Warum der SV Sandhausen für den SC Paderborn zum Stolperstein werden könnte

Paderborn. Die Zweitligakicker des SC Paderborn konnten sich am Freitag vor dem Start in eine Englische Woche mit leckeren Burgern stärken. Kapitän Ron Schallenberg und sein Teamkollege Marco Schuster, die unlängst Geburtstag gefeiert hatten, hatten einen Foodtruck zum Trainingszentrum in die Lise-Meitner-Straße kommen lassen. An der Imbisstheke herrschte reger Betrieb, denn abgesehen von Sebastian Klaas (Reha nach Kreuzbandriss) hatten alle SCP-Profis zuvor am Mannschaftstraining teilgenommen. Und so kann Cheftrainer Lukas Kwasniok an diesem Sonntag, 16. Oktober, im Heimspiel gegen den SV Sandhausen (13.30 Uhr, Home-Deluxe-Arena) aus dem Vollen schöpfen. Nicht nur wegen der rosigen Personallage spricht oberflächlich betrachtet vieles dafür, dass Paderborn den sechsten Sieg im siebten Heimspiel feiert. Sandhausen ist auswärts noch sieglos. In der Zweitliga-Statistik zählen die Kurpfalz-Kicker in fast allen Kategorien zu den schlechtesten Teams - beispielsweise bei den abgegebenen Torschüssen, bei den Laufwerten sowie bei den Zweikampf- und Ballbesitzquoten. Dennoch konstatiert SCP-Coach Kwasniok: "Es wird eine unfassbar schwere Aufgabe." Das Märchen vom Dorfverein Für diese Aussage gibt es gute Gründe. So zählt Sandhausen unbestritten zu den unangenehmsten Gegnern der Liga. Alle elf Saisonspiele mit SVS-Beteiligung waren bislang eine enge Kiste. So endete keine Partie mit mehr als einem Tor Differenz. "Sie spielen schnörkellos nach vorne, durchaus auch mal mit langen Bällen. Sandhausen ist in der gegnerischen Box gut und in der eigenen Box herausragend. Es ist die vielleicht disziplinierteste Mannschaft, was das Verteidigen des eigenen Strafraums betrifft", urteilt Kwasniok. Daher müsse sein Team viel Geduld aufbringen, um nicht in Konter zu laufen. Denn Sandhausens Umschaltspiel sei brandgefährlich. "Sie haben da drei, vier Jungs, die dir richtig wehtun können", sagt Paderborns Trainer und verweist auf abgezockte Profis wie SVS-Topscorer David Kinsombi, Janik Bachmann, Tom Trybull oder Routinier Alexander Esswein. Dabei räumt Kwasniok zugleich mit dem Märchen vom Dorfverein auf, der nun im elften Jahr in Folge als Underdog im Konzert der Großen mitmischt. "Diese Jungs spielen ja nicht wegen des schönen Stadions in Sandhausen. Sie verdienen dort vielmehr richtig gutes Geld", so der SCP-Coach, der bis zum Sonntag noch zwei, drei personelle Luxus-Entscheidungen treffen muss. Rückt Platte in die Startelf? Offen ist beispielsweise noch die Besetzung der Dreier-Abwehrkette. Jannis Heuer absolvierte beim 3:0-Sieg in Rostock als Einwechselspieler eine bärenstarke zweite Hälfte und könnte nun in die Startelf rücken. Doch womöglich darf auch Uwe Hünemeier wieder von Beginn an ran. "Uwe ist extrem routiniert. Und er kann aus dem Fußgelenk links wie rechts Bälle hinter die Kette spielen", erklärt Kwasniok. Im Sturm wäre Torjäger Felix Platte wieder ein heißer Startelfkandidat. "Er macht einen richtig guten Eindruck", berichtet Kwasniok. Allerdings hat der SCP mit den Duellen gegen Sandhausen, Bremen und Braunschweig drei Pflichtspiele in sechs Tagen vor der Brust. "Und Felix soll möglichst in allen drei Spielen zum Einsatz kommen", erklärt der Chefcoach, der gerade bei Platte auf die berühmt-berüchtigte Belastungssteuerung achten muss. "Ich werde daher am Samstag noch einmal mit Felix sprechen", so Kwasniok. Florent Muslija wird unterdessen am Sonntag mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der SCP-Anfangsformation stehen. Der Mittelfeldakteur hatte am 6. Mai 2022 im Heimspiel gegen Sandhausen mit einem wunderschönen Kunstschuss zum 1:0 die Weichen auf Sieg gestellt. Ein solcher Geniestreich wäre auch am Sonntag enorm hilfreich, um die unbequemen Gäste zu knacken. Und so könnten sie spielen: Paderborn: Huth - Rohr, Heuer, Hoffmeier - Schallenberg - Justvan, Leipertz, Muslija, Obermair - Platte, Pieringer. Sandhausen: Drewes - Ajdini, Zhirov, Dumic, Sicker - Trybull, Papela - D. Kinsombi, C. Kinsombi - Esswein, Kutucu.

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