Neue Ticketpreise: SC Paderborn will noch einmal mit dem Fanbeirat sprechen

Paderborn. Am Muttertag präsentierte der SC Paderborn seine neuen Kartenpreise für die Zweitliga-Saison 2024/25. In der am Sonntag veröffentlichten Pressemitteilung sprach der Verein von einem &bdquo;ausgewogenen Preismodell“, das &bdquo;familienfreundlich gestaltet ist“. Doch vor allem vielen SCP-Mitgliedern stoßen die neuen Tarife sauer auf. Denn weil diese ab sofort nicht mehr in den Genuss ermäßigter Karten kommen, sofern sie nicht Schüler, Student oder Rentner sind, erhöhen sich die Preise für Tagestickets und Dauerkarten teilweise um mehr als 30 Prozent. Der SCP hat seitdem reichlich Gegenwind geerntet. Und auch der Fanbeirat steht in der Kritik. Dieser hatte die Preiserhöhungen in der besagten Pressemitteilung als &bdquo;ausgewogen und in einem vertraglichen Rahmen“ bewertet. Allerdings war dem Fanbeirat vom SCP bei der Vorab-Präsentation der neuen Preisstrukturen offenbar nicht mitgeteilt worden, dass es künftig keine Mitglieder-Rabatte mehr gibt. Und so bat der Fanbeirat die Vereinsführung um ein Gespräch, das nun auch stattfinden soll. &bdquo;Im Zuge der aktuellen Diskussionen rund um die Anpassungen der Eintrittskartenpreise tauschen sich der SCP07 und der Fanbeirat in den kommenden Tagen nochmals aus“, erklärt der SCP in einem Facebook-Kommentar zur am Sonntag veröffentlichten Presseerklärung. &bdquo;Zielsetzung dieses Gesprächs ist es, etwaige Irritationen auszuräumen, die sich aus dem Abstimmungsprozess zur Preisgestaltung ergeben haben. Sofern sich aus diesem Termin neue Erkenntnisse ergeben, informieren der SCP07 und der Fanbeirat über diese Erkenntnisse gemeinsam“, heißt es darin weiter. Die Oberfinanzdirektion hält sich bedeckt Eine Rückkehr zu den Mitglieder-Rabatten ist aber nicht zu erwarten. Zum einen läuft bereits der Dauerkarten-Vorverkauf. Zum anderen sind dem SCP wohl die Hände gebunden, denn beim Festhalten an den Rabatten könnte dem SC Paderborn 07 e. V. der Verlust der Gemeinnützigkeit drohen. Bei einer Betriebsprüfung des Finanzamtes Paderborn, die derzeit noch läuft, sei diese Praxis jedenfalls beanstandet worden. Das Finanzamt Paderborn will sich auf Anfrage von &bdquo;nw.de“ nicht dazu äußern. Dafür gibt es eine schriftliche Stellungnahme der Oberfinanzdirektion NRW in Münster, in der es heißt: &bdquo;Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich die Finanzverwaltung aufgrund des Steuergeheimnisses (§ 30 Abgabenordnung) generell nicht zu Einzelfällen äußern darf.“ Generell sei aber zu konstatieren, dass Vereinsmitglieder keine Gewinnanteile und in ihrer Eigenschaft als Mitglieder auch keine sonstigen Zuwendungen aus Mitteln der Körperschaft erhalten sollten. Eine solche Zuwendung könne auch vorliegen, &bdquo;wenn die Körperschaft ihrem Mitglied einen wirtschaftlichen Vorteil bewusst unentgeltlich oder gegen ein niedrigeres Entgelt als üblich zukommen lässt“. Der HSV hat auch schon reagiert So ganz eindeutig scheint die Rechtslage aber dann doch nicht zu sein. Vieles ist offenbar Auslegungssache. So erklärt die Oberfinanzdirektion abschließend: &bdquo;Für die Frage, ob eine Zuwendung an Mitglieder Auswirkungen auf die Gemeinnützigkeit der Körperschaft hat, kommt es letztlich entscheidend auf die Umstände des Einzelfalles an.“ Lesen Sie auch: Ticketpreise beim SC Paderborn: Hart an der Schmerzgrenze Andere Vereine haben unterdessen ebenfalls schon reagiert und Vergütungen gestrichen. So gab der SCP-Ligakonkurrent Hamburger SV vor gut einem Monat bekannt, dass HSV-Mitglieder künftig keinen Dauerkartenrabatt mehr erhalten. Dieser betrug bislang 20 Euro pro Saison. Ein Grund für die Entscheidung sei &bdquo;ein Hinweis aus der letzten Betriebsprüfung“ gewesen. Zudem sei dieser &bdquo;geldwerte Vorteil“ letztlich &bdquo;nur einem kleinen Teil der mehr als 110.000 HSV-Mitglieder“ zugutegekommen, sodass man den Rabatt nun aus Gründen der Gleichbehandlung streiche. Die Reaktion vieler Mitglieder war allerdings ähnlich wie jetzt in Paderborn: Es gab Ärger.

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