Für Hansa geht's um alles
Mit nur vier Punkten ist der FC Hansa Rostock das Schlusslicht in der Zweitliga-Rückrundentabelle. Und seit drei Spieltagen stehen die Ostseestädter nun auch im Gesamtklassement auf einem direkten Abstiegsplatz. Entsprechend hoch ist der Druck auf das Rostocker Team, das an diesem Samstag, 15. April, um 13 Uhr beim SC Paderborn gastiert.
"Wir müssen jetzt punkten. Scheiß egal, wie", sagt Alois Schwartz. Der 56-Jährige, der bis Mitte Februar noch den Tabellenletzten SV Sandhausen trainiert hatte, ist seit dem 22. März Chefcoach beim FC Hansa. Doch auch unter seiner Regie setzte es zuletzt Niederlagen gegen Magdeburg (0:3) und Kiel (2:3). Im Heimspiel gegen Kiel zeigten die Rostocker allerdings eine starke Leistung. Doch am Ende brachten sie sich selbst um den verdienten Lohn.
"Wir haben drei dumme Fehler gemacht und wurden gleich dreimal bestraft. Das ist bitter. Diese individuellen Fehler müssen wir abstellen", betont Schwartz und erklärt zugleich: "Die Paderborner drücken immer ihr Spiel durch. Wir müssen versuchen, Sand in deren Getriebe zu streuen."
Vorsicht vor Malones "Bomben"
Lukas Kwasniok erwartet angesichts dieser Ausgangslage durchaus angriffslustige Gäste. "Rostock wird sich sicherlich nicht komplett hinten einigeln", sagt der SCP-Coach und warnt vor allem vor Standardsituationen, bei denen Rostock brandgefährlich sei. Dazu zählen die weiten Einwürfe von Hansa-Innenverteidiger Ryan Malone. "Die fliegen wie Bomben in den Sechzehner. Die musst du erst einmal wegverteidigen", erklärt Kwasniok.
Klub-Ikone muss gehen
Wie eine Bombe schlug am Ostermontag in Rostock auch die Nachricht ein, dass sich der FC Hansa mit sofortiger Wirkung von Sportvorstand und Klub-Ikone Martin Pieckenhagen trennt. Der ehemalige Bundesliga-Torwart war gut vier Jahre lang als Hansa-Sportchef im Einsatz, leistete sich in dieser Saison aber einige unglückliche Entscheidungen.
So musste Aufstiegstrainer Jens Härtel nach dem 15. Spieltag gehen, obwohl Hansa zu diesem Zeitpunkt mit 17 Punkten auf Rang zwölf gestanden hatte. Seitdem holte Rostock lediglich acht Zähler aus zwölf Partien. Der glücklose Härtel-Nachfolger Patrick Glöckner wurde schon im März wieder entlassen. Alois Schwartz ist damit in dieser Saison schon Hansa-Trainer Nummer drei.
Der neue Rostocker Sportchef steht unterdessen noch nicht fest. Als Topfavorit wird Oliver Kreuzer gehandelt, der unlängst beim Karlsruher SC freigestellt worden war. Die "Ostseezeitung" nennt als potenziellen Pieckenhagen-Nachfolger aber auch den Ex-Paderborner Pavel Dotchev, derzeit Cheftrainer von Erzgebirge Aue.
Foto-Ausstellung in der Arena
Beim Heimspiel gegen Rostock werden am Samstag unter der Osttribüne der Home-Deluxe-Arena Bilder des Paderborner Fotografen Marc Köppelmann ausgestellt. Der langjährige Mitarbeiter der "Neuen Westfälischen" war am 27. September 2019 im Alter von nur 50 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.
Der Spross einer seit 1851 in Paderborn ansässigen Fotografendynastie war ein begeisterter Sportfotograf, der auch Stammgast bei den Spielen des SC Paderborn war. Bürgermeister Michael Dreier bezeichnete ihn einst als "unseren Stadtfotografen". Marc Köppelmann hatte auch die Arbeit von Polizei und Feuerwehren stets intensiv begleitet und war für sein großes Herz, seine Fröhlichkeit und seine Hilfsbereitschaft bekannt.
Fan-Umfrage der Uni
Studierende der Universität Paderborn werden am Samstag beim Heimspiel gegen Rostock unterwegs sein, um SCP-Fans zu befragen. Mit der Umfrage sollen Verbesserungspotenziale bei Spielen in der Home-Deluxe-Arena eruiert werden. Die Befragungen finden auf dem Vorplatz der Arena sowie im Umlauf unter den Tribünen statt. Zudem hängen an den Cateringständen QR-Codes aus, mit denen Fans zu einer Online-Umfrage gelangen können.
In Verl geht's voran
Der SC Verl trägt seine Heimspiele in dieser Saison bekanntlich in der Paderborner Home-Deluxe-Arena aus. Grund: Die Verler Sportclub-Arena, die bislang die Drittliga-Anforderungen nicht erfüllt hat, wird umgebaut. Und um auf Nummer sicher zu gehen, hat der OWL-Drittligist das Paderborner Stadion auch bei seinem Lizenzantrag für die Saison 2023/24 als Ausweichspielstätte angegeben.
Doch derzeit sieht alles danach aus, als könnten die Verler ab dem kommenden Sommer endlich wieder an der heimischen Poststraße kicken. "So flott, wie es derzeit vorangeht, müssten wir im Juni mit dem Umbau unserer Sportclub-Arena fertig sein. Zumindest innen", erklärte der SCV-Stadionbeauftragte Michael Beckhoff gegenüber "nw.de". Die aktuellen Pläne sehen vor, dass die Arena im Juli "mit einer Partie gegen einen prominenten Gegner" (O-Ton Beckhoff) eröffnet werden soll, um anschließend in den normalen Ligaspielbetrieb einzusteigen.
Kinder blicken hinter die Kulissen
Der SC Paderborn führte jetzt an elf Tagen die "KiTa-Aktionstage 2023" in Kooperation mit den Katholischen Kindertageseinrichtungen im Hochstift durch. Insgesamt kamen etwa 750 Schulkinder aus den katholischen Kindertagesstätten des Kreises Paderborn zu einem Bewegungs- und Ernährungstag in der Home-Deluxe-Arena zusammen.
Dort erfuhren die Kinder in praktischen Workshops, wie wichtig gesunde Ernährung und Bewegung sind. Zudem gab es einen Blick hinter die Kulissen der Home-Deluxe-Arena. Im Bewegungsparcours war beim Sackhüpfen, Kickern und Torwandschießen viel Geschicklichkeit gefragt. In den Pausen ließen die Kinder ihrer Kreativität am Maltisch freien Lauf.
In den VIP-Räumen der Arena schnippelten sie reichlich Obst und Gemüse, um darüber hinaus ein gemeinsames Mittagessen vorzubereiten. Anschließend ging es in den Ahorn-Sportpark, wo eine große Bewegungslandschaft aufgebaut war. Zudem warteten ein Fußballtraining und eine Fußballmassage auf die jungen Fans.