
Paderborn. Das Wetter wird sich an diesem Samstag, 20. April, auch in Kiel von seiner besten Seite präsentieren. Sonnenschein, frühlingshafte Temperaturen und eine leichte Brise aus Nordost werden vorhergesagt. Für das 1911 erbaute Kieler Holstein-Stadion aber müsste eigentlich eine Sturmwarnung herausgegeben werden. Denn im Zweitliga-Verfolgerduell zwischen Holstein Kiel und dem SC Paderborn treffen am Karsamstag um 13 Uhr zwei Teams aufeinander, die für spektakulären Offensivfußball bürgen.
„Es wird sicher ein Spiel mit offenem Visier, in dem nicht viel abgewartet wird", prognostiziert SCP-Innenverteidiger Uwe Hünemeier. In der Hinrunde hatten die Paderborner gegen Kiel jedenfalls eine wilde Achterbahnfahrt erlebt. Der SCP führte nach 41 Minuten mit 3:1, lag zehn Minuten vor dem Ende plötzlich 3:4 hinten und schoss dann noch das 4:4 in der Nachspielzeit.

Kiels Stammtorwart fällt wohl aus
Der Kieler Kingsley Schindler war damals mit zwei Toren und zwei Assists der überragende Akteur auf dem Platz. Zuletzt aber fehlte der 25-Jährige, der nach der Saison zum 1. FC Köln wechseln wird. Zunächst wegen einer Verletzung, dann wegen schwacher Trainingsleistungen. Mittelfeld-Ass David Kinsombi (Schienbeinbruch) fällt bereits seit Jahresbeginn aus. Zudem muss Kiels Coach Tim Walter am Samstag wohl noch einmal auf Stammtorwart Kenneth Kronholm (Schulterverletzung) verzichten.
Das macht die Kicker von der Förde aber nicht ungefährlicher. Denn das System der Störche funktioniert perfekt. Ausfälle können bestens kompensiert werden. „Kiel ist eine der interessantesten Mannschaften der Liga. Ihr Offensivfußball mit den vielen Positionswechseln ist in keiner Weise zu kopieren", lobt SCP-Coach Steffen Baumgart den Gegner. Dieser spielte in der vergangenen Zweitliga-Saison die Rolle, die nun die Paderborner inne haben. Holstein schoss als Aufsteiger sehenswerte 71 Tore, erreichte die Aufstiegsrelegation und scheiterte dort nur knapp am VfL Wolfsburg.
Ritter muss vermutlich passen
Nach der Saison verloren die Kieler ihren Trainer Markus Anfang sowie den Mittelfeld-Strategen Dominik Drexler, Abwehrchef Rafael Czichos und Torjäger Marvin Ducksch. Doch der Erfolg blieb an der Förde. Als Tabellenfünfter mischt Holstein (46 Punkte) ebenso wie der SCP (48) im Aufstiegsrennen mit.
„Aber wir fahren dahin, um drei Punkte zu holen und Kiel vor Aufgaben zu stellen", betont Baumgart.
Am Personal sollte es nicht scheitern. Lediglich Marlon Ritter (Erkältung) fällt vermutlich aus. (Leider gab es im Video zur PK Tonprobleme bei Steffen Baumgarts Antwort auf die Frage nach dem Ritter-Ersatz, wir bitten dies zu entschuldigen.) Für den besagten Ritter würde Tobias Schwede oder Khiry Shelton in den Kader rücken. Und so hat Paderborns Coach mal wieder die freie Auswahl: Hünemeier oder Strohdiek? Tekpetey oder Pröger? Gueye oder Zolinski? Der tief besetzte SCP-Kader bietet viele Möglichkeiten.
In der Kieler Startelf wird derweil unter anderem Innenverteidiger Hauke Wahl stehen, der in der Zweitliga-Saison 2015/2016 für Paderborn gekickt hatte. „Das Hinspiel war geil und hat Spaß gemacht. Aber diesmal wollen wir das bessere Ende für uns haben", sagt der 25-Jährige, auf den jede Menge Arbeit wartet. Denn am Karsamstag dürfte es im Holstein-Stadion ziemlich stürmisch werden.
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