Paderborn kann auch Saisonstarts: So gewann der SCP bei der Hertha

Paderborn. Saisonstarts zählen nicht gerade zur Spezialdisziplin des SC Paderborn. In den vergangenen 13 Jahren verbuchte der SCP am ersten Spieltag zwei Siege, vier Remis und satte sieben Niederlagen. Doch während das Team von Trainer Lukas Kwasniok in der Vorsaison noch eine 0:5-Auftaktpleite in Fürth kassiert hatte, geriet der Start in die Zweitliga-Saison 2024/25 zum Paderborner Feiertag. So siegte der SCP am Samstag beim Aufstiegskandidaten Hertha BSC Berlin mit 2:1 (1:0). Es war der erste Paderborner Auswärts-Auftakterfolg seit dem Jahr 2011. &bdquo;Wir haben nicht unverdient die Punkte mitgenommen", urteilte Lukas Kwasniok nach dem gelungenen Coup in der Bundeshauptstadt. Und der SCP-Cheftrainer lag mit diesem Urteil richtig, wenngleich die Hertha vor den 48.591 Zuschauern im Olympiastadion über weite Strecken der ersten Hälfte optische Vorteile gehabt hatte. Auch in Sachen Ballbesitz und Zweikampfstatistik sollten die Berliner am Ende die Nase vorn haben. &bdquo;Ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Sie haben es bis zum Ende versucht", resümierte daher der neue Hertha-Coach Cristian Fiél, um dann aber den letztlich entscheidenden Grund für die Berliner Auftaktpleite zu nennen: &bdquo;Wir waren nicht zwingend genug." Paderborn steht hinten sicher Denn unterm Strich ließen geschickt verteidigende Paderborner nur sehr wenige nennenswerte Hertha-Chancen zu. Die mit Abstand beste Torgelegenheit der Herthaner resultierte aus einem Patzer. Paderborns Zweitliga-Startelfdebütant Tjark Scheller leistete sich in der 24. Minute einen völlig missglückten Rückpass. Berlins Torjäger Haris Tabakovic ging auf und davon, zog ab, traf aber zum Glück für die Gäste nur den linken Innenpfosten. Es war zugleich die einzige nennenswerte Hertha-Chance in Durchgang eins. &bdquo;Wir konnten nicht viel von dem umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir haben zu langsam gespielt", monierte Cristian Fiél. &bdquo;Beide Teams wollten, waren aber zu unsauber in ihren Aktionen", urteilte sein Paderborner Trainerkollege. Dessen Team überzeugte zwar in der Arbeit gegen den Ball. Doch Passquote und Zielstrebigkeit ließen auch beim SCP zu wünschen übrig. Allerdings hätten die Paderborner ab der 29. Minute auch in Überzahl spielen können – wenn nicht sogar müssen. Hertha-Verteidiger Marc Oliver Kempf, der schon nach zwei Minuten nach einem harten Einsteigen gegen Filip Bilbija Gelb gesehen hatte, leistete sich ein weiteres Foul am Paderborner Stürmer. Schiedsrichter Wolfgang Haslberger ließ jedoch die Ampelkarte stecken. SCP-Coach Kwasniok war ebenso verwundert wie verärgert, hatte aber noch vor der Pause Grund zum Jubeln. Entscheidende Situationen kurz nach der Pause Eine der scharf hereingegebenen Ecken von Aaron Zehnter, die Kwasniok in dieser Woche als &bdquo;Brandbomben" bezeichnet hatte, führte zum Erfolg. SCP-Rückkehrer Sven Michel blockte Hertha-Keeper Tjark Ernst. Und Neuzugang Felix Götze köpfte zum 0:1 (42.) ein. &bdquo;Ein Tor aus dem Nichts", gab der SCP-Trainer zu. Kurz nach der Pause folgten zwei Aktionen, die Kwasniok später als &bdquo;spielentscheidend" wertete. Zunächst entschärfte SCP-Keeper Pelle Boevink einen Schuss von Hertha-Neuzugang Michael Cuisance (47.). Im Gegenzug netzte Filip Bilbija nach feiner Michel-Vorarbeit zum 0:2 (48.) ein. Es war ein Wirkungstreffer. Paderborn hatte der Hertha anscheinend den Stecker gezogen. Doch plötzlich stand es nach einem Distanzschuss von Ibrahim Maza nur noch 1:2 (72.). Die Schlussoffensive der Hertha blieb allerdings aus. Stattdessen hätte der SCP noch das 3:1 nachlegen können. Tat er aber nicht. Doch am Ende stieg im altehrwürdigen Olympiastadion eine Paderborner Party. Die Ostwestfalen hatten eine bärenstarke Vorbereitung mit den ersten drei Saisonpunkten gekrönt. &bdquo;Unsere Arbeit gegen den Ball war sehr gut. In der Arbeit mit dem Ball haben wir aber noch Luft nach oben", bilanzierte Lukas Kwasniok. Dessen Team geht nun am kommenden Sonntag, 11. August, mit breiter Brust ins Heimspiel gegen Erstliga-Absteiger SV Darmstadt 98 (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena). Dann hat der SCP gleich die nächste Chance, eine Negativserie zu beenden, denn die vergangenen fünf Duelle gegen die Südhessen gingen allesamt verloren.

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