SC Paderborn

Paderborn profitiert von Patzern der Konkurrenz

Der SCP bleibt trotz der Niederlage in Bielefeld Tabellenzweiter und hat nun zumindest in Sachen Relegation einen Matchball gegen den HSV

Daumen hoch: SCP-Coach Steffen Baumgart rangiert mit seinem Team auch zwei Spieltage vor Saisonende weiter auf dem zweiten Tabellenplatz. | © Marc Köppelmann

Frank Beineke
05.05.2019 | 06.05.2019, 16:49

Paderborn. Die Euphorie rund um den SC Paderborn hatte am Freitagabend einen herben Dämpfer erlitten. Mit der bitteren 0:2-Niederlage im OWL-Duell bei Arminia Bielefeld endete eine stolze Erfolgsserie des Zweitliga-Aufsteigers. Doch spätestens am Sonntag um 15.22 Uhr sah die Welt schon wieder viel, viel besser aus. Alle Konkurrenten um den Aufstieg hatten (wieder mal) gepatzt. Union Berlin verlor am Sonntag mit 1:2 in Darmstadt. Der Hamburger SV hatte bereits am Samstag mit dem 0:3 gegen Ingolstadt die nächste Pleite kassiert. Konsequenz: Paderborn bleibt unverhofft Tabellenzweiter und kann am kommenden Sonntag, 12. Mai, im Heimspiel gegen den HSV (mindestens) bereits den Relegationsplatz unter Dach und Fach bringen.

„Es war doch klar, dass wir nicht einfach so durchmarschieren und alle Gegner schlagen. Die anderen lassen auch Federn. Aber es ist natürlich ärgerlich, dass es heute uns erwischt hat", hatte Uwe Hünemeier nach dem 0:2 auf der Alm erklärt. Da konnte Paderborns Kapitän noch nicht ahnen, dass der HSV rund 18 Stunden später das nächste Debakel erleben würde. Union Berlin folgte am Sonntag. Obendrein verpasste Heidenheim mit dem 2:3 gegen Sandhausen die Chance, sich noch einmal im Rennen ums Oberhaus zurückzumelden. Der Aufstiegskampf gerät zum Aufstiegskrampf.

Der nächste Gegner steht unter einem unfassbaren Druck

Paderborn wird’s recht sein. Während die Konkurrenz aus Hamburg und Berlin in den vergangenen Wochen fast ihr gesamtes Federkleid verlor, leistete sich der SCP am Freitag in Bielefeld seinen ersten Patzer. Und der sollte nicht bestraft werden. Damit trifft der Aufsteiger nun auf einen HSV, der unter einem unfassbaren Druck stehen wird. Mit einem Heimsieg und einer gleichzeitigen Union-Niederlage gegen akut abstiegsgefährdete Magdeburger könnten die Paderborner am vorletzten Spieltag sogar schon den direkten Aufstieg perfekt machen.

Dafür muss im Vergleich zum Auftritt auf der Alm aber eine deutliche Leistungssteigerung her. „Es gab viele Situationen, die wir hätten besser machen müssen", konstatiert SCP-Coach Steffen Baumgart, der seinen Schützlingen in puncto Einsatzwillen aber keinen Vorwurf macht. Und bis zum 1:0 durch Fabian Klos in der 42. Minute konnte Paderborns Trainer auch mit der spielerischen Darbietung seines Teams durchaus zufrieden sein. Doch letztlich fehlte die nötige Zielstrebigkeit. Und in der Defensive hatten die Gäste große Probleme mit der Angriffswucht, die vor allem das Arminen-Duo Klos/Voglsammer entfaltete.

Niederlage lag nicht an den Nerven

„Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen", moniert Baumgart. Und so sollten dem SCP auch 61 Prozent Ballbesitz nichts nutzen. Lediglich zehn Torschüsse und zwei Ecken sind ein Indiz für die ungewohnte Harmlosigkeit der Paderborner Angriffsmaschinerie. Ben Zolinski und Babacar Gueye standen hierbei erstmals seit dem 13. Spieltag wieder als Stürmer gemeinsam in der Startelf. Damals hatten sie beim 4:4 gegen Kiel zusammen drei Treffer erzielt. In Bielefeld aber gaben sie nicht einen Torschuss ab. Doch auch die anderen SCP-Akteure blieben fast alle unter Normalform.

„Wir werden uns anschauen, wieder aufstehen und versuchen, es gegen den HSV besser zu machen", betont Steffen Baumgart. An den Nerven habe es am Freitag nicht gelegen. „Es war keine Kopfsache", sagt auch SCP-Sport-Geschäftsführer Markus Krösche. Ein solcher Satz würde den Verantwortlichen in Berlin und vor allem in Hamburg derzeit kaum über die Lippen kommen. Denn dort ist der Aufstiegsk(r)ampf längst zur reinen Kopfsache geworden.

INFORMATION


Krösche vor dem Wechsel nach Schalke

- Der SC Paderborn wird nun wohl doch seinen Sport-Geschäftsführer Markus Krösche verlieren. Am Sonntag tagte der Aufsichtsrat des FC Schalke 04. Und Medienberichten zufolge traf das Gremium folgende Personalentscheidungen: David Wagner wird neuer Coach der Königsblauen, der Ex-Stuttgarter Michael Reschke Kaderplaner und Krösche neuer Sportdirektor. Eine Bestätigung von Schalker Vereinsseite gab es bis zum Sonntagabend noch nicht. Doch die Entscheidungen dürften in Kürze bekanntgegeben werden.

- Im letzten SCP-Heimspiel der Saison wird die Paderborner Benteler-Arena ausverkauft sein. Am Samstag gingen die letzten 1.500 Stehplatzkarten für die Partie gegen den HSV (Sonntag, 12. Mai) in den freien Verkauf. Und die besagten Tickets waren in Windeseile vergriffen.


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