Arminia Bielefelds Altligaspieler Roland Willmann spielt bei der Ü70-WM in Japan

Bielefeld. Fußball-Weltmeisterschaft – der Begriff allein löst bei vielen Menschen Vorfreude aus. Auch bei Roland Willmann. Doch der Bielefelder blickt nicht etwa erwartungsvoll auf die nächste FIFA-WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Er nimmt selbst an einer Fußball-Weltmeisterschaft teil. Mit den &bdquo;German Veterans“ kickt er Anfang Oktober in Tokio um den Titel der Ü70. &bdquo;Das ist schon ein tolles Gefühl, wenn man in meinem Alter noch die Chance bekommt, für Deutschland an einer Weltmeisterschaft teilzunehmen“, sagt Willmann. Es sei zwar keine offizielle Veranstaltung des Weltverbandes FIFA. Doch das Turnier, das 2017 aus einer privaten Initiative dreier Spieler entstanden ist, gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. &bdquo;Der DFB hat die Ü70 und Ü75 in Frankfurt empfangen. Wir bekommen für Japan Trikots vom DFB. Wenn die Ergebnisse stimmen, gibt es möglicherweise noch eine Unterstützung“, sagt Willmann. Dafür wären die Japan-Reisenden dankbar, sonst zahlen sie die rund 3.000 Euro pro Person komplett selbst. Willmann ist schon mit Arminia deutscher Ü50-Meister geworden Gerade erst 70 geworden, ist Willmann erst frisch dabei. Bei einem Sichtungstraining im Juli hat er sich für die Auswahl empfohlen. Die hatte ihren Schwerpunkt zunächst in Norddeutschland. 2022 holte eine Auswahl unter dem Namen &bdquo;Nordlichter Deutschlands“ Bronze bei der WM in Dänemark. Über Mund-zu-Mund-Propaganda und Empfehlungen wurde der Kreis der Spieler erweitert. Roland Willmann ist in der Szene kein Unbekannter. Seit 15 Jahren spielt er für Arminia Bielefeld in der Altliga. Vor zehn Jahren gewann er mit dem DSC die Deutsche Ü50-Meisterschaft. &bdquo;Das war bis jetzt mein absolutes Highlight“, sagt er. Im Kader der Ü70 für Tokio stehen keine ehemaligen Bundesligaspieler, wie man vielleicht erwarten würde. &bdquo;Das sind Leute, die im gehobenen Amateurbereich unterwegs waren“, sagt Willmann. In der dritthöchsten Spielklasse für den VfB 03 gespielt So wie er selbst. Über Blau-Weiß Bielefeld, das er als knapp 18-Jähriger zum Aufstieg geschossen hatte, sei er 1976 zum VfB 03 Bielefeld gekommen. Die &bdquo;Hüpker“ traten damals in der dritthöchsten Spielklasse an. Bei der Bundeswehr ließ sich Willmann zum Fahrlehrer ausbilden. Später spielte er noch bei DE Kusenbaum und dem TuS Hillgossen. Beim VfB 03 machte er ein weiteres Mal Station. Willmanns Sohn Philipp sollte später mal den Nachfolgeverein VfB Fichte trainieren. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Traditionsmannschaft mit Klos und Dick beim VfL Ummeln Und nun Weltmeisterschaft. Die wird eine Herausforderung für die Spieler. Viele Jahre Fußball sind an den meisten nicht spurlos vorübergegangen. Willmann hatte einen Kreuzbandriss, bekam eine neue Hüfte und hat sich gerade zum fünften Mal das Schlüsselbein gebrochen. Aber: &bdquo;Es läuft. Ich habe immer weitergespielt.“ In der Vorbereitung ein 2:2 gegen Titelverteidiger England Das WM-Turnier geht an drei Tagen, vom 1. bis 3. Oktober, über die Bühne. &bdquo;Wir spielen in der Vorrunde um 9 Uhr und um 15 Uhr, jeweils über zwei mal 30 Minuten elf gegen elf auf dem großen Feld. Am dritten Tag findet das letzte Gruppenspiel statt“, sagt Willmann. Der Gruppenerste spielt am gleichen Nachmittag das Finale, der Gruppenzweite um Bronze. Zum Glück habe er &bdquo;konditionell nie Probleme gehabt“, sagt der offensive Mittelfeldspieler. Die deutsche Ü70 trifft in ihrer Gruppe auf Australien, England, zwei US-Teams und Komazamo United von Gastgeber Japan. Titelverteidiger ist England. Gegen den holte die deutsche Auswahl während der Vorbereitung jüngst ein 2:2. Der Teammanager der Ü70 ist optimistisch Nimmt man das Spiel als Standortbestimmung, könne sich die deutsche Auswahl durchaus etwas ausrechnen, meint Willmann. Günter Christmann, Teammanager der Ü70, ist noch optimistischer: &bdquo;Wir spielen um den Titel mit“, sagt er in einem Beitrag von &bdquo;Sälzer TV“. Im Moment heißt es für die deutschen Ü-Nationalspieler allerdings eher: Dabei sein ist alles. Ihr Flug nach Hongkong ist zunächst wetterbedingt gestrichen worden. Die deutsche Delegation sucht nach Alternativen, um rechtzeitig in Tokio anzukommen. Willmann geht davon aus, dass es klappt. Er freut sich auf die WM und auf Japan. Und er würde gern weitermachen. &bdquo;2026 ist die WM in Australien“, sagt er mit leuchtenden Augen. Im Gegensatz zur FIFA-WM wird die Ü70- und Ü75-WM jährlich ausgespielt. &bdquo;In unserem Alter . . .“, meint Willmann und lässt den Rest des Satzes unausgesprochen.

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