Wirbelwind mit Weltmeister-Papa: Das ist Paderborns Neuzugang Mika Baur

Walchsee. Den ersten Höhenflug beim SC Paderborn hat Mika Baur schon hinter sich. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn als der Neuzugang vom SC Freiburg am Dienstag im Trainingslager am Walchsee seinen 20. Geburtstag feierte, ließen ihn seine Teamkollegen vor dem Training hochleben. Dabei wurde er gleich einige Meter in die Luft geschleudert. &bdquo;Ich wiege halt nicht so viel, darum fliege ich etwas höher“, sagt ein schmunzelnder Mika Baur. Der SCP-Novize misst schließlich nur 1,72 Meter. Die geringe Größe ist ein Grund, warum Mika nicht bei der Sportart seines Vaters gelandet ist. Denn bei diesem handelt es sich um die Handball-Legende Markus Baur, der mit der deutschen Nationalmannschaft einst Welt- und Europameister geworden war. Auch der Sohnemann versuchte sich im Handballsport und spielte obendrein Tennis. Letztlich schlug sein Herz aber immer für den Fußball. &bdquo;Das hat mir am meisten Spaß gemacht. Und darin war ich am besten“, erklärt Mika Baur. Dass er dank seiner Wahl nicht ständig mit dem berühmten Vater verglichen wird, sei ein Vorteil. &bdquo;Aber es war kein Grund, warum ich mich für den Fußball entschieden habe“, so der 20-Jährige. Von Lippe an den Bodensee Die Handballkarriere seines Papas, der von 2001 bis 2007 für den TBV Lemgo spielte, trug unterdessen dazu bei, dass Mika seine ersten fünf Lebensjahre in OWL verbrachte. Er wurde in Minden geboren, wuchs in Lemgo auf und jagte beim TuS Brake-Lippe erstmals einem Fußball hinterher. Die erste echte Vereinsstation war aber der FC Rot-Weiß Salem. Denn als Mika fünf Jahre alt war, zog es Familie Baur zurück an den Bodensee, der Heimat seines Vaters. &bdquo;An die Jahre in OWL habe ich nicht mehr so viele Erinnerungen“, gibt Mika zu. Sein fußballerisches Talent fiel schnell auf. Und so landete er in der Nachwuchsabteilung des VfB Stuttgart, um ab 2018 beim SC Freiburg ausgebildet zu werden. Für die Freiburger U23 verbuchte er insgesamt 61 Drittliga-Einsätze. Die vergangenen beiden Spielzeiten gerieten hierbei zum Kontrastprogramm. 2022/23 feierten die Talente aus dem Breisgau sensationell die Vizemeisterschaft. Ein Jahr später folgte nach einer katastrophalen Hinrunde der Abstieg. Mika Baur hätte aber auch im Fall des Klassenerhaltes eine neue Herausforderung in Angriff genommen. &bdquo;Bei der U23 hast du noch immer Welpenschutz und weniger Druck. Da wollte ich raus. Jetzt bin ich erstmals im richtigen Herrenfußball“, sagt der 20-Jährige, der in der vergangenen Saison vornehmlich bei den Freiburger Profis trainierte und acht Mal im Bundesliga-Spieltagskader stand. Und so versucht er sein Glück nun beim SCP, bei dem er auf bekannte Gesichter traf. Mit seinen neuen Teamkollegen Ilyas Ansah und Mattes Hansen spielte Baur in der U19- und U20-Nationalmannschaft. Zudem kennt er den gebürtigen Freiburger Luca Herrmann. Informationen über seinen neuen Verein holte er unterdessen bei den Ex-Paderbornern Kimberly Ezekwem und Florent Muslija ein. Auch sie bestärkten ihn in seinem festen Glauben, dass der SCP für ihn genau die richtige Adresse ist. &bdquo;Es macht einfach Spaß, Mika beim Fußballspielen zuzuschauen“, sagt Paderborns Cheftrainer Lukas Kwasniok. &bdquo;Ich bin ein kreativer Spieler, der ab und zu mal Dinge macht, die man nicht erwartet“, erklärt sein neuer Schützling. Der Apfel fällt halt nicht weit vom Stamm. So war auch Papa Markus auf dem Handball-Parkett für seine Genialität bekannt. &bdquo;Mika kann beispielsweise aus dem Fußgelenk herausragende Chipbälle spielen“, sagt Kwasniok. Zur Kreativität, Spielintelligenz und Technik gesellen sich ein unbändiger Einsatzwille und eine hohe Laufintensität. &bdquo;Mika hat unfassbar viel Herz“, lobt der SCP-Coach den Offensivakteur. Lesen Sie auch: Liveticker aus dem Trainingslager: Der SC Paderborn in Österreich Dieser ist variabel einsetzbar, hat einen starken rechten Fuß, kann aber auch mit links mehr als passabel flanken und passen. Die linke offensive Außenbahn ist auch sein bevorzugtes Betätigungsfeld. Lukas Kwasniok ist sich aber noch nicht so ganz schlüssig, wo er Baur am besten einsetzen soll. Der Angriff ist qualitativ schon recht hochwertig besetzt. Womöglich kommt für den 1,72 Meter kleinen Wirbelwind somit auch eine Rolle als sogenannter Schienenspieler in Frage. &bdquo;Wir werden da mal einiges ausprobieren“, sagt Kwasniok. Vielleicht steht Mika Baur schon beim SCP-Saisonstart in Berlin in der Paderborner Startelf. Papa Markus dürfte dann auf der Tribüne des Olympiastadions sitzen. &bdquo;Ich denke, die ganze Familie wird da sein“, sagt Mika Baur und ist bereit für neue Höhenflüge.

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