Jöllenbecker Frauen zielen knapp am erfolgreichen Comeback vorbei

Bielefeld. Die Geschichte des Spiels zwischen den Handballerinnen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und des TV Todesfelde war fast schon geschrieben. Mit Happy End für Jöllenbeck. Es läuft die 36. Spielminute – Todesfeldes Janne Lisa Hübner prellt im Gegenstoß unbehelligt auf das Jöllenbecker Tor zu. Es wäre das Tor zum 19:10 für ihr Team gewesen – oder eben der 10:19-Rückstand für Jöllenbeck – wie man’s nimmt. Doch TuS-97-Torhüterin Louisa Rabeneick pariert glänzend, Dana Olbina, Melina Gerdes und Paulina Horstkötter treffen in Reihe zum 13:18 und zünden die Jöllenbecker Halle an. Die Jagd beginnt. Wieder einmal hätten die Jöllenbeckerinnen einen Rückstand drehen können hin zu einem Erfolgserlebnis. Hätten. Denn diesmal, im vierten Saisonspiel, sollte es nicht reichen. 29:30 verlor Jöllenbeck das Spiel. Die erste Saisonniederlage gegen einen wirklich starken Gegner, da waren sich alle 650 Zuschauer einig. Aber bei allem Engagement, allem Kampf und allem Tempo war sie vor allem hausgemacht. Lesen Sie auch: So lief das Spiel gegen Vechta Jöllenbeck geht mit 10:15-Rückstand in die Pause Die Frauen aus Todesfelde hatten ihre vierstündige Anreise bestens weggesteckt und Jöllenbeck von Beginn an bis zum eigenen 7:4 massiv unter Druck gesetzt. Als Jana Brennecke zum 5:7 traf (10.), hatten sie und ihre Kolleginnen schon (zu) viele klare Chancen ausgelassen. Beim 5:9 nahm TuS-97-Trainer Dustin Lohde die erste Auszeit, um die Deckung auf eine etwas offensivere 5:1-Variante umzustellen. &bdquo;Wir haben keinen Zugriff gefunden“, meinte Lohde später. Doch weil das auch mit Gerdes zunächst noch nicht fruchtete, ging Jöllenbeck mit der schweren Hypothek eines 10:15-Rückstandes in die Kabine. Wieder einmal, so wie in den ersten drei Spielen, war der erste Abschnitt gründlich misslungen. Es wurde noch schlimmer. Statt des inzwischen gewohnten Starts zur Aufholjagd kam diesmal der Gast besser in den zweiten Abschnitt. Mit drei Treffern in Folge schien das Spiel für Jöllenbeck nun komplett aus dem Ruder laufen: 10:18. Der Gegner ab der 45. Minute am Limit Mit Rabeneicks Glanzparade war die inzwischen auf vielen Positionen durchgewechselte Jöllenbecker Mannschaft wie ausgewechselt. &bdquo;Wir hatten Todesfelde ab der 45. Minute am Limit“, meinte Lohde. Doch die Aufholjagd blieb immer wieder hängen an den vergebenen Chancen. Beim 23:25 (54.), 24:26, 25:27, 26:28 und 27:29 war Lohdes Team kurz vor dem Ein-Tor-Rückstand – den schaffte aber erst Emma Pfennig kurz vor Schluss. Das war zu spät und vor allem zu wenig. Weil der Aufsteiger immer wieder die Lücken fand in einer zum Schluss porösen Jöllenbecker Defensive. Da konnten Rabeneick und Tina Stanojevic im Jöllenbecker Tor halten, was zu halten war. Weil die gute Dana Olbina wegen eines Infektes in der Trainingswoche nach rund 20 Minuten um Auswechslung bat, reichte es eben nicht. Bielefelderinnen mit Adrenalin im Körper und Druck im Kopf Melina Gerdes, selbst mit einem vergebenen Gegenstoß beim 25:27 beteiligt, meinte: &bdquo;Der Körper ist voll von Adrenalin, dazu kommt der Druck im Kopf, weil wir alle natürlich bei jedem Wurf zum Ende des Spiels wissen, um was es geht. Wir haben immerhin bewiesen, dass wir es bis zum Ende versuchen. Und über den Gegenstoß-Fehlwurf ärgert sich übrigens niemand mehr als ich.“ Louisa Rabeneick hatte ebenfalls ein spielpersönliches Fazit in petto. Angesprochen auf ihre Aktion beim 10:18 meinte sie. &bdquo;Das ist mir sch. . .egal Wir haben verloren.“ Und nun 5:3 Punkte. TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Stanojevic/Rabeneick; Pfennig (6), Rolf (6/4), Brennecke, Horstkötter (je 4), Gerdes (3), Olbina (2), Lazarevic, Dessin, Knabbe, von der Wiede (je 1), Hoffmann, Winter, Riepe, Vorjohann

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