Das ist das Saisonzeugnis für die Abwehrspieler des SC Paderborn

Paderborn. 31 Spieler kamen in der Zweitliga-Saison 2023/24 für den SC Paderborn zum Einsatz. Gleich zwölf davon feierten ihr Debüt in dieser Spielklasse. Und auch diesmal nehmen wir in unserer Saison-Einzelkritik alle eingesetzten SCP-Akteure in einer dreiteiligen Serie unter die Lupe. Den Anfang machen die Torhüter und Abwehrspieler. Bei der Defensive ist hierbei eines auffällig: Zum einen war keiner richtig schlecht. Zum anderen war aber auch niemand über die gesamte Saison gesehen richtig gut. Und so bewegen sich unsere Noten im Abwehrbereich auch im Spektrum zwischen 2- und 4. Die Schienenspieler Raphael Obermair und Aaron Zehnter, die auch in dieser Kategorie auftauchen könnten, werden übrigens erst im nächsten Teil unserer SCP-Einzelkritik beurteilt, in dem wir die Mittelfeldspieler unter die Lupe nehmen. Torhüter des SC Paderborn Pelle Boevink Ab Anfang Dezember war der Niederländer beim SCP die Nummer eins. Der Torwarttausch sollte sich auszahlen. Konkurrent Jannik Huth hatte zuvor 27 Gegentore in 14 Ligaspielen kassiert. Bei Boevink wurden es 27 Gegentore in 20 Partien. Dabei hielt er sechs Mal die Null. Huth war dies lediglich ein Mal gelungen. Der Punkteschnitt stieg mit der neuen Nummer eins von 1,4 auf 1,7. Boevink ist besser in der Strafraumbeherrschung und kommuniziert viel mit seinen Vorderleuten. Fehlerfrei ist allerdings auch er nicht. So neigt der 26-Jährige zu Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel. Ein besonders krasser Patzer unterlief Boevink hierbei beim Saisonfinale in Rostock. Dennoch: Die Leistung in seiner ersten Zweitliga-Saison als Stammkeeper kann sich sehen lassen. Gesamtnote: 2- (Hinrunde: 2-/Rückrunde: 2-) Jannik Huth Der gebürtige Bad Kreuznacher war als Kapitän und klare Nummer eins in die Saison gestartet. Doch sein 91. Pflichtspiel für den SCP, das Huth am 25. November 2023 beim 1:4 in Elversberg bestritt, sollte zugleich sein letztes sein. Der Kapitän hatte sich zwar keine groben Patzer geleistet. Doch Cheftrainer Lukas Kwasniok wollte neue Reize setzen. Der Erfolg gibt ihm recht. Und Jannik Huth verabschiedete sich nach fünf Jahren an der Pader vom SCP. Sein neuer Arbeitgeber steht noch nicht fest. Gesamtnote: 3- (Hinrunde: 3-/Rückrunde: ohne Benotung) Lesen Sie auch: Das ist das Saisonzeugnis für die Mittelfeldspieler des SC Paderborn Abwehr des SC Paderborn Calvin Brackelmann Anfang September hatte der Last-Minute-Neuzugang in einem Testspiel gegen Wiedenbrück (1:1) seinen ersten Auftritt im SCP-Trikot. Brackelmann präsentierte sich dabei in einer fast schon bemitleidenswerten Verfassung. Doch dank der Spielpraxis in der Regionalliga-Reserve brachte er sich in der Hinrunde peu à peu in Form, um dann in der Rückrunde zu einer ernsthaften Alternative für die Profis zu werden. Beim 4:3-Heimsieg gegen Düsseldorf verbuchte der 24-Jährige am 20. Spieltag seinen ersten von acht Startelfeinsätzen. Mit zunehmender Spielzeit bei den Profis gewann Brackelmann an Sicherheit. Im Saisonendspurt stellte der gebürtige Lüneburger vor allem beim 1:0-Erfolg gegen den HSV unter Beweis, dass aus ihm ein richtig guter Zweitligakicker werden kann. Gesamtnote: 3+ (Hinrunde: ohne Benotung/Rückrunde: 3+) Laurin Curda Für den Sommerneuzugang aus Balingen gab es in dieser Saison einige Auf und Abs. Doch wer in seiner ersten Profisaison auf 22 Pflichtspieleinsätze kommt, kann letztlich nicht allzu viel falsch gemacht haben. Das Kraftpaket war dabei richtig gut in die Rückrunde gestartet, ehe Curda bei der 0:4-Heimpleite gegen Kiel einen völlig gebrauchten Tag erwischte. Es folgten nur noch vier weitere Startelfeinsätze, was aber vor allem an Verletzungsproblemen lag. So verpasste Curda aufgrund einer Meniskus-OP die letzten vier Saisonspiele. In der Sommervorbereitung dürfte der 22-Jährige aber wieder voll angreifen. Und er hat bereits bewiesen, dass er das Zeug für die 2. Liga hat. Gesamtnote: 3 (Hinrunde: 3+/Rückrunde: 3-) Martin Ens Das SCP-Eigengewächs war zu Juniorenzeiten kein Überflieger. Mitunter lief Ens Gefahr, aussortiert zu werden. Zu Saisonbeginn war er auch noch weit weg vom Profikader. Doch dank der starken Leistungen in der Regionalliga-Reserve durfte Ens im Januar mit ins Trainingslager nach Spanien. Und dort drehte er ganz groß auf. So feierte der Paderborner beim Rückrunden-Auftakt gegen Fürth (0:1) sein Zweitligadebüt, bei dem er prompt in der Startelf stand. Anschließend agierte Ens beim 2:1-Sieg in Kaiserslautern im Hexenkessel am Betzenberg erstaunlich abgeklärt. Doch eine Woche später musste er beim 0:4 gegen Kiel schmerzhaft erfahren, dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Der 22-Jährige leistete sich einige Fehler und sah kurz vor Schluss zu allem Überfluss die Rote Karte. Es folgte nur noch ein weiterer Zweitliga-Einsatz beim 2:3 in Hannover. Ohne Benotung Kimberly Ezekwem Die Leihgabe aus Freiburg sollte die linke Außenbahn beackern und erfüllte diese Aufgabe zu Saisonbeginn mit Bravour. Doch dann erkrankte Ezekwem. Die Blutwerte des gebürtigen Müncheners stimmten nicht. Ezekwem kehrte vorzeitig nach Freiburg zurück, um sich behandeln zu lassen. Ob er seine Karriere fortsetzen kann, ist ungewiss. Ohne Benotung Jannis Heuer Der &bdquo;Abwehrbüffel“ (O-Ton Lukas Kwasniok) wollte in seiner dritten Zweitligasaison den vielzitierten nächsten Schritt machen und endgültig zum Leistungsträger avancieren. Stattdessen ging es für Heuer zwei Schritte zurück. Zu Saisonbeginn hatte er noch in fünf der ersten sechs Spiele in der Startelf gestanden. Dann warfen ihn muskuläre Probleme zurück. Die Wintervorbereitung lief durchwachsen, zum Rückrundenstart stand der Innenverteidiger nicht einmal mehr im 20er-Kader. Sein Startelf-Comeback beim 0:4 gegen Kiel missglückte. Anschließend verbuchte Heuer nur noch sieben Joker-Einsätze. Unterm Strich stand er bei 780 Zweitliga-Saisonminuten nur sieben Mal in der Anfangsformation. Zum Vergleich: In der Vorsaison waren es trotz Verletzungen satte 2.097 Minuten und 24 Startelf-Einsätze. Und so wäre es keine Überraschung, wenn Heuer den SCP in diesem Sommer verlassen würde. Gesamtnote: 4 (Hinrunde: 3/Rückrunde: 4-) Marcel Hoffmeier &bdquo;Hoffi“ erwischte einen Fehlstart in die Rückrunde und musste gegen Osnabrück, Düsseldorf und Kaiserslautern mit der für ihn ungewohnten Reservistenrolle vorliebnehmen. Sein Startelf-Comeback gab er dann ausgerechnet beim 0:4 gegen Kiel. Der gebürtige Erwitter zählte an diesem verkorksten Samstag allerdings zu den wenigen SCP-Lichtblicken und war fortan wieder gesetzt. Hoffmeier rechtfertigte das Vertrauen seines Trainers. Der 24-Jährige zeigte abgesehen vom 2:3 in Hannover solide bis gute Leistungen und bestätigte unterm Strich seine beachtliche Zweitliga-Premierensaison. Allerdings legte &bdquo;Hoffi“ keine Schippe drauf. Vielleicht gelingt ihm das ja in seinem dritten Jahr beim SCP. Gesamtnote: 2- (Hinrunde: 3/Rückrunde: 2) Lesen Sie auch: Das Saisonzeugnis für die Stürmer des SC Paderborn Tobias Müller Der 29-Jährige hatte in der Hinrunde sieben Mal in der Paderborner Anfangsformation gestanden, ehe er im Winter zurück zum 1. FC Magdeburg wechselte. Bei dem Klub, den er im Sommer 2022 als Kapitän verlassen hatte, schwang er sich wieder auf Anhieb zum Abwehrchef auf. Müller verpasste in der Rückrunde nur zwei Spiele wegen einer Erkrankung und einer Gelbsperre. Ansonsten durfte er stets von Beginn an ran. Vor allem in der ersten Hälfte der Rückrunde bot er dabei starke Leistungen, ehe er im Saisonendspurt schwächelte. Gesamtnote (nur Leistungen beim SCP): 3- (Hinrunde: 3-/Rückrunde: ohne Benotung) Visar Musliu Der Sommerneuzugang aus Ingolstadt erlebte mit seiner frühen Roten Karte einen desaströsen Saisonstart, um auch anschließend keinen allzu souveränen Eindruck zu machen. &bdquo;Ich kann mehr“, konstatierte der nordmazedonische Nationalspieler kurz vor dem Ende der Hinrunde. Dies sollte Musliu dann auch unter Beweis stellen. Der Start in die Rückrunde geriet zwar noch etwas holprig, doch spätestens ab dem 2:1-Sieg in Wiesbaden zeigte der 29-Jährige die erhofften Leistungen. Musliu war fortan ein Abwehrstabilisator, wenn man mal von einigen Ausnahmen wie dem besonders krassen Patzer in Hannover absieht. Der Innenverteidiger stand in 16 von 17 Rückrundenspielen in der Startelf, führte das Team sieben Mal als Kapitän auf den Platz und stellte obendrein seine Torgefahr unter Beweis. Dank der gezielten Ecken von Aaron Zehnter und Raphael Obermair setzte Musliu diverse brandgefährliche Kopfbälle aufs gegnerische Tor. Drei davon führten zu Torerfolgen. Gesamtnote: 3+ (Hinrunde: 4+/Rückrunde: 2) Maximilian Rohr Der ehemalige HSV-Akteur sollte als spielstarker zentraler Innenverteidiger eigentlich das Paderborner Aufbauspiel organisieren. Doch aufgrund von gesundheitlichen Problemen verbuchte Rohr in dieser Saison dann gerade einmal 229 Zweitligaminuten. Nach einem unglücklichen Comeback-Versuch beim 0:4 gegen Kiel spielte der 28-Jährige nur noch in der U21, um an seiner Fitness zu arbeiten. Bleibt zu hoffen, dass Rohr in diesem Sommer eine komplette Vorbereitung absolvieren kann. Denn der vielseitige Defensivakteur hat allemal das Zeug, um die eingangs erwähnte Rolle auszufüllen. Ohne Benotung

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann