Rückschlag für die SCP-Reserve
In der heimischen Home-Deluxe-Arena feierte die U21 des SC Paderborn zuletzt furiose Siege gegen Wuppertal (4:1) und Bocholt (5:0). Auswärts setzte es dagegen nun die zweite Pleite in Folge. So verlor der Regionalliga-Aufsteiger von der Pader am Freitagabend mit 1:2 (1:1) bei Borussia Mönchengladbach II.
Moritz Flotho hatte die SCP-Reserve nach Vorarbeit von Adrian Bravo-Sanchez mit 1:0 (12.) in Führung gebracht, ehe Gladbachs Tony Reitz nach einer Ecke per Volley-Direktabnahme zum 1:1 (29.) ausglich. 50 Sekunden nach dem Wechsel traf Reitz dann mit einem 18-Meter-Schlenzer zum 2:1 (46.).
"Danach war es ein Spiel auf ein Tor. Großes Kompliment an die Jungs, weil sie alles investiert haben", erklärte SCP-Trainer Dennis Schmitt. Dessen Team dominierte die zweite Halbzeit, doch Glücksgöttin Fortuna war auf Seiten der Gladbacher. So traf Flotho nur die Latte (84.). SCP-Teamkollege David Stamm vergab eine Doppelchance (90.). Und Bravo-Sanchez scheiterte schließlich mit einem Foulelfmeter am Borussen-Keeper Maximilian Brüll (90.+4).
Dennis Schmitt feierte dennoch ein Erfolgserlebnis, denn U21-Stürmer Ilyas Ansah hatte an diesem Abend in Magdeburg sein Zweitliga-Startelfdebüt für die SCP-Profis gefeiert. "Das macht uns sehr stolz, weil es unsere Aufgabe ist, die Jungs genau dahin zu bringen", erklärte der Paderborner Trainer, der seinerseits zwei Spielern zum SCP-Debüt verhalf. So stand Last-Minute-Neuzugang Michael Martin in Gladbach in der Anfangsformation. Und Calvin Brackelmann wurde in der 65. Minute eingewechselt.
Für die Paderborner Regionalliga-Reserve geht es nun mit einem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 weiter. Diese Partie steigt aber erst am Montag, 2. Oktober, um 14 Uhr und damit drei Tage nach dem Aufeinandertreffen der Profi-Teams von SCP und S04.
Ärger auf Schalke
Wenn jemand den Verantwortlichen des SC Paderborn vor Saisonbeginn gesagt hätte, dass es am 8. Spieltag in der Partie zwischen dem SCP und dem FC Schalke 04 zu einem Duell zweier Tabellennachbarn kommt, hätten sie dies wohl sofort unterschrieben. Dumm nur, dass beide Mannschaften den Start in die neue Spielzeit verpatzt haben, so dass an diesem Freitag um 18.30 Uhr in der Home-Deluxe-Arena der Tabellenfünfzehnte auf den Sechszehnten trifft.
So stehen die Schalker nach der am Samstagabend erlittenen 1:3-Pleite auf St. Pauli auf dem Abstiegs-Relegationsplatz. S04-Innenverteidiger Timo Baumgartl gab dem TV-Sender "Sky" nach der Partie ein bemerkenswertes Interview, in dem er die Schalker Taktik zumindest indirekt in Frage stellte. "Wir spielen mit dem Feuer. Wenn man einen Schritt zu spät kommt, ist es brutal zu verteidigen. Und dann ist es nun mal so, dass man immer wieder Gegentore kassiert", erklärte der 27-jährige Abwehrchef, dessen Team bereits 15 Treffer in sieben Zweitligaspielen kassiert hat.
Die erfrischend offenen und ehrlichen Worte kamen bei Schalkes sportlicher Leitung nicht gut an. Chefrainer Thomas Reis und Sportdirektor André Hechelmann baten Baumgartl am Sonntag zum Rapport. Der S04-Kicker entschuldigte sich, erhielt aber eine Geldstrafe und wurde vorerst in die U23 strafversetzt, so dass Baumgartl zumindest auf das Gastspiel in Paderborn verzichten muss.
Schallenberg ist wieder an Bord
Ron Schallenberg hatte sich den Start auf Schalke sicherlich anders vorgestellt. Der gebürtige Paderborner, der in diesem Sommer vom SCP zu den Königsblauen gewechselt war, ergatterte zwar auf Anhieb einen Stammplatz. Doch in einer nur leidlich funktionierenden Mannschaft tut sich auch der 24-Jährige enorm schwer.
Zu allem Überfluss hatte Schallenberg am vierten Spieltag bei der 0:2-Heimpleite gegen Kiel wegen einer Notbremse die Rote Karte gesehen. Paderborns Ex-Kapitän musste die folgenden zwei Partien zuschauen, ehe er am Samstag auf bei der Niederlage auf St. Pauli sein Comeback gab. Doch die vielen Löcher, die sich in der Schalker Defensive auftaten, vermochte auch Schallenberg nicht zu stopfen. Nun muss er darauf hoffen, dass dem Erstliga-Absteiger am Freitag in Paderborn die Wende zum Besseren gelingt. Schallenberg dürfte dann erneut in der Schalker Startelf stehen.
Hiobsbotschaft für Braunschweig
Der SC Paderborn gastiert in der Woche nach dem Heimspiel gegen Schalke bei Eintracht Braunschweig (Sonntag, 8. Oktober, 13.30 Uhr). Eben jene Braunschweiger erhielten am Montag äußerst schlechte Nachrichten. So ergaben genaue medizinische Untersuchungen, dass Eintracht-Stürmer Anthony Ujah am Samstag beim 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg eine Schultereckgelenkssprengung erlitten hat.
Der 32-Jährige war kurz vor dem Abpfiff mit Nürnbergs Torhüter Christian Mathenia zusammengeprallt. Ujah fällt damit mehrere Wochen aus und wird Braunschweig auch gegen den SCP fehlen. Der Nigerianer ist so etwas wie die Lebensversicherung der Eintracht. Vier der bislang erst sechs erzielten Braunschweiger Pflichtspieltore gehen auf Ujahs Konto.
Proschwitz stürmt in der Verbandsliga
In den vergangenen beiden Spielzeiten hatte Nick Proschwitz für die Regionalliga-Reserve der TSG Hoffenheim gekickt und dabei beachtliche 31 Treffer in 60 Partien erzielt. In diesem Sommer beendete der Stürmer dann seine Profikarriere, um als Assistenzcoach der Hoffenheimer U17 die Trainer-Laufbahn einzuschlagen. Doch nun geht der Ex-Paderborner zusätzlich auch wieder auf Torjagd.
So heuerte Proschwitz in der vergangenen Woche beim Sechstligisten VfB Eppingen an. "Ich spiele einfach gerne Fußball, ich liebe diesen Sport. Ebenso bin ich fit und möchte einfach noch neben dem Trainerjob Fußball spielen", begründete der inzwischen 36 Jahre alte Angreifer. Am Sonntag feierte er sein Debüt in der Verbandsliga Baden. Eppingen gewann beim FC Germania Friedrichstal mit 4:1. Proschwitz stand in der Startelf, erzielte aber kein Tor.
Für den SC Paderborn hatte er derweil in der Zweitliga-Saison 2011/12 satte 17 Treffer markiert. Anschließend wechselte der gebürtige Weißenfelser für 3,3 Millionen Euro zum englischen Zweitligisten Hull City. Im Sommer 2015 kehrte er zum SCP zurück, doch diesmal war für ihn schon nach sechs Monaten und einem unsäglichen Trainingslager-Vorfall Feierabend. Seine letzten Zweitligaspiele bestritt Proschwitz in der Saison 2020/21 für Eintracht Braunschweig.
Hünemeier schnürt den Hattrick
Zweitligaspiele am Freitagabend haben für Uwe Hünemeier einen großen Vorteil. So nämlich kann der Co-Trainer des SC Paderborn am Sonntag seinem Hobby nachgehen und für seinen Heimatverein SV Schwarz-Gelb Bokel in der Gütersloher B-Liga kicken. Im Gastspiel bei Viktoria Rietberg II spielte "Hüne" dabei zum sechsten Mal in Folge über die volle Distanz.
Nachdem der 37-Jährige eine Woche zuvor beim 5:1-Erfolg gegen GW Varensell einen Doppelpack geschnürt hatte, gelang dem Ex-Profi in Rietberg nun sogar ein lupenreiner Hattrick. So schoss Hünemeier am vergangenen Sonntag zwischen der 46. und 77. Minute das 2:0, 3:0 und 5:0 für Bokel, das am Ende einen 6:0-Sieg einheimste und seinen zweiten Tabellenplatz festigte. "Hüne" hat nun schon acht Saisontreffer auf seinem Konto.
Neuer Job für Otto
Alexander Otto verstärkte zur Saison 2022/23 das Trainerteam des SC Paderborn. Der langjährige DFB-Ausbildungsleiter an der Deutschen Sporthochschule in Köln fungierte fortan als Assistenzcoach beim SCP. Allerdings nur bis zum Ende der Spielzeit. Dann nämlich trennten sich die Wege. Und Uwe Hünemeier übernahm das Amt des 39-Jährigen.
Nun hat Alexander Otto eine neue Aufgabe inne. So ist er seit dem 7. September Cheftrainer des Fünftligisten Siegburger SV. Die ersten beiden Spiele in der Mittelrheinliga unter Ottos Ägide waren allerdings nicht von Erfolg gekrönt. Zunächst gab es eine 1:2-Niederlage gegen Union Schafhausen. Am vergangenen Wochenende holte sein neues Team immerhin ein 0:0 beim BCV Glesch-Pfaffendorf, den Alexander Otto einst in die Mittelrheinliga geführt hatte. Mit fünf Punkten aus sechs Spielen bleibt Siegburg im Tabellenkeller stecken.
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