein Kopfballspiel und sein Stellungsspiel aus. Der 26-Jährige macht sehr wenige Fehler und hat ein starkes Aufbauspiel. Lediglich gegen Schalke, als er von Kenan Karahan ausgetanzt wurde, sowie beim unglücklichen Eigentor in Düsseldorf sah er schlecht aus. Gegen Schalke zeigte er aber auch seine Offensivstärke, legte ein Tor auf und traf einmal selbst. Note: 1- Calvin Brackelmann - Götzes helfende Hand Weil sich Calvin Brackelmann im letzten Testspiel gegen Twente Enschede eine Muskelverletzung zuzog, verpasste er den Saisonauftakt und die ersten vier Spiele der Saison. Danach aber schlug der 1,96 Meter große Abwehrhüne ein wie eine Bombe: Der 25-Jährige ist insbesondere wegen seiner Kopfballstärke aus der SCP-Defensive nicht mehr wegzudenken, spielt zumeist durch und bildet mittlerweile gemeinsam mit Felix Götze ein kongeniales Abwehrduo. Gegen Ende der Hinrunde erwies sich Brackelmann, der sicherlich der schnellste Innenverteidiger des SCP ist, auch als treffsicher: Er traf sowohl gegen Nürnberg in letzter Sekunde, was für Ekstase in der Home-Deluxe-Arena sorgte, als auch gegen Elversberg. Note: 2 Tjark Scheller - ein unaufgeregter Novize Duellierte sich mit Laurin Curda häufig um den letzten noch freien Platz in der Dreierabwehrkette neben Felix Götze und Calvin Brackelmann - hatte dabei aber zumeist die Nase knapp vorne. Dafür, dass Scheller keine 20 Spiele in der 2. Bundesliga absolviert hat, wirkt der 22-Jährige schon extrem abgeklärt. Spielt häufig sehr unaufgeregt, lässt in der Folge auch wenig anbrennen. Solider Verteidiger mit großem Entwicklungspotenzial. Note: 2- Laurin Curda - der Heißsporn des SC Paderborn Pendelt wie Scheller je nach Form und Gegner zwischen Startelf und Ersatzbank. Hat auf dem Platz seine Sache häufig gut gemacht, fällt aber auch ebenso häufig durch kleine, unnötige Fouls auf. Steht bereits bei vier Gelben Karten. Flog außerdem gegen den 1. FC Kaiserslautern nach einem dummen Disput mit einem Gegenspieler mit Gelb-Rot vom Platz. Bekommt er sein hitziges Gemüt in den Griff, reicht es auch für eine noch bessere Bewertung. Note: 3 Visar Musliu - von Verletzung ausgebremst Am ersten Spieltag noch Stammspieler, brachte es Visar Musliu bis zum achten Spieltag auf lediglich vier Einsätze und 153 Einsatzminuten. Danach fiel der Nordmazedonier mit einem Mittelfußbruch aus. Die Saison hätte für den 30-jährigen Nationalspieler durchaus glücklicher verlaufen können. Weil Götze und Co. ihm den Rang abgelaufen haben dürften, ist ein Winterwechsel nicht ausgeschlossen. Es soll sogar Anfragen für Musliu geben. Note: 5 Martin Ens - der Durchbruch lässt auf sich warten Der 22-Jährige trainierte zwar regelmäßig bei den Profis mit, kam aber ausschließlich in der Regionalliga zum Einsatz. Dort machte er seine Sache gut, für Minuten in der 2. Bundesliga reichte es jedoch nicht. Im Vergleich zu den anderen Verteidigern scheint ihm für zwei Ligen höher das Niveau zu fehlen. Das Nachwuchstalent hatte sich sicher mehr von der Saison erhofft. Ohne Bewertung Marcel Hoffmeier - Verteidiger ohne Selbstvertrauen Insgeheim wird sich Marcel Hoffmeier deutlich mehr Spielzeit erhofft haben. Bislang kam der 25-Jährige aber nur fünfmal in der 2. Bundesliga zum Einsatz, außerdem zweimal im Pokal. Agierte mit seinem Fehlpass beim Ausscheiden gegen Werder Bremen (0:1) ebenso unglücklich wie wenige Tage später bei seiner Roten Karte gegen Braunschweig (0:0). Es dauerte fünf Spiele, ehe Hoffmeier von Kwasniok wieder eine Halbzeit bekam. Hat noch deutlich Luft nach oben. Arbeitet er an seinem Selbstbewusstsein und stellt seine Fehler ab, ist er ein Kandidat für mehr Einsätze. Note: 5+ Aaron Zehnter - Interessenten könnten Schlange stehen Aaron Zehnter avancierte in der Hinrunde zum besten Vorlagengeber des SC Paderborn, schlägt ligaweit die meisten Flanken vors Tor. Ist außerdem weiterhin Teil der deutschen U20-Nationalmannschaft. Zeichnet sich durch seine Flügelläufe und sein präzises Passspiel aus. Fehlt er, so hat auch der SCP Probleme: Sowohl beim 0:3 gegen Kaiserslautern als auch beim 0:0 gegen Braunschweig wurde der 20-Jährige schmerzlich vermisst. Spätestens im Sommer sollten die Interessenten Schlange stehen. Gemeinsam mit Felix Götze wohl Paderborns beste Defensivkraft der Hinrunde. Note: 2+ Raphael Obermair - auf den Kapitän ist zumeist Verlass Gegen Braunschweig wurde Raphael Obermair ausnahmsweise nach 79 Minuten ausgewechselt, ansonsten spielt der Kapitän unter Lukas Kwasniok immer. Und das durchaus ordentlich. Als rechter Schienenspieler zeichnet sich Obermair durch seinen Offensivdrang aus, ist äußerst passsicher. Außerdem erwies sich Obermair vor allem per Elfmeter treffsicher, so zuletzt auch gegen Karslruhe. Gegen Schalke unterlief ihm ein unnötiger Fehler im Aufbauspiel, der zum zwischenzeitlichen 1:1 führte. Ansonsten ist auf den SCP-Kapitän zumeist Verlass. Note: 3+ Anton Bäuerle - eine Hoffnung für die Zukunft Spielt zumeist in der Regionalliga, überzeugt dort aber durch seine zahlreichen Torvorlagen. Aktuell steht er bei sechs. In der 2. Bundesliga durfte er viermal für wenige Minuten ran, kommt insgesamt auf 38 Spielminuten als Profi. Blieb in der Zeit unauffällig. Hat sicher Talent, ihm könnte die Zukunft gehören, sollte Zehnter einmal wechseln wollen. Ohne Bewertung Hierzu passend: Das Hinrunden-Zeugnis für das Mittelfeld des SC Paderborn

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