Jöllenbecks Frauen feiern einen Kantersieg mit Hindernissen

Bielefeld. Am Ende war es dann wie gewünscht. Der Jöllenbecker Teil der 520 Zuschauer applaudierte den Handballerinnen des TuS 97 stehend. Schließlich war ja die Reserve des SV Buxtehude mit 37:27 bezwungen worden, hatten die Jöllenbeckerinnen zu jeder Zeit des Spiels großes Engagement gezeigt. Der Weg zum Erfolg war ein 60 Minuten langer, entschieden hatte der TuS die Partie in einer guten Viertelstunde. Der Auftakt schien vielversprechend. Bis zum 5:3 nach neun Minuten nahmen die Jöllenbeckerinnen den Schwung des 37:25-Sieges der Vorwoche in Frankfurt mit. Dann blieb das Tempo zwar hoch, doch die Abschlüsse fehlten plötzlich. Wie geplant versuchte es das Team von Coach Dustin Lohde häufig über Buxtehudes rechte Abwehrseite, doch hatte Emma Pfennig eine für ihre Verhältnisse zu hohe Streuung in den Würfen. Der Ball landete oft am Pfosten, neben oder über dem Tor. Buxtehude II konnte daraus kein Kapital schlagen: Zu nervös und abschlussschwach agierten die Gäste. So war es dann bis zum 8:8 (26.) eine beiderseits sehr mühsame und fehlerbehaftete Angelegenheit. Mit der 27. Minute ändert sich das Spiel komplett &bdquo;Ich habe da zu oft den Kreis gesucht, es war nicht so einfach“, meinte Pfennig später. Doch mit der 27. Minute änderte sich das Bild komplett. In vier Minuten warfen je zweimal Pfennig und Jette Knabbe sowie Saskia Winter einen 5:1-Lauf heraus. Mit Leichtigkeit und nun beachtlicher Konsequenz. Beim 13:9 zum Seitenwechsel sah die Jöllenbecker Welt nun ganz anders aus. Lohde meinte: &bdquo;Das mit den Fehlern und Fehlwürfen stimmt, aber wir haben die ganze erste Halbzeit stabil gedeckt. Das war mir wichtig.“ Lesen Sie auch: So lief das Spiel in Frankfurt Die Pause unterbrach den Flow der Jöllenbeckerinnen nicht. Die nächsten zehn Minuten bis zum vorentscheidenden 23:13 deckten dabei einerseits auf, was sie verpasst hatten bis zum jenem 8:8. Andererseits zeigte das Team nun, was so in ihm steckt, wenn es das spielt, was es kann. Emma Pfennig hatte da bereits die Bürde des Siebenmeterwerfens übernommen, weil Franziska Rolf in diesem Spiel nur bei einem ihrer drei Versuche traf. Und so kam Pfennig mit ihren nicht zu stoppenden 1:1-Situationen und zehn von elf verwandelten Strafwürfen auf 14 Tore. Katharina Riepe und Saskia Winter bleiben ohne Fehlwurf Paulina Horstkötter erwies sich einmal mehr im rechten Rückraum als verlässliche Größe und traf fünf Mal. Abwehrspezialistin Saskia Winter und Katharina Riepe blieben bis zum Ende bei je drei Torwürfen ohne Fehl. Torhüterin Tina Stanojevic überzeugte über 60 Minuten, ihre Kollegin Louisa Rabeneick kam für zwei Siebenmeter und hielt einen. Mit dem 23:13 und über 29:19 (51.) war es dann &bdquo;ein Tontaubenschießen“, wie Lohde befand. Praktisch jeder Wurf ein Treffer. Buxtehude zeigt nun ebenfalls ein gefälliges Angriffsspiel, was der jungen Mannschaft hoch anzurechnen war. Ein belebendes Element beim TuS 97 war Larissa Vorjohann. Sie blieb zwar ohne eigenes Tor, brachte aber Dynamik und gute Anspiele in die Partie. Darauf hat sie lange warten müssen. &bdquo;Mir fehlt durch meine Verletzungen seit 2023 unfassbar viel Spielpraxis“, sagte sie, und darum sei sie Dustin Lohde auch &bdquo;enorm dankbar, dass er mich in Spielphasen ohne ganz großen Druck bringt.“ Zwei hohe Siege sollen Selbstbewusstsein bringen Den Makel der schwachen ersten Halbzeit wollte sie so nicht stehenlassen: &bdquo;Wir hatten nach 6:6 Punkten wenig Sicherheit. Jetzt haben wir zwei Siege mit zwölf und zehn Toren geholt und damit eine Grundvoraussetzung dafür geschaffen, mit mehr Selbstbewusstsein eine größere Konstanz zu zeigen.“ Der TuS 97 fährt als nächstes mit 10:6 Punkten zum TSV Altenholz. TuS 97: Stanojevic/Rabeneick; Pfennig (14/10), Horstkötter (5), Knabbe (4), Winter, Riepe (je 3), Olbina, Dessin, von der Wiede (je 2), Rolf (1/1), Gerdes (1), Vorjohann, Thiele, Asseburg

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