SC Paderborn dreht Testspiel gegen Erstligisten Bayer Leverkusen

Velbert. Der SC Paderborn tankte neun Tage vor dem Zweitligastart noch einmal Selbstvertrauen. So feierte der OWL-Zweitligist am Freitagabend vor 1.890 Zuschauern in der IMS-Arena in Velbert einen 2:1 (1:1)-Testspielsieg gegen den Erstligisten Bayer 04 Leverkusen. Allerdings war beim SCP nicht alles Gold, was glänzte. So hatten die Paderborner gegen den Erstligisten auch einige Schwächen offenbart. "Wir haben das Spiel gewonnen, weil wir etwas Glück hatten. Das haben wir uns heute aber auch erarbeitet. Ich bin über 90 Minuten gesehen mit unserer Leistung zufrieden", resümierte Lukas Kwasniok. Paderborns Trainer hatte auf die verletzten Akteure Robert Leipertz (Meniskuseinriss), Adriano Grimaldi (Wade), Felix Platte (Rücken) und Raphael Obermair (Muskelverhärtung) verzichten müssen. Stattdessen schickte Kwasniok elf Spieler aufs Feld, von denen der Großteil wohl auch beim Zweitliga-Saisonstart in Fürth von Beginn an ran darf. Auf der Bank saß unter anderem U21-Neuzugang Jascha Brandt (Werder Bremen II). Paderborn knüpfte zunächst an die schlechte Leistung aus dem Trainingslager-Test gegen Dresden (0:2) an. Die nahezu in Bestbesetzung spielenden Leverkusener, die erst seit elf Tagen in der Vorbereitung sind und ihren ersten Test bestritten, stellten den SCP mit ihrer individuellen Klasse und einem konsequenten Anlaufen gerade in den ersten 20 Minuten vor enorme Probleme. So provozierte der Erstligist immer wieder Fehler, die erst einmal unbestraft blieben. "Gegen Spieler wie Wirtz kannst du halt nicht alles wegverteidigen. Das liegt in der Natur der Sache", nahm SCP-Coach Kwasniok sein Team in Schutz. Bayer hat die besseren Chancen Bayer-Stürmer Sardar Azmoun vertändelte eine Großchance (12.). Dann hatte SCP-Verteidiger Marcel Hoffmeier nach einem Musliu-Fehlpass Glück, dass sein Körpereinsatz gegen Amine Adli nicht mit einem Strafstoß geahndet wurde (22.). Und nach einem Patzer von Paderborns Keeper Jannik Huth hätte sich ein Heber von Exequiel Palacios ins Tor gesenkt. Doch der unglücklich agierende Azmoun klärte per Kopf für den SCP (32.). In Minute 39 machte er seinen Fauxpas aber wett. So erzielte Azmoun nach einem Traumpass von Edmond Tapsoba aus abseitsverdächtiger Position das verdiente 1:0 für Bayer. Paderborn kam unterdessen gerade über Muslija, Bilbija und Außenbahnspieler Ezekwem wiederholt vors gegnerische Tor. Vieles blieb jedoch im Ansatz stecken. "Wir hatten gute Phasen mit Ball, hätten im letzten Drittel aber sauberer spielen können", urteilte SCP-Coach Kwasniok. Ein Geniestreich von Florent Muslija sorgte dann jedoch kurz vor dem Pausenpfiff fürs 1:1. Der SCP-Edeltechniker setzte einen Kunstschuss vom rechten Strafraumeck ins lange Eck. Bilbija trifft per Volley-Direktabnahme Paderborn ging unverändert in die zweite Hälfte, Bayer nahm sieben Wechsel vor. Muslija verbuchte die erste Chance (47.). Dann leistete sich Huth einen bösen Patzer, um diesen per Glanztat gegen Hlozek selbst wieder auszubügeln (50.). Auch bei einem Grimaldo-Distanzschuss parierte der SCP-Torwart glänzend (55.). Stattdessen stand es nach einer Stunde 2:1 für Paderborn. Kimberley Ezekwem flankte von links, Neuzugang Filip Bilbija vollendete sehenswert per Volley-Direktabnahme. Laurin Curda verpasste das 3:1 (67.). Und Mattes Hansen kam in Minute 71 für den angeschlagenen Kai Klefisch. Alle anderen Paderborner spielten durch. Bayer hatte derweil nun sogar elf frische Kräfte auf dem Platz, die aber nicht über die außergewöhnliche Qualität ihrer Teamkollegen verfügten. Der SCP hatte die Partie daher jetzt besser im Griff. Adam Hlozek hätte in Minute 79 dennoch das 2:2 machen müssen, doch der Tscheche vergab. Bilbija scheiterte derweil auf der Gegenseite an Bayer-Keeper Patrick Pentz (84.). Dann war Feierabend. Und der vierte SCP-Sieg im fünften Testspiel der Sommervorbereitung perfekt. Der SCP bestreitet an diesem Samstag noch eine letzte Generalprobe. Dann steigt das nicht-öffentliche Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten RKC Waalwijk. SC Paderborn - Bayer 04 Leverkusen 2:1 (1:1) Paderborn: Huth – Schuster, Musliu, Hoffmeier – Curda, Klefisch (71. Hansen), Rohr, Ezekwem – Kinsombi, Bilbija, Muslija. Leverkusen: Hradecky (46. Pentz) – Frimpong (65. Bäuerle), Kossounou (46. Monamay), Tapsoba (72. Fosu-Mensah), Grimaldo (65. Puerta) – Xhaka (72. Marsenic), Palacios (46. Arthur) – Hofmann (46. Demirbay), Wirtz (46. Mbamba), Adli (46. Hlozek) – Azmoun (46. Amiri). Tore: 0:1 Azmoun (39.), 1:1 Muslija (45.), 2:1 Bilbija (60.) Zuschauer: 1.890 in Velbert.

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