04.03.2016 | 12.09.2022, 15:43
SC Paderborn
Laut Finke war der Verein am Mittwochabend ein paar Minuten trainerlos
Paderborn. „Für ein paar Minuten waren wir trainerlos", legte Wilfried Finke nach dem Prozedere vom Vorabend Donnerstagnachmittag ein Geständnis ab. Zum Zeitpunkt der Entscheidung, dem bisherigen Cheftrainer Stefan Effenberg fristlos zu kündigen, hatte der Präsident des SC Paderborn seinen Plan B zwar in der Tasche, ein Gespräch mit dem Wunschnachfolger hatte allerdings noch nicht stattgefunden.
Erst am Mittwoch gegen 22 Uhr, nach dem Telefonat mit René Müller („Der hätte ja auch Nein sagen können") durfte der Vereinschef aufatmen. Auch Müller, der dem SCP in der Vergangenheit schon zwei Mal als Interimstrainer unter die Arme gegriffen hatte, bestätigte, dass ihn Finkes Anliegen völlig unvorbereitet getroffen habe. Was folgte, war die recht spontane Entscheidung, „Effes" Arbeit fortsetzten zu wollen.
Wie der Vereinsboss ausdrücklich betonte, habe er sich zwischenzeitlich auch in keinster Weise mit etwaigen Alternativkandidaten beschäftigt. „Wenn das mit Stefan Effenberg nicht klappt, dann ist René Müller mein erster Ansprechpartner", so habe seine persönliche Marschroute von vornherein gelautet.
Mit einer kurzen Unterbrechung steht der neue Coach („Ich habe eine große Affinität zum Klub") seit acht Jahren in Diensten des Zweitligisten. Das Verhältnis sei von „gegenseitiger Wertschätzung" geprägt", begründet Finke die aktuelle Personalentscheidung.
Über Müllers Vertragslaufzeit als Cheftrainer haben sich beide Seiten übrigens noch keine Gedanken gemacht. Als Leiter des SCP-Nachwuchs-Leistungszentrums hat er beim SCP ohnehin noch einen gültigen Arbeitsvertrag bis Juli 2019. Und über den Rest rede man dann nach dem Saisonende in aller Ruhe, so Finke.
Donnerstagnachmittag leitete Müller seine erste Übungseinheit. „Optimale Vorbereitung und Fokussierung" auf das Heimspiel gegen Fürth, lautete die offizielle Mission. Eine personelle Bestandsaufnahme hatte er zum Einstand nicht auf dem Zettel. „Ich kenne die Mannschaft", so Müller, der im Oktober schon vor der Effenberg-Verpflichtung mit dem Kader „ein paar Tage gearbeitet" hatte. Die Qualität sei grundsätzlich vorhanden „und die müssen wir nun konstant abrufen", so das Bestreben.
Im Abstiegskampf kennt er sich schließlich bestens aus. Mit ihm als Übergangslösung hatte der SCP schon einmal gute Erfahrungen gemacht. Nach der Trennung von Stefan Schmidt (Saison 2012/13) übernahm Müller das Kommando zwei Spieltage vor Saisonschluss. Mit einem 3:0-Erfolg über den TSV 1860 München stellte er den Klassenerhalt schon im ersten Versuch sicher.
Die interaktive Zeitleiste gibt Ihnen einen Überblick über die Trainerzeit von Stefan Effenberg. Klicken Sie auf den Pfeil, um alle Stationen zu sehen:
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