Paderborns Vorzeigeprofi Visar Musliu sieht Verbesserungsbedarf

Paderborn. Verletzungen, Erkrankungen, Sperren. Der SC Paderborn hatte in dieser Zweitliga-Hinrunde mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Exakt dies trifft auch auf Visar Musliu zu. Der erfahrene Innenverteidiger fand durch eine Rotsperre, Blessuren, Infekte und Länderspiel-Einsätze bei seinem neuen Arbeitgeber nie so richtig in seinen gewohnten Rhythmus. Doch mit einem Heimsieg gegen den FC Hansa Rostock könnten Musliu und der SCP an diesem Freitag (18.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) eine durchwachsene Halbserie zu einem erstaunlich erfolgreichen Ende bringen. &bdquo;Wir wollen den dritten Sieg in Folge", sagt der nordmazedonische Nationalspieler. Sein Team würde dann mit 27 Punkten in die Winterpause gehen. Das wäre ein Zähler mehr als in der Hinrunde der Zweitliga-Saison 2022/23, in der Paderborn mit einem begeisternden Offensivfußball zeitweise die Tabelle angeführt hatte. &bdquo;Unser Potenzial ist halt groß. Das siehst du in jedem Training. Aber uns fehlte in der Hinrunde die Konstanz", resümiert Musliu. Der Neuzugang aus Ingolstadt hatte hierbei einen Katastrophenstart erwischt. So flog der SCP-Innenverteidiger beim Auftakt in Fürth nach acht Minuten vom Platz. Paderborn ging 0:5 unter, Musliu wurde drei Spiele gesperrt. VAR ist eine Gefahr für Verteidiger Der Video-Assistant-Referee war ihm dabei zum Verhängnis geworden. Denn nachdem Musliu für sein Foul am Ex-Paderborner Dennis Srbeny zunächst Gelb gesehen hatte, zückte Schiedsrichter Richard Hempel nach VAR-Intervention die Rote Karte. &bdquo;Ich finde den Videobeweis auf der einen Seite gut. Andererseits ist er gerade für uns Defensivspieler gefährlich. Fouls sehen in Zeitlupe manchmal viel schlimmer aus als in Echtzeit", erklärt Musliu. Er würde sich wünschen, dass der VAR den Schiedsrichtern häufiger die Entscheidung überlässt. Der Platzverweis von Fürth warf den Ex-Ingolstädter zurück. Darüber hinaus trugen Infekte und eine Muskelverletzung dazu bei, dass der 29-Jährige bislang erst in sechs Zweitligapartien in der Paderborner Startelf stand. Immerhin kickte Musliu zudem in allen drei DFB-Pokalspielen über die volle Distanz. Über seine Leistungen urteilt der 1,88 Meter große Abwehrrecke ziemlich selbstkritisch: &bdquo;Ich bin nicht zufrieden mit meinem ersten halben Jahr. Ich kann mehr." Letzteres will Musliu in der Rückrunde demonstrieren. &bdquo;Ich hoffe, dass ich gesund bleibe. Mit harter Arbeit kann ich dann sicher besser spielen", sagt der aus dem nordmazedonischen Städtchen Gostivar stammende SCP-Akteur. Sein Trainer ist äußerst zuversichtlich, dass ihm das gelingt. Der Trainer ist voll des Lobes &bdquo;Wenn Visar fit ist, ist er für uns unersetzlich. Er ist unser mit Abstand bester Verteidiger, der Fels in der Brandung und ein Wahnsinnstyp", schwärmt Lukas Kwasniok und nennt ein Beispiel für den &bdquo;Vorzeigeprofi" Visar Musliu: &bdquo;Wenn der mittwochabends im Länderspiel gegen Harry Kane gespielt hat und erst nachts wieder nach Paderborn kommt, steht er trotzdem donnerstags um 9 Uhr morgens im Trainingszentrum auf der Matte." Mit seiner sympathischen Art kommt der nordmazedonische Abwehrchef jedenfalls innerhalb der Mannschaft prima an. Und bei allen Problemen, die er in seinem ersten halben Jahr hatte, zieht Musliu aus menschlicher und familiärer Sicht eine durchweg positive Zwischenbilanz. &bdquo;Wir wurden in Paderborn extrem herzlich aufgenommen. Wir sind hier total glücklich", sagt der Familienvater mit Blick auf seine Ehefrau Valbona und Sohnemann Kroi. &bdquo;Ich habe mich schnell so gefühlt, als wäre ich schon drei Jahre im Verein", ergänzt Musliu und hofft, dass nun auch seine sportlichen Wünsche in Erfüllung gehen.

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