Spitzenreiter Paderborn steht am Millerntor vor der nächsten Reifeprüfung

Paderborn. Die große Herausforderung auf dem Betzenberg hatte der SC Paderborn mit Bravour gemeistert. So feierte das Team von Trainer Lukas Kwasniok vor zwei Wochen vor 33.000 Zuschauern in hitziger Atmosphäre einen 1:0-Erfolg in Kaiserslautern. An diesem Samstag ab 13 Uhr will der aktuelle Zweitliga-Spitzenreiter von der Pader nun auch vor knapp 30.000 Fans am Millerntor bestehen. Dann soll im Gastspiel beim FC St. Pauli der fünfte Saisonsieg her. "Uns erwartet ein Spektakel. St. Pauli ist ein heißes Pflaster, das hat noch etwas Uriges und Romantisches", sagt SCP-Coach Kwasniok. Während sein Team in Kaiserslautern jedoch auf extrem tiefstehende Hausherren getroffen war, erwartet Paderborns Trainer am Samstag deutlich offensivere Gastgeber. "Wir wissen um die Wucht der Pauli-Mannschaft, die versucht, das Publikum mitzunehmen und ein Feuerwerk zu entfachen", betont Kwasniok. Der 41-Jährige lässt sich nicht davon blenden, dass die Kiezkicker zuletzt beim 0:2 in Rostock auf ganzer Linie enttäuscht hatten. "St. Pauli ist zuhause eine ganz andere Mannschaft", sagt Kwasniok mit Blick auf den Gegner, der in dieser Saison seine bisherigen Heimspiele gegen Nürnberg (3:2) und Magdeburg (3:0) gewann. Dabei warnt der SCP-Coach vor der ungeheuren Intensität, mit der das Team seines Trainerkollegen Timo Schultz zu Werke gehe. Duell der Kilometerfresser Ein Blick in die Statistik stützt Kwasnioks Warnung. St. Pauli hat bislang die meisten Zweikämpfe gewonnen und fast genauso viele Torschüsse abgegeben wie die SCP-Torfabrik. Zudem können die Hamburger hervorragende Laufwerte vorweisen. In Sachen intensive Läufe sind die Kiezkicker sogar die Nummer eins im Zweitliga-Ranking. Der nimmermüde Sechser Jackson Irvine führt dabei die Einzelwertung an. Doch auch der SCP um Ron Schallenberg, der bei den abgespulten Gesamt-Kilometern vor dem besagten Irvine auf Rang eins liegt, muss sich in diesen Kategorien nicht verstecken. Kapitän Schallenberg wird hierbei wohl auch am Samstag die 12-Kilometer-Marke knacken, denn der 23-Jährige hat seine im Kiel-Spiel erlittene Fußprellung auskuriert. So nahm Schallenberg ebenso wie Uwe Hünemeier (Kniereizung) am Mittwoch wieder vollumfänglich am Mannschaftstraining teil. "Ich kann aus dem Vollen schöpfen", berichtet Paderborns Trainer, der noch einen freien Kaderplatz vergeben muss. Schließlich wurde Innenverteidiger Robin Bormuth in dieser Woche an den 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen. Für ihn wird Tobias Müller oder Adrian Gryszkiewicz ins 20er-Aufgebot rücken. Herzlichkeit am Millerntor Ob es Änderungen in der Anfangsformation geben wird, will Kwasniok nicht verraten. "Vielleicht macht es Sinn, die Mannschaft auf ein, zwei Positionen anzupassen. Aber wir werden nicht alles auf den Kopf stellen", sagt der SCP-Coach. Doch es sei auch nicht ausgeschlossen, dass die Startelf vom jüngsten 7:2-Sieg gegen Kiel erneut von Beginn an ran darf. Kwasnioks Vorfreude aufs Millerntor ist riesig, wobei er noch einen Vergleich zur Partie auf dem Betzenberg zieht. "Auf St. Pauli wird dem Gegner eine gewisse Herzlichkeit entgegengebracht, während es in Kaiserslautern das ein oder andere Mal unter die Gürtellinie geht. Man fährt auch deshalb gerne ans Millerntor, weil man das Gefühl hat, dass dort auch die Leistung des Gegners anerkannt und honoriert wird", erklärt Paderborns Cheftrainer und hofft, dass eben jene Leistung am Samstag erneut stimmen wird. Dann hätte sein Team eine weitere Herausforderung gemeistert. Und so könnten sie spielen: FC St. Pauli: Smarsch - Saliakas, Nemeth, Medic, Paqarada - Irvine, Smith - Daschner, Hartel - Amenyido, Eggestein. SC Paderborn: Huth - Heuer, van der Werff, Hoffmeier - Schallenberg - Leipertz, Muslija, Justvan, Obermair - Pieringer, Platte.

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