Mit dem Spiel gegen Bayern geht Zingerles Traum in Erfüllung

Paderborn. Vor dem Hinspiel gegen den FC Bayern München hatte Leopold Zingerle nicht die beste Laune. Als unangefochtener Stammtorwart stieg er mit dem SC Paderborn zwar in die 1. Fußball-Bundesliga auf, verletzte sich aber schwer an der Schulter und musste die ersten fünf Partien zusehen – auch beim Heimspiel gegen den Rekordmeister blieb der geborene Münchener draußen. Das wurmte den ehrgeizigen Keeper. Das änderte sich erst nach der 2:3-Hinspiel-Niederlage gegen Bayern. Überraschend setzte SCP-Trainer Steffen Baumgart im siebten Saisonspiel wieder auf seinen Doppel-Aufstiegstorwart. Jannik Huth, der bis dahin ordentliche Leistungen gezeigt hatte, musste auf die Bank. Bis heute. Zingerle hat seitdem 16 Bundesliga-Spiele am Stück machen dürfen und wird auch an diesem Freitag, 21. Februar, im Gastspiel bei den Bayern (20.30 Uhr, Allianz-Arena) das Paderborner Tor hüten. &bdquo;Die 1. Liga macht sehr viel Spaß, es herrscht eine besondere Atmosphäre. Während des Spiels kann ich es aber nicht voll genießen – ich brauche da immer etwas Abstand. Es gab da natürlich auch negative Gefühle wie etwa in Dortmund. Da haben wir eine 3:0-Führung verspielt. Positiver war das 1:1 in Schalke", blickt der 25-Jährige zurück. Als Kind war er oft in der Allianz-Arena In der höchsten deutschen Spielklasse zu spielen, war sein großes Ziel. Nun erfüllt sich am Freitagabend sogar ein Traum von ihm: Er wird gegen seinen Ex-Verein Bayern München in einer ausverkauften Allianz-Arena im Tor stehen. &bdquo;Als Kind war ich schon häufig mit meinem Vater im Stadion. Jeder kleine Junge träumt natürlich davon, mal in dieser Arena spielen zu können", betont er, dass es ein ganz besonderes Spiel für ihn sein wird. Die ganze Jugend durchlief Zingerle beim FC Bayern und stand auch 50-mal – von 2013 bis 2015 – für den FC Bayern II in der Regionalliga zwischen den Pfosten. Er gehörte als vierter Torwart auch dem Bundesligakader an, kam aber zu keinem Einsatz. Nicht zum Trikottauschen nach München Nur zum Trikottauschen wollen die Paderborner nun nicht nach München reisen. &bdquo;Wir wissen was uns dort erwartet. Es wird sehr, sehr schwer. Aber wir haben in den großen Stadien bisher fast immer gute Spiele gemacht und wurden selten abgeschossen. Wir haben schon eine gewisse Hoffnung, dass wir dort etwas holen können", sagt der SCP-Torwart, der anfügt: &bdquo;Unser Credo ist aber, dass die Leistung wichtiger ist, als das Ergebnis." In seinen 16 Einsätzen hielt Zingerle dreimal die Null, kassierte aber 30 Gegentore. Und nun kommt das Tormonster FC Bayern (62 Tore) mit dem scheinbar unersättlichen Goalgetter Robert Lewandowski, der alleine (23) fast so viele Treffer erzielte wie der SC Paderborn gesamt (27). Zuletzt wurde der 1. FC Köln auseinander genommen. Keine Angst vor Bayerns Tormaschine Droht dem SCP eine Klatsche? &bdquo;Angst vor Bayern habe ich nicht. Unabhängig vom Spiel in Köln weiß man um ihre Qualität und individuelle Klasse. Wir müssen uns auf unser Spiel konzentrieren." Genau das gelang im Heimspiel gegen Hertha BSC nicht wie gewünscht. Durch die 1:2-Niederlage wurde der Sprung auf den Relegationsrang verpasst. &bdquo;Das war sehr bitter. Gegen Hertha hatte man das erste Mal das Gefühl, dass wir mit dem 0:1-Rückstand zu kämpfen hatten. Wir wollten die drei Punkte, aber gerade als wir etwas am Drücker waren, fällt aus dem Nichts das 2:1 für Berlin. Das war insgesamt zu wenig von uns", ärgert sich Leopold Zingerle über die vergebene Chance, gegen einen Konkurrenten im Abstiegskampf zu punkten. Gutes Verhältnis zum Torwartkollegen Mit Jannik Huth, im Sommer vom Bundesligisten Mainz 05 gekommen, steht er im Konkurrenzkampf um die Nummer 1 im Tor des SCP. Beide sind 25, ehrgeizig und keiner von beiden sitzt gerne auf der Bank. &bdquo;Wir haben aber ein gutes Verhältnis. Unser Torwarttrainer Nico Burchert legt auch viel wert auf einen guten Umgang miteinander. Sicher gibt es außerhalb der Übungen mal einen Spruch, aber letztendlich gibt jeder Gas", so Leo Zingerle. Und genau so müssen die Paderborner es auch in München angehen.

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