Paderborns Chefcoach will einigen Talenten im Trainingslager eine Chance geben

Paderborn. Wenn der SC Paderborn an diesem Freitag um 9.25 Uhr vom Flughafen Paderborn-Lippstadt aus nach Alicante fliegt, werden mindestens 22 Feldspieler und vier Torhüter des OWL-Zweitligisten an Bord sein. Ein Winter-Neuzugang wird dann aber wohl nicht in der Ryanair-Maschine sitzen. Daran dürfte auch der kurzfristige Abgang von Innenverteidiger Tobias Müller, der am Dienstag zum 1. FC Magdeburg gewechselt war, nichts ändern. &bdquo;Ich bekomme deshalb aber keine Schnappatmung“, sagt Lukas Kwasniok. &bdquo;Vielleicht waren es vorher ja auch zu viele Spieler“, ergänzt der SCP-Trainer, der im Trainingslager einigen Akteuren aus der U21 eine Chance geben will. So reisen neben den beiden Sturmtalenten Ilyas Ansah und Moritz Flotho, die bereits ihr Zweitligadebüt gefeiert haben, auch Calvin Brackelmann und Martin Ens mit ins spanische 19.000-Einwohner-Städtchen La Nucia, in dem der SCP bis zum 12. Januar sein Teamquartier beziehen wird. &bdquo;Mal schauen, ob sie Druck auf die Etablierten machen können“, sagt Kwasniok, der insbesondere Calvin Brackelmann den Sprung zu den Profis zutraut. Schließlich hatte der Sommerneuzugang aus Ingolstadt in der vergangenen Saison 33 Pflichtspiele für den Drittligisten FC Ingolstadt bestritten. Der 24-jährige Linksfuß-Innenverteidiger kickte für die Schanzer hierbei zumeist an der Seite von Visar Musliu, der seit dieser Spielzeit ebenfalls für Paderborn im Einsatz ist. Was passiert mit Florent Muslija? Möglicherweise werden noch ein, zwei weitere Akteure aus der Regionalliga-Reserve des SCP in Spanien vorspielen. Das hängt davon ab, ob der ein oder andere Paderborner Profi auf die Reise an die Costa Blanca verzichten muss. Ein kleines Fragezeichen steht beispielsweise hinter Filip Bilbija, der aufgrund eines Infekts in dieser Woche noch nicht mittrainieren konnte. Kai Klefisch, der beim Trainingsauftakt am Dienstag ebenfalls erkrankt hatte passen müssen, war dagegen am Mittwoch wieder im Einsatz. Freiburg-Leihgabe Kimberly Ezekwem fällt weiter für unbestimmte Zeit aus. Maximilian Rohr laboriert an einem Infekt, soll aber mit ins Trainingslager fahren. Dort wird der SCP-Allrounder aufgrund seines Sehnenrisses im Oberschenkel aber nur individuell trainieren. Niclas Nadj, der seit Mitte November wegen einer Erkrankung gefehlt hatte, und Kapitän Jannik Huth, der aus privaten Gründen auf den Hinrunden-Endspurt verzichtet hatte, sind derweil zurück im Mannschaftstraining. Florent Muslija soll am Freitag ebenfalls im Flieger sitzen. Die Frage, ob Paderborns Topscorer dem SCP bis zum Saisonende erhalten bleibt oder ob er schon in diesem Winter wechselt, ist aber weiter offen. Zuletzt war Muslija mit dem Erstligisten VfL Bochum in Verbindung gebracht worden. &bdquo;Es wäre natürlich schön, wenn man das klar und zeitig klären könnte. In welche Richtung auch immer“, betont Lukas Kwasniok. Kommt ein Neuzugang aus Dresden? Doch auch ein Verlust seines besten Spielers würde den Cheftrainer nicht in eine Sinnkrise stürzen. &bdquo;Wir haben so viele unterschiedliche Jungs, dass wir immer eine Lösung finden werden“, sagt Kwasniok und fügt an: &bdquo;Vielleicht hat sich ein Flo Muslija ja auch deshalb so gut entwickelt, weil andere gegangen sind. Wenn einer geht, ist es immer eine Möglichkeit für einen anderen. Vielleicht wird ja dann ein Raphael Obermaier zu einem Scorer.“ Der SCP ist aber weiterhin bestrebt, Muslija bis zum Sommer zu halten. &bdquo;Wir wollen Flo nicht gehen lassen“, betont Sportchef Benjamin Weber, schränkt aber ein: &bdquo;Bei unmoralischen Angeboten müssen wir darüber nachdenken. Daran hat sich nichts geändert. Wir sind auf alle Konstellationen gut vorbereitet.“ Womöglich haben die Paderborner dabei schon einen namhaften Neuzugang in der Hinterhand. Oliver Batista Meier, der als Dresdener Leihgabe in der Drittliga-Hinrunde im Trikot des SC Verl brillierte und nun zu Dynamo Dresden zurückgekehrt ist, wird weiter als potenzieller SCP-Neuzugang gehandelt. Als sich die Sachsen am Mittwoch auf den Weg ins Trainingslager nach Belek machten, saß Batista Meier nicht mit im Flieger. Vielleicht zieht’s ihn ja stattdessen mit Paderborn nach Spanien.

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